Matrikas

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Virabhadra Shiva mit 8 Matrikas
Ashtamatrika Yantra

Matrikas (IAST: mātṝkās : Mütter) sind im Hinduismus sog. furchterregende Aspekte der Devi, während die Mahavidyas ein breiteres Spektrum repräsentieren. Der Rigveda 9.102.4 spricht von sieben Müttern, die den göttlichen Unsterblichkeitstrank (soma) zubereiten. <be> Das Mahabharata erzählt in mehreren Kapiteln von der Geburt des Kriegsgottes Skanda und seiner Verbindung mit den Matrikas. Im Kapitel 12 sagt Bhishma: Und Kesava machte ihn, genannt Virupaksha, zum Herrscher der Geister und Gespenster und jener weiblichen Wesen, die Matrikas genannt werden.[1]
Die Matrikas werden anderweitig im Varaha- Purana und im Kurma-Purana, im Gobhila-smriti, im Markandeya-Purana, im Krityaratnakara, in der Brihat Samhita und im Matsya-Purana beschrieben. Im Matsya-Purana kämpft Shiva gegen den Dämon Andhaka, der Verkörperung von Unwissenheit und Bosheit. Shiva tötet Andhaka schließlich mit einem Pfeil, aber aus jedem Tropfen Blut, der zu Boden fällt, entstehen neue Dämonen. Shiva erschafft daraufhin seine Shakti Yogeshvari, und auch die anderen Hauptgötter emanieren ihre Shaktis im Kampf gegen den Dämon.

Das Shiva Sutra 2.7 – Matrikacakra, wo Matrika auch als die Macht des Tones angesehen wird, welche in den Buchstaben des Alphabetes enthalten sind, erwähnt sie ebenfalls wie auch das Matrikabheda - Tantra, das Svachhanda - Tantra and das Yogini Hridaya.

Nach Goraksanath ist das Karnamula - Chakra in der Ohrmuschel - Region ein 36blättriger dunkelgelber Lotus. Der residierende Gott und die Macht sind Nada beziehungsweise Sruti [2], und es sei der Sitz der 36 Matrikas.

Spezielle Matrikas

Vaishnavi, Varahi, Indrani und Camunda

Die Matrikas gelten auch als weibliche Gegenpole zu den Göttern Brahma, Maheshwara(Shiva), Kumara, Vishnu, Varaha, Indra und Yama. Standarmäßig werden 7 Matrikas(Saptamatrika) erwähnt, oft auch die acht ashtamātṝkāh. Den Matrika-Muttergöttinnen werden aber über 20 Göttinnen zugeordnet[3].

Alle Saptamatrikas sitzen in Lalita - Haltung. Sie sind mit schweren Verzierungen, Halsketten und Kreisohrringen geschmückt. Jede hat vier Hände, in der sie die Attribute ihre männlichen Kollegen schwingen. Außer Kaumari, Vaishnavi, Varahi und Indrani, die mit kiritamakuta geschmückt sind, haben die anderen Matrikas jatamukuta.

Shiva mit Matrikas in den Ellora Höhlen im indischen Maharashtra

Nach dem Isanasivagurudevapaddhati werden die Matrikas geschaffen, um Shiva in seinem Kampf gegen Andhakasura zu unterstützen.

Laut der agamischen Literatur haben sie ein Vahana und betreffen eine Eigenschaft wie Gier und Zorn und Verleumdung, womit der tiefere Sinn für die Sadhana in Erscheinung tritt[4].

Im Kurma-Purana befiehlt Shiva dem Bhairava und den Matrikas, sich in das unterweltliche Patala - Loka, den Aufenthaltsort des tamasischen und zerstörerischen Vishnu-Nrisimha, zu begeben.

Nach dem Suprabhedagama wurden die Matrikas von Brahma geschaffen, um Nirrita zu töten.

Nach dem Varaha-Purana[5] ist der Kampf mit dem Andhakasura und den Matrikas eine Allegory. Sie stellt das Atma-Vidya oder die spirituelle Weisheit dar im Kampf gegen ‘Andhakara’ - die Dunkelheit der Unwisssenheit : Etate-te Sarvam-akyatamatma-vidyamritam. Der Geist des vidya repräsentiert Shiva, kämpft mit Andhakasura, der Dunkelheit des Avidya. Je mehr dieser versucht, durch Vidya angegriffen zu werden, desto mehr tendiert er zum Anwachsen.

Diese Tatsache stellt die Vervielfachung der Figuren des Andhakasura dar. Solange nicht die 8 bösen Qualitäten, kama, krodha etc. vollkommen unter der Kontrolle von Vidya sind und zurückgehalten werden, kann Andhakara nicht erfolgreich besiegt werden.

Ambika(Göttin der Zerstörung, 'mitfühlend'), die Schwester von Rudra, später mit der Göttin Uma identifiziert, führt die 8 Matrikas in die Schlacht gegen den Dämonen Raktabija (Blut - Samen), aus dessen Blutstropfen neue Raktabijas entstehen [6]
Ishvari und Kumari
  1. Brahmani(Brahmai) : Brahma - sie ist gelb und hat vier Köpfe, von denen der vierte auf der Rückseite ist. Zwei ihrer Arme sind in Varada und Abhaya - Gestik, während sie ein Pascha, einen Lotusstiel oder kamandalu, in den beiden anderen Händen hält. Als Ornamente trägt sie Akshamala und Kundika. Ihr Vahana ist nach dem Aṃśumadbhedāgama ein Schwan bzw. eine Gans (hamsa) - Bija Aam - Stolz (Mantra : Aum Dhevee Brahmani Vidmahe Maha-shakthiyai Cha Dhimahee Thanno Dhevee Prachodayath)
  2. Vaishnavi (Lakshmi) : Vishnu - Sie ist dunkel und hält Shankha und Chakra in den beiden oberen Händen und ein Gada in der unteren rechten Hand, während die untere linke Hand den Padma hält. Sie ist mit prächtigen Ornamenten geschmückt. Ihr Vahana ist der Sonnenadler (Garuda) - Bija Room - Gier
  3. Maheshvari (Raudani, Yogeshvari) - Ihr Teint ist weiß , sie hat drei Augen (Trinetra). In ihren beiden oberen Händen sind ein damaru und eine Trishula, in den unteren beiden hält sie ein Akshamala und eine Panapatra(Axt und Antilope). Sie reitet auf einem Bullen (nandi) - Bija Iim - Zorn
  4. Indrani (Aindri) : Indra - ist dunkel gefärbt. Ankusha und Pasa schmücken ihre oberen beiden Hände, während die untere einen Lotosstiel hält. Die linke Hand hält ein Vajra. Ihre vahana ist ein Elefant - Bija Aim - Eifersucht
  5. Kaumari (Ambhika, Karttikeyani): Muruga (Subramania oder Kaarthikeya) - Die gelbfarbige Göttin hat sechs Köpfe wie Kartikeya. Sie hält Parasu und Chapa in den oberen Händen und Shakti und Tanka in den unteren. Manchmal werden zwei ihrer Hände in Abhaya- und Varada - Gesten dargestellt. Der Pfau ist ihr Vahana - Bija Hoom - Gier, Verblendung
  6. Vairali oder Varahi (Skt. Vārāhī) ist die Macht des Varaha - Avatars. Sie ist auch von dunklem Teint, mit dem menschlichen Körper und Wildschweinkopf mit Kiritamakuta dekoriert. Ihre oberen rechten Hand hält sie einen dunkles Danda oder Hala und oben links ein Ankusha. Die untere Rechte schwingt ein Vajra oder ein Schwert, die untere linke hat eine Panapatra. Ihr Vahana ist ein Büffel oder auch ein Eber - Bija Loom - Überheblichkeit
  7. Narasimhi - auf Löwen[7] - Bija hreem - Furcht und Schmerz
  8. Chamunda (Chamundi) - Yama - diese ist oft nicht dabei (Verleumdung)

Chamunda

Camunda

Chamunda (Chamundi) - auf einer Eule oder auch auf einem Leichnam reitend - für Verleumdung.

Sie wird schwarz gefärbt und mit einem ausgemergelten Körper, drei Augen, einen versunkenen Bauch und einem erschreckenden Gesicht mit einem Grinsen dargestellt.

Ihr Name ist eine Kombination von Chanda(Gegenkopf,falsche Logik) und Munda(ohne Kopf und Verstand), zwei Monster die Chamunda tötete, ähnlich der von Krishna getöteten Riesenschlange Kaliya, die auch boshafte Hinterlist und unerbittliche Grausamkeit repräsentiert.

Als Muttergöttin Chamundeswari ist sie ein furchtbarer Aspekt von Durga. Ihr Name ist auch ein Name von Kali. Sie wird mit einem mundamala (Halskette von abgeschlagenen Köpfen) dargestellt und hat eine sehr schwere mit einer Schlange gebundene Jatamakuta. In ihren vier Händen hält sie damaru, trishula, Khadga und panapatra. Ihr Vahana ist ein Schackal.

Chamundas Bija ist Houm - Zerstören von Paapa oder Sünden. Längere Mantras für Chamundeswari sind :

  1. aiM hrIM klIM chAMuNDAyai vicche, in der vollen From Aim Hreem Kleem Chaamundayai Vichche bzw.
  2. om aiṃ hrīṃ klīṃ cāmuṇḍāyai vicce oder Om Eim Hrim Klim Chamundayei Vicche Namaha bzw.
  3. Om Aim Hrim Krim Chamundayai Vichche Namah oder auch
  4. Aim shrim Klim Chamundayai Viche und
  5. Om Aim Hrim Klim Chamundaye Viche Namaha (oṃ aim hrīm klīm cāmuṇḍāye vicce namaha) und
  6. Om Aim Hrim Klim Chamundayai Viche Namaha
  7. Om hrim Chamunde shmashAna-vAsini khaTvANga-kapAla-haste.... [8]
  • Eine Göttin Chamundi ist die tantrische Yidam- Gefährtin von Yama im Vajrayana-Buddhismus.

Literatur

Referenzen

Weblinks