Meditation

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KONZENTRATION(dharana)

“Wenn Du deinen Geist fest in der inneren Wirklichkeit des göttlichen Bewusstseins errichtet hast, so ist das dharana. Dieses dharana muss nicht nur innerlich sondern auch in allen Tätigkkeiten des weltlichen Lebens verwirklicht sein. Dies ist wahres dharana." (Netra Tantra)

1 Das Festhalten des Bewußtseins in der Leere des Raumes ist Konzentration (dharana;) oder die Verbundenheit des Bewußtseins mit dem Betrachtungsgegenstand ist Konzentration...
2 Dort ist das Einstimmen in einen einzigen Erfahrungsakt Meditation (dhyana).
3 Nur die Meditation, die den Gegenstand allein zum Leuchten bringt und wobei man sozusagen der eigenen Identität entblößt ist, ist Versenkung (samadhi)[1]- Patanjali, Yogasutras III, A.1

Meditation (Sanskrit dhyana; Pali Jhana, ch’an, sam ten) : Räumliche Bündelung des Bewußtseins ist Dharana; die darin denkend auf Eines gerichtete Anspannung ist Dhyana, sofern sie nur in einer aus Sinn bestehenden Erscheinung aufleuchtet.(Yogasutras - 3 :Vibhuti Pada)[2]

Meditation(Dhyana)

Konzentriere den Geist auf das innere Bewusstsein und meditiere dann die Ista Devata im Jivatma. Dies ist die Dhyâna. (Devi Bhagavatam Purana, Buch 7.35)

Das Kulanarva Tantra definiert 'Dhyana' : Die Beherrschung des Leidens der Sinne durch den Geist, die Kontemplation durch das innere Sein der gewählten Gottheit heißt dhyana". (KT XVII, 36, Übersetzung von Rai).

Wenn es Dir gelingt, zur siebenten zu gelangen, o Glücklicher, so wirst du nicht länger die heilige Dreiheit vor dir sehen, denn du wirst selbst diese Dreiheit sein. Du selbst, dein Verstand und Gemüt wie Zwillinge in einer Linie, und oben der lichtflammende Stern, der dein Ziel ist[3].

(41) "Sie sind ein Stern geworden, das Feuer das brennt aber nicht verbrennt, das Feuer das das Upadhi der Flamme ist. Und dieses, O Yogi des Erfolgs, ist was man Dhyana nennt,(43) der richtige Vorläufer des Samadhi." - Blavatsky : Stimme der Stille

  • Meditation (latein. meditatio 'Studie; altgriech. medomai: denken, sinnen) ist ein weitreichender Begriff, der in der Praxis von einer ruhigen geistigen Entspannung, dem Zurückweisen von Gedanken und dem versunkenem Nachdenken über bestimmte Inhalte bis zur geistigen Wiederholung von Mantras reicht.

Im Khila Kanda der Brihadaranyaka Upanishad werden erstmalig verschiedene Formen der Meditation und geheime Rituale beschrieben. Die Chandogya Upanishad(7.6.1) beschreibt Meditationstechniken, und die Gheranda Samhita beschreibt drei Meditationstechniken. Die Bhagavad Gita behandelt den Dhyâna-Yoga in Kapitel 6[4].

Verbreitet sind insbesondere

  • die gedankliche Wiederholung von ausgewählten Worten(wie in der alten rosenkreuzerischen "Ich Bin" - Meditation)
  • Mantrameditation : Die gedankliche oder leise Wiederholung(Japa) von Bija[5] - Mantras oder von Mantras wie AUM, OM, Hari Om, Ong namo, Om ah hung, NAAM--Simran oder auch von langen Mantras wie "Om Namaha Shivaya" oder dem tibetischen "Om Ah Hum (soha)", manchmal auch zusammen mit einer Mala oder mit Verschliessen der Ohren wie im Nada-Yoga üblich. In den hinduistischen Schriften sind verschiedenste Nama - Mantras von Krishna, Vishnu und Shiva im Umlauf[6] aufgelistet.
  • die chinesische Atemmeditation
  • die Chan-Meditation(eine sitzende Übung in Stille) und ihre Zen - Varianten.
Sahaj-System
  • die Atem-Mantra-Meditation( So-Ham; Sivo-Ham; Om - Soham ; Hong-Sau ; Om - Ma; Ra-Ma; Chiang-Chieng )
  • die innere Mehrfachkonzentration(Ton,Farbe,Gefühl) wie sie auch grundlegend im Qabbala-Buch von Franz Bardon beschrieben wird
  • Fortgeschrittenere Meditationstechniken sind auch verschiedene Typen abstrakter Meditation inklusive kosmischer Meditationen (Vitarka samadhi, Vicharya samadhi , ananda samadhi, asmita samadhi).

Dabei hat speziell die indische Mantra-Meditation den Zweck, durch konstante Wiederholung eines Lautes eine sich verstärkende Schwingung zu erzeugen, die eine der Schwingung entsprechende Veränderung im Gehirn und in den höheren Körpern auslöst.
Je tiefer die Meditation ist, desto grösser ist die Wirkung einer solchen Schwingung. Die Wirkung steigt mit der Länge der Meditation. Nach einer Äusserung von Sri Aurobindo sinkt sie mit der Länge des Mantrams, dafür wirkt selbiges dann aber in umso tiefere Ebenen des Unbewussten hinunter.
Das konzentrierte Wiederholen eines Mantras erzeugt im EEG eine zunehmende Synchronisierung der elektrischen Gehirnaktivität, die den Rhythmus der Alpha-Wellen verstärkt und so eine geistige und körperliche Entspannung hervorruft.[7]

Neuere neuronale Forschungen ergaben eine verstärktes Auftreten von Gammawellen [8] bei fortgeschrittenen buddhistischen Mönchen, die auch beim luciden Träumen auftreten.

Gedankenbeherrschung

Voraussetzung für erfolgreiche Meditation ist traditionell die Beherrschung der Gedanken(Vikalpa, Gedankenkonstrukt), wobei das Mantra als Shudda(rein) oder reines Vikalpa gilt. Dies hat den einfachen Grund, dass Gedanken die Ruhe und die Konzentration auf das Mantra oder die Leere stören.

Eine leichte Konzentration wird sonst ein verkrampftes ichhaftes Festhalten am Mantra. Es sollte ein ES-haftes betrachtendes Wiederholen sein, das dem Entwicklungsstand des Meditierenden entspricht : ES handelt....(Ich bin Es ; Ich bin leer).

Pantanjali sagt dazu in Yogasutras,33 Bei einer Behinderung durch störende Gedanken soll man über das Gegenteil meditieren.

Die Wichtigkeit der verherigen Beherrschung der Gedanken ist auch dadurch gegeben, dass in tiefer Meditation auftretende Gedankenstürme chaotische Wirkungen hervorrufen können, mit allen ihren späteren Auswirkungen. Sobald diese chaotischen Gedanken auch im Akashaprinzip (transzendent) wirksam werden, rufen sie karmische Wirkungen hervor. Ein Lebensstil mit Selbstkontrolle(Svadhyaya) ist dabei natürlich förderlich.

Hilfreich kann auch die gezielte Rückweisung bis zur Gedankenleere vor der Meditation bzw. die Vorstellung der Auflösung von Gedanken und Bildern und Störgefühlen in Leere vor (und auch während) der Meditation sein.

Eine tiefe Meditation mit unkontrollierten chaotoischen Gedankenstürmen kann viele negative Beieffekte haben, selbst wenn der Meditierende das bemerkt, und dann wieder das Mantra benutzt, wie es ähnlich in der kommerziellen "Transzendentalen Meditation" [9]praktiziert wird, deren Mantras ich teilweise nicht empfehlen kann.

Desweiteren sei darauf hingewiesen, dass die tiefe Meditation über einen "Gedankengang" die quabbalistische Bedeutung eines Wortes nicht berücksichtigt, so dass die transzendente Gedankengänge eine fatale unterbewusste und unerwünschte Wirkung haben können. Die Nada-Meditation mit verschlossenen Ohren unterstützt die Gedasnkenstille ganz natürlich.

Auch kann das unkontrollierte Erzeugen von Spannung und Entladung eine grosse Disharmonie hervorrufen, die sich in der Mentalwelt unzusetzen versucht !

Stufen

Goldene Blüte Stufe 3

Generell hat die Meditation 3 Stufen :
a) Vorbereitung : Erreichen einer Ruhe, zB. durch Konzentration auf den Atem oder durch Benutzung von Mantras, die diese Ruhe hervorrufen (im Taoismus zB "S-ung" (Ruhe) oder "F-ang" (Entspannung ), oder auch durch Beobachten der Gedanken mit Zurückstossung, sobald sie auftreten oder der Vorstellung ihrer Auflösung in Leere.
Auch das vorherige Lesen in einem heiligen Buch kann die Gedanken einstimmen und natürlich das Betrachten von bestimmten Mandalas und Yantras.
b) Die Mediation nach einer bestimmten Technik mit mehreren Stufen (bis zum eventuellen späteren Samadhi).
c) Die Rückkehr in das Oberflächenbewusstsein mit Vergegenwärtigung

Richtige Meditation entspricht wie ganz oben angedeutet der Stufe 14 des universellen Pfades und sollte nicht mit einer Meditationstechnik verwechselt werden.

Die Dhyana-Stufe des Yoga bezeichnet also einen Entwicklungszustand, der erst nach langer Praxis individuell verschieden erreicht wird.

Mehrfachkonzentration

Besonders die tantrischen Methoden verwenden die Versenkung in die Gesetzmässigkeiten von Form und Farbe, die im Gegensatz zu unserer Welt im spirituellen Bereich mit bestimmten Gesetzmäßigkeiten und Kräften verbunden sind.

Hier finden sich Versenkungen in UR-Formen wie Dreiecke, Fünfsterne, Rauten,Mandalas und Yantras, in Bilder von Gottheiten - Yidams bis hin zur Gurumeditation und in kosmische Mandalas. Solche Rituale sind oft mit einer Vielfalt von Formen und Farben und Meditationsgottheiten verbunden bei Wiederholung eines oder mehrerer Mantras.

Solche Visualisationen benutzen die gesetzmässigen Zusammenhänge von Farbe und deren Bedeutung und von Form und den damit verbundenen Kraftqualitäten, die auf der materiellen Ebene nicht gelten(bestimmten Elementeprinzipien werden Formen wie Kreise, Dreiecke und Fünfstern zugeordnet).

Besonders im Tantrismus (Mandalas, Yantras) und im Buddhismus finden solche visuellen Versenkungen vielfache Verwendung. Generell eignen sich solche Techniken eher für fortgeschrittenere Schüler mit entwickeltem Visualisationsvermögen, da erst deren Bewusstsein entsprechend entwickelt und damit genügend effektiv ist.

Die Benutzung von Klang, Farbe und Gefühl (wie Leere und Leichtigkeit und Glückseligkeit) ruft in der Kombination natürlich noch eine stärkere Wirkung hervor, ist aber auch schwieriger umzusetzen. Daher lehrt Franz Bardon in seinem Qabbalabuch die Verwendung von Buchstaben in Kombination mit Farbe und Gefühl, und erklärt vorher deren Bedeutung.

Im Hinduismus wurde dem Schüler früher während der Einweihung die einem Mantra entsprechende Gottheit bzw. Kraft erklärt. Im Buddhismus werden vielfach Meditationen über bestimmte Meditationsbuddhas zusammen mit deren Mantras praktiziert, deren Bedeutung vorher normalerweise genau erklärt wird.

Meditation, Atem-Meditation und Kontemplation sind natürlich immer nur Mittel zum Zweck der Transmutation, und der Schüler muss bestrebt sein, vorher die rechte Geisteshaltung zu erlangen und zu bewahren. Dazu ist die Introspektion das richtungsweisende Hilfsmittel.

Portal

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Literatur

  • Swami Vishnudevananda : Meditation und Mantras [Taschenbuch]
  • Lu Kuan Yü : Geheimnisse der chinesischen Meditation
  • Breath of Life: The Practice of Breath Meditation, 2012 by Swami Nirmalananda
  • Meditation: Das Tor zum Herzen öffnen - Vorwort von Elizabeth Gilbert, Sally Kempton, Gisela Kretzschmar ; Kailash (27. März 2012) , Sprache: Deutsch , Verlag Kailash, 2012, ASIN: B00739NIN2
  • Practical Meditation, Sunil Kumar Sharma, 2010, Sports Publication, ISBN 978-81-7879-603-1
  • Buddhist Meditation, Systematic and Practical: : A Talk By the Buddhist Yogi C. M. Chen, C. M. with B. Kantipalo Chen, Dharma Friends of Dr. Lin, 1989, ASIN: B000XJ5918
  • Das Klare Licht der Glückseligkeit - Ein tantrisches Meditationshandbuch, Tharpa-Verlag, ISBN 978-3-908543-19-0
  • Sieben Stufen der daoistischen Meditation, Livia Kohn, Medizinisch Literarische Verlagsges., 2010, ISBN - 10: 3881362487
  • The Encyclopedia Of Indian Philosophies 12 - Yoga - India's Philosophy Of Meditation
  • Ulrich Ott : Meditation für Skeptiker, O.W.Barth

Referenzen

Meditationspraxis

Weblinks

  • Chinabuddhismencyclopedia about Dhyana