Einweihung

Aus Spiritwiki
Bodhinatha samaya-diksha in das Aum Namasivaya Mantra

Der Begriff 'Initiation' oder Einweihung bezeichnete im Altertum die Zulassung zu den Mysterienkulten oder auch die Aufnahme in einen Geheimbund wie die alten Freimaurer. Höhere Einweihungen wurden nur an fortgeschrittene Eingeweihte vergeben(abhisheka). Archaische und ursprünglich weltweit verbreitete Pubertäts- und Stammesinitiationen sind allerdings nicht die Ursprünge der inneren antiken Mysterienkulte wie des Mithras-Kultes oder der Mysterien von Eleusis, deren äusserliche Feierlichkeiten zum Staatskult gehörten. Aufnahmeriten wie Taufen beinhalteten nur selten esoterische Inhalte.

Ägypten und Antike

Die ursprünglichen Mysterien wurden geheimgehalten, und die Einweihungen waren mit magischen Eiden verbunden. Der Verschwiegenheitseid eines ägyptischen Eingeweihten oder Neophyten des Isis- und Osiris-Kultes konnte beispielsweise lauten : Im Namen des Gottes, der die Erde vom Himmel geschieden hat, das Licht von der Finsternis, den Tag von der Nacht, die Welt vom Chaos, das Leben vom Tod, das Werden vom Vergehen, schwöre ich, die Mysterien geheim zu halten, und ich schwöre auch, dass mich Strafe treffen möge, wenn ich zum Verräter werde'.[4]

Yoga

Eine Shiksha (Śikṣā) ist eine transzendente Unterweisung im Rahmen einer Sadhana.

Oft wird ein bestimmtes Wissen erst durch eine Einweihung zugänglich gemacht, wofür die Guru - Shishya - Tradition [1] bekannt ist.

Im Hinduismus wird gerne das sog. Guru-Mantra 'GURUR BRAHMA , GURUR VISHNU , GURUR DEVO MAHESHWARAH , GURUR SAAKSHAAT PARA-BRAHMA , TASMAI SHRI GURUVE NAMAH.' verwendet [2]

Diksha

Eine Diksha (Dīkṣā) ist eine formelle Einweihung. Sie wird von einem Guru vollzogen und beinhaltet das Wiederholen des heiligen Namens oder eines Mantras (Mantra-Diksha) und die damit verbundene Purashcharana[3].

Eine solche Einweihung ist also auch ein geistiger Vorgang, bei dem ein geistiges Prinzip oder die Essenz einer geistigen Lehre aufgenommen wird bzw. eine Verbindung hergestellt wird. Sie kann auch die Erläuterung einer Ishta Devata beinhalten.

In einigen Tantras werden verschiedene Arten von Diksa beschrieben.

  1. Bahirdiksa – Einweihung in Puja, Homa und andere externe Riten. Es wird angenommen, dass dadurch das Sattvika-Gefühl der Schüler geweckt wird.
  2. Antardiksa – Einweihung in den inneren Prozess des Erwachens der Kundalini-Energie.

Nach anderen Werken gibt es drei Arten von Diksa

  1. Sambhavi – es wird angenommen, dass der Geist des Schülers gereinigt wird.
  2. Shakti – sie soll spirituelle Energie in ihm wecken.
  3. Mantri – es wird angenommen, dass es die Kraft von Mantras und Göttern weckt.

Gemäß dem Visvasara-Tantra(Viśvoddhāratantra) gibt es vier Arten von Diksa, nämlich Kalavati, Kriyavati, Varnamayi und Vedhamayi.[4]

In der tantrischen Tradition ist Purnabhisekh die wichtigste Einweihung.

Voraussetzungen

Der Schüler benötigte traditionell für die diksha einige Voraussetzungen(Sadhana Chatushtaya) aus vorhergehender Sadhana wie Reinheit, Vertrauen, Hingabe, Leidenschaftlosigkeit, Wahrhaftigkeit und Kontrolle der Sinne.

Im Jnana-Yoga werden die vier auf dem spirituellen Weg notwendigen Eigenschaften (Sadhana Chatushtaya) eines Schülers erwähnt: Viveka (Unterscheidungskraft), Vairagya (Verhaftungslosigkeit), Shatsampat (sechsfache Tugenden) und Mumukshutva (intensives Verlangen nach Befreiung).

Neben Intelligenz und Glaube an die Veden musste der Schüler sich des Verletzens anderer Wesen enthalten. Er musste wachsam, fleißig, geduldig und ausdauernd sein und bestrebt sein, Gutes für alle zu tun. Die Sadhana sollte unter der persönlichen Leitung eines Gurus als spirituellem Lehrer erfolgen.

Im Shankara-Orden sind die ersten drei Stufen des Ashtanga - Yoga Voraussetzung für die Einweihung durch einen Jagad-Guru.

Buddhistisches Tantra

Im Vajrayana ist eine Einweihung (Sanskrit caturthabhiseka oder abhisheka, „abi“ heißt „über“ – und „sheka“ eingießen, Wang - Ermächtigung; Tib., tshig-dbang)) auch als 'Ermächtigung' bekannt.

Die erste Kriya-Einweihung ist die Vaseneinweihung(Kyerim). Dabei wird in verschiedene Yidams eingeweiht.
Es folgt die geheime Einweihung(Dzogrim), danach die Weisheitseinweihung(prajna-jnana abhisheka) und zuletzt die kostbare Wort - Einweihung (Mahamudra,Dzogchen). Manchmal wird auch in 7 Stufen eingeweiht.

Eine tantrische Ermächtigung stellt eine enge Verbindung zu einem tantrischen Meister als lebendige Quelle der Inspiration (tib. byin-rlabs, Segen) her, die

  • den Aspiranten mit der lebendigen Tradition verbindet, die bis auf den Buddha zurückgeht
  • Gelübde überträgt, die einzuhalten sind, um dem persönlichen Verhalten und der Praxis die richtige Form zu geben
  • die verschiedenartigen inneren negativen Kräfte weiter reinigt
  • die Faktoren der eigenen Buddhanatur aktiviert

Diese Faktoren hinterlassen ein Vermächtnis (tib. sa-bon, das Pflanzen von „Samen“) wie die bewusste Erfahrung spezifischer Zustände des Geistes und der Einsicht während des Rituals. Beispielsweise werden ein glückseliges Gewahrsein der Leerheit im Gelugpa-Anuttarayoga oder Erfahrungen unserer Buddhanatur - in den Nicht-Gelug-Traditionen – auf unserem geistigen Kontinuum verstärkt.[5]

Einweihungszeremonie

In den unteren drei Vajrayana - Tantras ist die Einweihungszeremonie ähnlich. Im höchsten Yogatantra unterscheidet sie sich je nach Kategorie und Reifefaktor im betreffenden Tantra.

Beispielsweise sind im Handlungs - Tantra zwei Typen von Einweihungen unerlässlich : Die Wasser-Ermächtigung und die Kronen-Ermächtigung.

Im Leistungs-Tantra sind die 5 Weisheitsermächtigungen unverzichtbar, und im höchsten Yoga - Tantra werden alle Ermächtigungen, d.h. Vasen-Einweihung, die geheime Einweihung, die Weisheits-Wissen-Einweihung und die Wort - Einweihung gegeben. Diese Ermächtigungen können sich nach Linie unterscheiden.

In der Tradition der alten Übertragung des Nyingma wird die Vajrameister-Einweihung mit 'Einweihung in die Illusion' und dem Schüler - Einweihung wird mit 'vorteilhafte Ermächtigung' bezeichnet usw..

In der großen Vollkommenheit ist die vierte Einweihung in weitere 4 Abschnitte aufgeteilt, in die Einweihung mit Ausarbeitung usw..

Der Ausdruck 'Einweihung'(Sanskrit : Abhisheka) hat viele verschiedene Bedeutungen in verschiedenen Kontexten. In einem weiten Sinne kann Initiation als Reifungsfaktor oder als eine Kausal - Initiierung erklärt werden, dann in Bezug auf den Pfad, der der tatsächliche Pfad der Loslösung ist, und schließlich die Einleitung des resultierenden Zustand, der das gereinigte Ergebnis ist.

Die große Vollkommenheit erwähnt auch eine weitere Art von Initiation, die Initiation der Basis. Das bezieht sich auf das klare Licht, welches als Basis dient und die weiteren Initiationen ermöglicht. Wenn einer Person die Grundfähigkeiten des grundlegenden angeborenen Geistes des klaren Lichts fehlt, sind die nachfolgenden Ermächtigungen unmöglich.

Im Falle eines externen Phänomenes wie eine Vase oder eines Sprösslings können wir nicht von einem Reifefaktor, einem Pfad oder einem Ergebniszustand sprechen. Nur auf der Basis eines Individuums, welches diese Fähigkeiten besitzt, kann man von einem Reifefaktor sprechen und von einem Pfad, der zu einem Ergebnis führt. Daher gibt es verallgemeinert vier Initiationen[6].

Sieben Einweihungen

Neben den obigen Einweihungen von Schülern gibt es noch die sieben grossen hermetischen Einweihungen. Nachdem der Schüler den Vorbereitungspfad abgeschlossen hat und somit die Stufe 12 des universellen Pfades verwirklicht hat, beginnt in den Mysterien ein siebenstufiger Einweihungspfad bis zur Stufe 22, der von Alice Bailey erwähnt wurde, und der in der rosenkreuzerischen 'Chymischen Hochzeit' verschleiert dargestellt wurde.

Literatur

Referenzen

Weblinks