Ishvara

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Ishvara (ish, herrschen) ist im späteren Hinduismus der höchste Schöpfergott jenseits der Trimurti im Tapo Loka bzw. and der Spitze des Ishvar-Tattva des kashmirischen Shivaismus. Er entspricht dem Īśāna - Aspekt Sadashivas und ist daher auch Mantreshvara, d.h. Herr des Shabda.
Sein Tattva ist das Ishvara-Tattva mit Eigenschaften wie Bewusstsein und universellem Mitleid.

Als kosmische Gottheit ist er Maheshvara, die spirituelle Sonne, die in einigen Linien sogar als ParamBrahma bezeichnet wird. Er ist die personifizierte Darstellung des höchsten Brahman unterhalb des Parabrahman. Damit wäre er vergleichbar mit dem kabbalistischen En Soph, dem jüdischen Schöpfergott Jah Jahwe Zebaoth(Jehova), dem christlichen 'Vater' und dem islamischen Allah.

Ein ähnlicher Begriff ist kUTastha( adj. unveränderlich. कूटस्थ, kUTastha, m. , am höchsten stehend), die höchste unbewegliche Seele kUTastha, die inmitten der Vielheit steht, aus der der Nada oder Shabda hervorgeht, der für alle Formen und Farben verantworlich ist.

Vedanta

Im Advaita wird Ishvara als weltliche Manifestation des Nirguna-Brahman gesehen. Im Visishtadvaita and Dvaita hat Ishvara als höchster Kontrolleur unbegrenzte Attribute und gilt als Quelle des unpersönlichen Brahman.

Ishwara ist die Essenz des Bewusstseins der Trimurti. Sein Gegenpart Ishwari ist die Essenz der Kraft, das sog. weibliche göttliche Prinzip. Sein schöpferischer Strom ist der Shabda ('OM'). Der Ashtanga Yoga spricht daher vom Ishvara - Samadhi.

In der Bhagavad Gita (11.3-4) wird allerdings Krishna als Parameshvara, "der Höchste Gott" und auch als Yogeshvara, "Herr der Yogis" bezeichnet.

Obwohl oft sowohl Vishnu als auch Shiva als Ishvara angesehen werden, ist doch Shiva als Maheshvara(großer Herrscher; Shiva Sutra) der ursprünglichere Schöpfer.

In der Shvetashvatara Upanishad.4 wird Ishvara als höchstes Brahman und als Schöpfer angesehen.

Nach der Pancha Brahma - Upanishad erschuf Sadashiva den Isana, und daraus entstanden weiter der Thathpurusha und Aghora, Vamadeva und Sadyojata, letztere drei vergleichbar mit den Trimurti.

Shadakshari Lokeshvara

Ein Ishvara war im Samkhya zuerst unbekannt und wurde erst sehr spät hinzugefügt, auch bedingt durch den Einfluss von Patanjali's Ashtanga Yoga, der auf der achten Sufe zum Ishvara-Samadhi führt.

Kaula

Ein tantrische Form ist Kakachandishvara (Sansk. kākacaṇḍīśvara m.), was wörtlich Der Herr(Ishvara), der Chandi (in Form einer) Krähe(Kaka) bedeutet, dem das kAkachaNDIshvara-kalpa - Tantra der Rasa-Tradition des Kaula - Tantra gewidmet ist[1], d.h. neben dem kAkachaNDeshvarI-mata - Tantra.

Dieses ist ein Diskurs von Shiva an seine Shakti kAkachaNDI (oder kAkachAmuNDA), umgeben von den Yoginis krandanandI, mahAkAlI(Mahakali), bhRi~NgachaNDI vinAyakI, kapAlI(Kapali), kAlarAtrI(Kalaratri), kAlachandrA(Kalachandra), kAlAmbikA(Kalambika), karAlI(Karali), kAlakarNI(Kalakarni) und kAkachaNDeshvarI(Kakachand-Eshvari).

Das Mantra Prim ist die Krähe, die in Werken von Indrajala (Magie) verwendet wird.

Buddhismus

Der Titel eshvara(ishvara) ist versteckt in vielen Namen wie z.B. Avalokiteshvara anzutreffen.
Im Buddhismus wurde vergleichsweise bis zum 14. Jahrhundert im historischen Khmer-Reich von Angkor(zB. Bayon-Tempel) ein Lokeshvara (Sanskrit: ishvara - Herrscher, loka - Ort/Welt)[2] verehrt, der auch heute noch im Avalokiteshvara-Tantra erwähnt wird.(Namo Guru Lokeśvarāya - Herr der drei Kayas)

Ein Bodhisattva Padmapani Lokeshvara(Lotoshalter) steht in roter Farbe zur rechten Seite von Buddha Amitabha im Sukhavati-Himmel. Er hält eine Lotusblume in der linken Hand und seine rechte Hand ist in Varada - Mudra. Er wird auch als spiritueller Vater der weissen Tara und der grünen Tara betrachtet[3].

Simahanada-Lokeshvara gilt als Arzt aller Krankheiten, und Halahala-Lokeshvara hilft gegen alle Gifte. Die 12 Formen von Lokeshvara werden auch mit den 12 Monaten verknüpft.

Symbolik

Das uns heute bekannte Universum hat einen Durchmesser von über 25 Milliarden Lichtjahren und über 100 Milliarden Galaxien. Allein die Milchstrasse hat über 100 Milliarden Sonnen. Die vielen im Vishnuismus erwähnten Universen mit ihren Billionen Sonnensystemen würden eine regierende Gottheit im Detail überfordern, weshalb jede Sonne mit ihren untergeordneten Planeten über eine spirituelle Hierarchie verfügt, die in die kosmischen Hierarchien eingegliedert ist.

Daher sind die Beschreibungen des Ishvara eher esoterisch-symbolisch zu verstehen. Hier verwalten Gruppen von hohen Meistern im Auftrag des viel höheren planetaren Regenten(Einen, Radhasoami) diese Rolle. Nach Alice Bailey soll der S. S. Kumara diese Funktion des Herrn der Welt bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts ausgeübt haben, und nachdem er die Stufe eines Paramshiva überschritten hatte, unseren Planeten zwecks 1. kosmischer Einweihung in Richtung Pleyaden verlassen haben.

Referenzen

  1. //manasataramgini.wordpress.com/2009/05/18/the-hallucinations-caused-by-uchchata/
  2. //de.wikipedia.org/wiki/Avalokiteshvara#Verschiedene_Erscheinungsformen
  3. //www.philamuseum.org/collections/permanent/88521.html?mulR=29813|479 Lokeshvara und Tara

Siehe auch

Weblinks