Patanjali

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Patanjali Statue

Patanjali (Sanskrit Patañjali - auch Gonardiya oder Gonikaputra) war ein indischer Gelehrter, der zwischen dem 2. v.Chr. und dem 5. Jahrhundert n.Chr.(unsicher) evtl. in Gonda in Uttar Pradesh gelebt haben soll. Er gilt als Verfasser mehrerer Sanskrit - Werke und als Author der Yogasutras, des klassischen Yogaleitfadens des Ashtanga Yoga, welcher das Yogasystem des Samkhya systematisierte. Allerdings wurde dieses Stufensystem auch in der Sandilya - Upanishade des Atharvaveda beschrieben. Als Author des Mahabhasya hätte er im 2. Jh. v.Chr. gelebt.

Die Yogasutras wurden im 5. Jh. n. Chr.von Vyasa im 'Yogasutrabhasya' kommentiert, und selbst Adi Shankara gab dazu den Kommentar "Patanjalayogasutrabhasyavivarana" heraus.
Bei König Bhoja von Malva (11. Jh.), der das Rajamartanda schrieb, findet sich ein weiterer Kommentar zu den Yogasutras des Patanjali.

Umstritten ist aber, ob Pantanjali der weitere Verfasser eines Kommentars über die Grammatik 'Astadhyayi' von Panini und der ayurvedischen Schrift 'Charakapratisamskrita' eines gleichnamigen Autors ist.

Da Patanjalis System mit dem Buddhismus einige Ähnlichkeiten aufweist, wird von einer gegenseitigen Beeinflussung ausgegangen.

Patanjali mit Sesha - die Perlenkette symbolisiert die Beherrschung der niederen Kräfte

Legenden über Patanjali

Der Legende nach war Pantanjalis Mutter Gonika (skt. Goṇikā), eine als Einsiedlerin lebende Asketin. Daher wird er auch Gonardiya oder Gonikaputra[1] genannt. Da sie als Frau keine Schüler fand, betete sie zum Sonnengott Surya. Da fiel ein kleine Schlange vom Himmel in ihre Hände, die sich in einen Jungen verwandelte und darum bat, ihr Schüler sein zu dürfen. Gonika gab ihm deshalb den Namen Patanjali (Sanskrit pat- 'fliegen', 'herunterfallen'; añjali 'Gruss- und Bethaltung').
Die mit ihm verbundene Sesha kann sich aber auch auf die nach der Samadhistufe voll hochentwickelte Prana-Kundalini beziehen. Die Kette bezieht sich üblicherweise auf die Kontrolle der niederen Kräfte.

Bezüglich seiner frühen Jahre behauptet eine tamilische Shaiva Siddhanta - Tradition aus dem 10ten Jahrhundert n. Chr., daß Patañjali den Yoga zusammen mit 7 anderen Schülern vom großen Guru Nandhi Deva lernte (Tirumular's Thirumandiram (Tantra 1)).

Literatur

  1. Wilfried Huchzermeyer: Das Yoga-Lexikon; Karlsruhe 2009 (2.Aufl.), ISBN 978-3-931172-28-2
  2. John Dowson: Hindu Mythology & Religion'; New Delhi 2004 (14. Aufl.), ISBN 9-780001-000155
  3. Reinhard Palm: Der Yogaleitfaden des Patañjali; Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-020197-8
  4. Mathias Tietke: Der Stammbaum des Yoga; Theseus, Berlin 2007, ISBN 978-3-8962-0199-7
  5. Patañjali: Das Yogasutra; aus dem Sanskrit von R. Sriram, Stuttgart 2006. ISBN 3-7831-9525-5
  6. Encyclopaedia of Indian Philiosophies: The Philosophy of the Gammarians: 5 ; Karl H. Potter; Motilal Banarsidass, (Mai 1999)
  7. The study of Patanjali, Surendranath Dasgupta, 1920

Referenzen

Weblinks