Gunas: Unterschied zwischen den Versionen

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Guna(Sanskrit, m., गुण, guṇa, urspr.: Schnur, Faden; später: Eigenschaft, Qualität) oder auch Triguna ist ein Begriff der [[Hinduistische_Philosophie|hinmduistischen Philosophie]].
Guna(Sanskrit, m., गुण, guṇa, urspr.: Schnur, Faden; später: Eigenschaft, Qualität --- nach Panini von Gaṇa : zählen, aufzählen) oder auch Triguna(Svetasvataropanisad) ist ein Begriff der [[Hinduistische_Philosophie|hinmduistischen Philosophie]].
== Verschiedene Auffasungen ==
== Verschiedene Auffasungen ==
Die 3 Gunas der [[Prakriti]] gehören zum  Konzept des indischen [[Samkhya]]. Im [[Philosophie|philosophischen]] Sinn bezeichnen sie die drei Qualitäten der mentalen [[Prakriti]] des [[Samkhya]]. Der Begriff wird aber aber auch in anderen Zusammenhängen erwähnt.  
Die 3 Gunas der [[Prakriti]] gehören zum  Konzept des indischen [[Samkhya]]. Im [[Philosophie|philosophischen]] Sinn bezeichnen sie im [[Samkhya]] die drei Qualitäten der mentalen [[Prakriti]]. Der Begriff wird aber aber auch in anderen Zusammenhängen erwähnt.  


Im [[Samkhya]] umfasst der Begriff Guna  die gesamte Bandbreite der subjektiven und objektiven Realität, sei es manifest (Vyakta) oder unmanifest (Avyakta).
Im [[Samkhya]] umfasst der Begriff Guna<ref> [http://hdl.handle.net/10603/115324 Chapt. 3 Gunas] </ref> die gesamte Bandbreite der subjektiven und objektiven Realität, sei es manifest (Vyakta) oder unmanifest (Avyakta).


Nach [[kashmirischer Shivaismus|kashmir-shivaistischem Verständnis]] gehört die Prakriti mit ihren Qualitäten zu aus [[Maya]] bzw. aus [[ShuddaAshudda_Tattwa|ShuddaAshudda-Tattwa]] geschaffenen Kräften. Sie wird daher als wertlos für den Pfad angesehen.
* Sattva-Guna (Reinheit, Licht)  
* Sattva-Guna (Reinheit, Licht)  
* Rajas-Guna (Aktivität,Bewegung)  
* Rajas-Guna (Aktivität, Bewegung)  
* Tamas-Guna (Trägheit,Dunkelheit)  
* Tamas-Guna (verleiht Trägheit, Dunkelheit)  
Die Gunas beschreiben die Mental[[Ebenen der Schöpfung|ebene]] und haben daher Einfluss auf das menschliche Verhalten. Die Schöpfung findet dadurch statt, daß das Gleichgewicht der Gunas (Gunakshobha) gestört wird.
IIn seinem Samkhyakarika hat Isvarakrsna die drei Gunas folgendermaßen definiert: Sattvaguna ist beschwingt und erleuchtend, während Rajoguna anregend und beweglich ist. Tamoguna hingegen ist schwer und einhüllend.
 
Die Gunas beschreiben die Mental[[Ebenen der Schöpfung|ebene]] und haben daher Einfluss auf das menschliche Verhalten. Die Schöpfung findet dadurch statt, daß das Gleichgewicht der Gunas (Gunakshobha) gestört wird. Der Purusha benötigt die Sttva-guna für sein Wirken.
 
Nach [[kashmirischer Shivaismus|kashmir-shivaistischem Verständnis]] gehört die Prakriti mit ihren Qualitäten zu aus [[Maya]] bzw. aus [[ShuddaAshudda_Tattwa|ShuddaAshudda-Tattwa]] geschaffenen Kräften, die daher als wertlos für den Pfad angesehen werden.  


Das [[Padma Purana]] klassifiziert selbst die [[Purana]]s bezüglich der drei Gunas. Die vier [[Manasputra|Söhne Brahmas]] werden als sattvisch eingeordnet.
Das [[Padma Purana]] klassifiziert selbst die [[Purana]]s bezüglich der drei Gunas. Die vier [[Manasputra|Söhne Brahmas]] werden als sattvisch eingeordnet.
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Siva's  Dreizack stellt nicht die 3 Gunas dar sondern die drei [[Shakti]]s iccha, jhana und kriya. Der Dreizack-[[Speer]] in der linken Hand ist eher das Emblem seiner Souveränität über die Gunas.
Siva's  Dreizack stellt nicht die 3 Gunas dar sondern die drei [[Shakti]]s iccha, jhana und kriya. Der Dreizack-[[Speer]] in der linken Hand ist eher das Emblem seiner Souveränität über die Gunas.


Im [[Kurma-Purana]] befiehlt [[Shiva]] dem [[Bhairava]] und den [[Matrikas]], sich in das unterweltliche patala-loka, den Aufenthaltsort des ''tamasischen'' und zerstörerischen [[Narasimha|Nrisimhadeva]], zu begeben, der auch im [[Brahmanda Purana|Brahmanda - Purana]] erwähnt wird<ref> [//www.harekrsna.de/nrisimha-kavaca-stotra_D.htm nrisimha-kavaca-stotra]</ref>.
Die [[Chandogya_Upanishade|Chandogyopanisad]] 5.6.4 ordnet ihnen die Farben rot((loita), weiss{sukla)  und schwarz{krsna) zu.
 
Im [[Kurma-Purana]] befiehlt [[Shiva]] dem [[Bhairava]] und den [[Matrikas]], sich in das unterweltliche patala-loka, den Aufenthaltsort des ''tamasischen'' und zerstörerischen [[Narasimha|Nrisimhadeva]], zu begeben, der auch im [[Brahmanda Purana|Brahmanda - Purana]] erwähnt wird<ref> [http://harekrsna.de/nrisimha-kavaca-stotra_D.htm nrisimha-kavaca-stotra]</ref>.


Das [[Vishnu Purana|Vishnu-Purana]] sagt ''Hier spricht man von drei natürlichen Qualitäten, Prinzipien oder Grundeigenschaften, die wie ein Gummiband überall in der materiellen und geistigen Natur wirken:
Das [[Vishnu Purana|Vishnu-Purana]] sagt ''Hier spricht man von drei natürlichen Qualitäten, Prinzipien oder Grundeigenschaften, die wie ein Gummiband überall in der materiellen und geistigen Natur wirken:
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==  Natha [[Sampradaya]]  ==
==  Natha [[Sampradaya]]  ==
Das Kapitel ''Para Pindotpattih'' des 'Kaulavali Nirnaya' beschreibt das Kula Panchaka. Die großen [[Kaula]]charya Matsyendranatha und Gorakhnatha des [[Natha Pantha]] definieren den Ausdruck ''Kula'' folgendermassen :  ''satvaM rajaH tamaH kalaH jIvaH - iti kula panchakaM''
Das Kapitel ''Para Pindotpattih'' des '[[Kaulavali Nirnaya]]' beschreibt das Kula Panchaka. Die großen [[Kaula]]charya Matsyendranatha und Gorakhnatha des [[Natha Pantha]] definieren den Ausdruck ''Kula'' folgendermassen :  ''satvaM rajaH tamaH kalaH jIvaH - iti kula panchakaM''


# Satva ist geteilt in  daya, dharma, kriya, bhakti, shraddha
# Satva ist geteilt in  daya, dharma, kriya, bhakti, shraddha
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Diese Kula Panchakas sind  mit den richtigen Yoga Bandhas (Muskelkontraktionen) zu kontemplieren(kula tattva shOdhana). Das zum Tattva Shodhana zugehörige [[Achara]] des ''Kula Panchaka'' wird als [[Achara#Kaula-achara|Kaulachara]] bezeichnet.
Diese Kula Panchakas sind  mit den richtigen Yoga Bandhas (Muskelkontraktionen) zu kontemplieren(kula tattva shOdhana). Das zum Tattva Shodhana zugehörige [[Achara]] des ''Kula Panchaka'' wird als [[Achara#Kaula-achara|Kaulachara]] bezeichnet.
Im [[Nyaya]] (Nyaya-Vaisesika) existierte eine Debatte über die Bedeutung der Gunas, und ob Qualität einer Substanz angeboren, subjektiv oder beschreibbar ist. Frühe Gelehrte dieser Schule identifizierten 17 Qualitäten, die von spätere Gelehrte um 7 Guṇas erweitert wurden(caturvimsatigunah. TSa, P. 9).


== Gurbani ==
== Gurbani ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Sri [[Aurobindo]] über die [//intyoga.online.fr/bg_14.htm Gunas]
* Sri [[Aurobindo]] über die [http://intyoga.online.fr/bg_14.htm Gunas]
* Sri Yuktesvar Giri, Die heilige Wissenschaft, SRF, ISBN-10: 0876120575
* Sri Yuktesvar Giri, Die heilige Wissenschaft, SRF, ISBN-10: 0876120575
* [//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e8/Bhagavata_Precepts.pdf The Bhagavata: Its Philosophy, Its Ethics, and Its Theology (1869) and Life and Precepts of Sri Caitanya Mahaprabhu(1896) ]
* [//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e8/Bhagavata_Precepts.pdf The Bhagavata: Its Philosophy, Its Ethics, and Its Theology (1869) and Life and Precepts of Sri Caitanya Mahaprabhu(1896) ]
* [http://shodhganga.inflibnet.ac.in/bitstream/10603/115324/11/11_chapter%203.pdf The concept of guna]
* [https://shodhganga.inflibnet.ac.in/bitstream/10603/115324/11/11_chapter%203.pdf The concept of guna] - - Chapt. 3 ([http://hdl.handle.net/10603/115324 cit])
* Larson, Gerald James & Bhattacharya, Ram Shankar, Encyclopedia of Indian Philosophy, Vol. IV, S. 65


== Referenzen ==
== Referenzen ==

Aktuelle Version vom 31. Mai 2023, 16:23 Uhr

Guna(Sanskrit, m., गुण, guṇa, urspr.: Schnur, Faden; später: Eigenschaft, Qualität --- nach Panini von Gaṇa : zählen, aufzählen) oder auch Triguna(Svetasvataropanisad) ist ein Begriff der hinmduistischen Philosophie.

Verschiedene Auffasungen

Die 3 Gunas der Prakriti gehören zum Konzept des indischen Samkhya. Im philosophischen Sinn bezeichnen sie im Samkhya die drei Qualitäten der mentalen Prakriti. Der Begriff wird aber aber auch in anderen Zusammenhängen erwähnt.

Im Samkhya umfasst der Begriff Guna[1] die gesamte Bandbreite der subjektiven und objektiven Realität, sei es manifest (Vyakta) oder unmanifest (Avyakta).

  • Sattva-Guna (Reinheit, Licht)
  • Rajas-Guna (Aktivität, Bewegung)
  • Tamas-Guna (verleiht Trägheit, Dunkelheit)

IIn seinem Samkhyakarika hat Isvarakrsna die drei Gunas folgendermaßen definiert: Sattvaguna ist beschwingt und erleuchtend, während Rajoguna anregend und beweglich ist. Tamoguna hingegen ist schwer und einhüllend.

Die Gunas beschreiben die Mentalebene und haben daher Einfluss auf das menschliche Verhalten. Die Schöpfung findet dadurch statt, daß das Gleichgewicht der Gunas (Gunakshobha) gestört wird. Der Purusha benötigt die Sttva-guna für sein Wirken.

Nach kashmir-shivaistischem Verständnis gehört die Prakriti mit ihren Qualitäten zu aus Maya bzw. aus ShuddaAshudda-Tattwa geschaffenen Kräften, die daher als wertlos für den Pfad angesehen werden.

Das Padma Purana klassifiziert selbst die Puranas bezüglich der drei Gunas. Die vier Söhne Brahmas werden als sattvisch eingeordnet.

Bhagavad Gita

In der Bhagavad Gita(u.a. XIV,5) erscheinen die Triguna in einem Gespräch zwischen Krishna und Arjuna auf dem Schlachtfeld zu Kurukshetra. Alle 3 Gunas verblenden die Welt.

  • Die von den drei Gunas verblendete Welt kennt mich nicht (Gita 7.13)
  • Sattva, Raja und Tamas, die aus der Prakriti geborenen Gunas, binden die unvergängliche Seele an den Körper(Gita XIV,5)
  • Hinzu kommt die Gruppe derer, die sinnlos, von Trug und Ichsucht sowie von Rajas und Tamas beherrscht, Körper und Seele peinigen. Sie gelten als dämonengleich gesinnt. (Bhagavadgita 17.1-6)[2]

Puranas

Shiva mit Trishula

Kapitel 14 des Srimad - Bhagavatam handelt mehrfach von den Gunas [3]:

  • z.B. : 5. Sattva, Rajas und Tamas, diese Gunas, O starkarmiger, geboren aus der Prakriti, binden schnell an den Körper...

Die Trimurti-Götter Brahma, Vishnu und Shiva manifestieren sich nur ganz indirekt in den 3 Gunas. Eher sind es ihre spezifischen Kräfte als Guna-Avatare, die die einzelnen Gunas beherrschen lassen.
Siva's Dreizack stellt nicht die 3 Gunas dar sondern die drei Shaktis iccha, jhana und kriya. Der Dreizack-Speer in der linken Hand ist eher das Emblem seiner Souveränität über die Gunas.

Die Chandogyopanisad 5.6.4 ordnet ihnen die Farben rot((loita), weiss{sukla) und schwarz{krsna) zu.

Im Kurma-Purana befiehlt Shiva dem Bhairava und den Matrikas, sich in das unterweltliche patala-loka, den Aufenthaltsort des tamasischen und zerstörerischen Nrisimhadeva, zu begeben, der auch im Brahmanda - Purana erwähnt wird[4].

Das Vishnu-Purana sagt Hier spricht man von drei natürlichen Qualitäten, Prinzipien oder Grundeigenschaften, die wie ein Gummiband überall in der materiellen und geistigen Natur wirken:

  • Sattwa: Güte, Tugend, Frieden, Licht, Erkenntnis, Liebe, Bewahrung
  • Rajas: Leidenschaft, Laster, Kampf, Bewegung, Begierde, Entstehung
  • Tamas: Trägheit, Sünde, Dunkelheit, Unwissenheit, Haß, Zerstörung [5]

Natha Sampradaya

Das Kapitel Para Pindotpattih des 'Kaulavali Nirnaya' beschreibt das Kula Panchaka. Die großen Kaulacharya Matsyendranatha und Gorakhnatha des Natha Pantha definieren den Ausdruck Kula folgendermassen : satvaM rajaH tamaH kalaH jIvaH - iti kula panchakaM

  1. Satva ist geteilt in daya, dharma, kriya, bhakti, shraddha
  2. rajaH ist geteilt in dAna, bhOga, shringAra, vastu grahaNa, svArtha sangrahaNa
  3. Tamas ist geteilt in vivAda, kalaha, shOka, vAdaa, vanchana

(kalaH ist geteilt in kalana, kalpana, bhranti, pramada, anartha ; Jiva ist geteilt in Jagrat, Svapna, Sushupti, Turiya, Turiyatita)

Diese Kula Panchakas sind mit den richtigen Yoga Bandhas (Muskelkontraktionen) zu kontemplieren(kula tattva shOdhana). Das zum Tattva Shodhana zugehörige Achara des Kula Panchaka wird als Kaulachara bezeichnet.

Im Nyaya (Nyaya-Vaisesika) existierte eine Debatte über die Bedeutung der Gunas, und ob Qualität einer Substanz angeboren, subjektiv oder beschreibbar ist. Frühe Gelehrte dieser Schule identifizierten 17 Qualitäten, die von spätere Gelehrte um 7 Guṇas erweitert wurden(caturvimsatigunah. TSa, P. 9).

Gurbani

Wenn der Knoten der drei Qualitäten der Maya aufgebunden ist, öffnet sich das zehnte Tor (Gottverwirklichung) und der Geist ist berauscht, O Bruder; 3-(sggs 1123)[6].

Trikuti (Tri+Kuti) ist ein Sanskritwort, das wörtlich "Zusammenfluss der drei" bedeutet.

Literatur

Referenzen

Weblinks