Kosmologie

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Unter Kosmologie wird im deutschen Raum zumeist die Astronomie und verwandte physikalische Bereiche verstanden, in Abgrenzung zur religiösen Kosmologie, deren Erklärungsmodelle zur Weltentstehung verschiedenster Art als Kosmogonie zusammengefasst werden.

Esoterische Kosmologien basieren auf Schöpfungsebenen und sind daher vom naturalistischen Standpunkt rein spekulativ. Sie werden daher heute psychologisch-naturalistisch z.B. als Wahn eingestuft, wie auch vieles andere im hermetischen Bereich, wobei der eigene Weltenwahn verdrängt wird. Viele esoterische Modelle, wie der Berg Meru, haben eine tiefere Bedeutung.

Hinduismus

Im Hinduismus ist die Kosmologie besonders ein Thema der Puranas, nach denen das Universum periodisch zerstört(Yugas) und wieder aufgebaut wird.
Schon die Nasadiya-Sukta des Rigveda(Rig Veda 10. 129) beschreibt den Ursprung des Universums als aus dem heiligen Wort Vaak(bzw. Shabda als Emanation des Ishvara).

Die hinduistische Kosmologie besteht sowohl vertikal in Lokas als auch horizontal in spirituellen Universen(brahmandas), die Mahavishnu einstmals erschuf und aus denen parallel später die materiellen Universen erschaffen wurden.

Mahavishnu bzw. Narayana hat nach dem Brahmanda Purana unzählige spirituelle Universen(brahmandas) in Form von Blasen(goldene Eier) geschaffen, aus denen Brahma mit Hilfe von Gayatri die Schöpfung gebildet hat, wobei Shiva und letztendlich auch Vishnu mit der Shesha die tamasischen Maya - Anteile bewirkten. Dabei teilten sich die Eier in die zwei Hälften Dyaus (Himmel) and Prithvi (Erde) auf.

Nach dem Trennen der verschiedenen Universen, der gigantischen Form Gottes, die aus dem ursprünglichen Ozean entstand, erschien der erste puruṣa-avatāra und ging in jedes der getrennten Universen ein und verlangte auf dem geschaffenen transzendentalen Wasser zu liegen( Bhagavata Purana 2.10.10 )

Auch wenn ich alle Atome der Universen im Laufe der Zeit zählen könnte, könnte ich nicht alle meine Reichtümer zählen, die ich innerhalb der unzählige Universen manifestiere( Bhagavata Purana 11.16.39; - 3.11.41; 10.87.41; 6.16.37; )

Jainismus

Adhaidvipa mit Jambudvipa

Nach der Kosmologie der Jinas leben die Menschen in Jambūdvīpa(Insel des Rosenapfelbaums) im Zentrum von Madhyaloka, dem mittleren Teil des Universums. Das Madhyaloka besteht aus Inseln, die von einem Ozean umgeben sind.

Jambūdvīpaprajñapti, eine Abhandlung über die Rosenapfelinsel, enthält eine Beschreibung von Jambūdvīpa und Biografien des Lebens von Ṛṣabha und King Bharata.

Trilokasāra (Essenz der drei Welten), Trilokaprajñapti (Abhandlung über die 3 Welten), Trilokadipikā (Erleuchtung der 3 Welten) sowie Kṣetrasamasa (Zusammenfassung der Jain- Geografie) sind weitere Texte, die Einzelheiten von Jambūdvīpa und der Jain-Kosmologie beinhalten.[1].

Der heilige Berg Meru ist im Zentrum der Welt ungeben vom Jambūdvīpa - Kontinent, in Form eines Kreises mit einem Durchmesser von 100,000 Yojanas und 6 hohen Bergen, die den Kontinent in 9 Zonen oder Ksetras teilen.

Das Universum hat im Jainismus 8 Ebenen der Unterwelt, eine runde Erdenwelt und die himmlische Welt mit 12-18 Sphären - ganz oben Siddhasila.

  1. Urdhva Loka – die Sphäre der Götter bzw. Himmel
  2. Madhya Loka – die Spähre der menschen, Tiere und Pflanzen
  3. Adho Loka – die Sphäre der höllischen Wesen bzw. die infernalischen Gegenden

Agamas

Die 3 Upanga - Agamas

  • Sūryaprajñapti (Abhandlung über die Sonne)
  • Jambūdvīpaprajñapti[2]
  • Candraprajñapti (Abhandlung über den Mond)

beschreiben die Jain-Kosmologie und Geografie im Detail.[3] (Ob es sich um eine Zwielichtsprache handelt ist eine andere Frage : Der Berg Meru ist zB. auch der Berg der Stufe 16 des universellen Pfades ).

Buddhismus

Die buddhistische Kosmologie kennt grob 10 spirituelle Bereiche, die aus 4 höheren und 6 niederen Bereichen bestehen. Bedingt durch die Entwicklungen im Mahayana gibt es in der buddhistischen Kosmologie gewisse Unterschiede. Im Avatamsaka - Sutra wird eine spezielle Kosmologie dargestellt.

Im Theravada wird eine vertikale (cakravāla) Kosmologie und eine horizontale (sahasra) Kosmologie mit 31 Ebenen der Existenz im Samsara nach dem Sutta Pitaka beschrieben, welche zusätzlich Gruppierungen der vertikalen Welten in Gruppen von tausenden, Millionen und Milliarden kennt.

  1. Formlose Bereiche (Ārūpyadhātu)
  2. Arupa Bhumi (Arupachara Brahmalokas oder nichtmaterielle formlose Brahma Bereiche)
  3. Bereich der Form (Rūpadhātu)
  4. Bereich der Wünsche (Kāmadhātu)

Chinesische Kosmologie

Es existiert ein "primordiales Universum" Wuji (Philosophie) und Hongjun Laozu, Wasser oder Qi. Es wandelte sich in Taiji und vervielfachte sich in alles.
Die Pangu Legende beschreibt ein formloses Chaos, aus dem sich ein kosmisches Ei bildete. Pangu schlüpfte vor 18000 Jahren aus bzw. erwachte und trennte Yin von Yang mit einem Schwung seiner Axt. So erschaffte er die Erde (trübes Yin) und den Himmel (klares Yang).
Um sie voneinander getrennt zu halten stand Pangu zwischen ihnen und stemmte den Himmel. Nach Pangus Tod wurde er zu allem und jedem. Sein Atem wurde zu Wind und Wolken, seine Stimme zum Dröhnen des Donners, aus seinem linken Auge entstand die Sonne, aus seinem rechten der Mond. Seine Arme und Beine wurden zu den vier Himmelsrichtungen etc.. Er lebt im Licht der Sonne fort.[4]

Mystik

Böhme : Philosophische Kugel

Sufi Kosmologie

Die Sufi Kosmologie kennt 2 Theorien :

  • Gott hat drei Dimensionen des Seins vor der Schöpfung, gefolgt von drei Welten oder Ebenen des geschaffenen Kosmosses.
  • Die Welt ist nur eine symbolische Referenz von Gottes Existenz vor der Schöpfung.

Der geschaffene Kosmos hat 4 Ebenen oder Manifestationsstufen(tanazzulat) [5].

Literatur

  • Asian Mythologies, Yves Bonnefoy,Wendy Doniger, The University of Chicago Press, 1993, Sprache: Englisch, ISBN-10: 0226064565 ISBN-13: 978-0226064567, S. 57

Referenzen

Weblinks