Sarvatathāgata­mātṛtārāviśvakarma­bhava­tantranāma

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Das Sarvatathāgata­mātṛtārāviśvakarma­bhava­tantranāma (The Tantra on the Origin of All Rites of Tārā, Mother of All the Tathāgatas) ist ein im Toh726 enthaltener Text.

Der Buddha gibt dem Bodhisattva Mañjuśrī Anweisungen zu den Ritualen und Mantras, die mit der Göttin Tārā verbunden sind. Das Tantra enthält eine Beschreibung von Tārā, ein Maṇḍala mit neun Gottheiten und damit verbundenen Einweihungen sowie eine Litanei ritueller Praktiken, die mit den vier Aktivitäten verbunden sind.

Zusammenfassung

Das Tantra über den Ursprung aller Riten von Tārā, der Mutter aller Tathāgatas (im Folgenden „Tārā-Tantra“), ist ein Tantra der Aktions-Tantra-Klasse (Kriyātantra), das eine Fülle von Anweisungen zu den mit der Göttin Tārā verbundenen Riten bietet. Die Verehrung von Tārā in Indien lässt sich mindestens bis ins sechste Jahrhundert ᴄᴇ zurückverfolgen, und seit mindestens dieser Zeit ist Tārā zu einer der beliebtesten Gottheiten im buddhistischen Pantheon geworden.

Im Degé Kangyur ist das Tārā-Tantra Teil einer Reihe von acht Kriya-Tantras, die speziell der Göttin Tārā gewidmet sind.
In seiner Einführung in die buddhistischen tantrischen Systeme (rgyud sde spyi'i rnam par gzhag pa rgyas par brjod pa) bezeichnet Khedrup Jé (mkhas grub rje, 1385–1438), ein enger Schüler von Tsongkhapa (tsong kha pa, 1357–1419), das Tārā-Tantra als das wichtigste Tārā-Tantra dieser Gattung in Tibet zu dieser Zeit.

Das Tārā-Tantra ist als Dialog zwischen dem Bodhisattva Mañjuśrī und dem Buddha Śākyamuni konzipiert, der in fünfunddreißig Kapitel zu spezifischen Themen und Ritualthemen unterteilt ist.

  • Kapitel 1 beginnt mit einer Beschreibung des Ortes und des Publikums, gefolgt von der Anrufung der Göttin Tārā und ihrer Ankunft.
  • Kapitel 2 konzentriert sich auf die anfängliche Verehrung von Tārā, worauf in
  • Kapitel 3 eine Präsentation des berühmten „Lobpreises an Tārā mit einundzwanzig Versen der Hommage“ folgt.
  • Die Kapitel 4 und 5 beschreiben eine Maṇḍala aus neun Tārās und ihren jeweiligen Einweihungen.
  • Kapitel 6 präsentiert einen wahren Katalog ritueller Anweisungen und eine lange Liste von Mantras.
  • Die Kapitel 7 bis 11 befassen sich mit den Ritualen zur Durchführung der vier Aktivitäten: Beruhigen (śānti), Erhöhen (pauṣṭika), Fesseln (vaśīkaraṇa) und Angreifen (abhicāra).
  • In den Kapiteln 12 bis 16 wird Tārā als Mutter jeder der fünf Buddhafamilien aufgeführt
  • Kapitel 17 beschreibt ein Feueropferritual.
  • Die folgenden siebzehn Kapitel (18–34) enthalten kurze Anweisungen zur Herstellung von Talismankreisen (Cakra) zum Zweck des Schutzes, der Verstärkung und der Vertreibung von Feinden.
  • Das letzte Kapitel (35) enthält eine versierte Liste der Samayas und Gelübde für diese Riten.5 Zusammengenommen bilden die Themen des Tārā-Tantra eine umfassende Sammlung von Riten, die Tārā als ihre Hauptgottheit betrachten. Wie der Tibetologe Stephan Beyer in seinem Überblick über den Tārā-Kult betonte, kommt das Tārā-Tantra „einem vollständigen Lehrbuch über die Praxis des Tara-Kults am nächsten.“

Derzeit ist kein Sanskrit-Zeugnis für das Tārā-Tantra bekannt, und es gibt auch keine erhaltene chinesische Übersetzung. Es ist auch nicht in den Übersetzungsverzeichnissen Denkarma (ldan dkar ma) oder Phangthangma (’phang thang ma) verzeichnet, die im Tibet des 9. Jahrhunderts erstellt wurden.
Dem Kolophon zufolge wurde das Tārā Tantra vom tibetischen Übersetzer Chökyi Sangpo (chos kyi bzang po) und dem indischen Gelehrten Dharmaśrīmitra übersetzt. Stephan Beyer argumentiert, dass der Name dieses tibetischen Übersetzers mit dem Übersetzer Chel Lotsāwa Chökyi Sangpo (dpyal lo tsā ba chos kyi bzang po, gest. 1216) übereinstimmt, einem Zeitgenossen von Śākyaśrībhadra (1127–1225) während dessen Aufenthalt in Tibet ( 1204–13).7 Die hier vorgestellte englische Übersetzung basiert auf der tibetischen Version im Degé Kangyur in Absprache mit der Vergleichsausgabe (dpe bsdur ma) und der Stok Palace Kangyur-Ausgabe. Der Text wurde zuvor von Martin Willson eingeführt und ins Englische übersetzt.[1]

Kapitel 6

  • 6.­1 Der jugendliche Bodhisattva Mañjuśrī sprach dann diese Zeilen des Lobes für die Mutter:
  • 6.­2 Ihre mond- und sonnenähnliche Gestalt, Grün in der Farbe und anmutig in der Haltung, Steht auf einer Lotusblume und einem Mond.

Ich grüße und preise die Mutter aller Buddhas Und Beschützer aller Wesen, die ein Utpala in der Hand hält!“

  • 6.­3 Dann fragte er: Erhabener, wie wird das Mantra der Mutter praktiziert?

Der Erhabene antwortete: „Ihr Dhāraṇī-Mantra lautet wie folgt:
oṁ namo ratna-trayāya | namas traiyadhva-sarva-tathāgatānāṃ namas tārāyai.
namas tāre ture vīre kṣaṇa-dyuti-nibhekṣane trailokya-nātha-vaktrābja-vikasat-keśarodbhave.
namaḥ śata-śarac-candra-sampūrṇa-paṭalānane tārā-sahasra-nikara-prahasat-kiraṇojjvale.
namaḥ kanaka-nīlābja-pāṇi-padma-vibhūṣite dāna-vīrya-tapaḥ-śānti-titikṣā-dhyāna-gocare.
namas tathāgatoṣṇīṣa-vijayānanta-cāriṇi aśeṣa-pāramitā-prāpta-jina-putra-niṣevite.
tāre tuttāre ture svāhā.

Das ist das Dhāraṇī-Mantra, das du rezitieren solltest:

  • 6.­4 Das Herz-Mantra ist : oṁ tāre tuttāre ture svāhā.
  • 6.­5 Das Herzmantra für die Lotusfamilie lautet: oṁ tuttāre ture ture svāhā.
  • 6.­6 Das Herzmantra für die Juwelenfamilie lautet: oṁ tāre ture ture svāhā.'
  • 6.­7 Das Herzmantra für die Karma-Familie lautet: oṁ ture tuttāre svāhā.
  • 6.­8 Das Herzmantra für die Vajra-Familie lautet: oṁ tāre tuttāre tāre svāhā.
  • 6.­9 Das Herzmantra für die verschiedenen Riten lautet: oṁ tāre tuttāre ture svāhā.
  • 6.­10 Das Mantra zum Fesseln lautet: oṁ tāre tāre tuttāre hūṁ-kāra-pūritāśā-dig-antare | sapta-loka-kramākrānti44 | aśeṣākarṣaṇa-kṣami hrīḥ.
  • 6.­11 Das Mantra zur Steigerung lautet: oṁ tāre tāre tuttāre hūṁ svāhā-kāra-pūritāśā-dig-antare | sapta-loka-kramākrānti aśeṣa-puṣṭiṃ kuru ākarṣaṇa-kṣami ho.
  • 6.­12 Das Mantra für Riten lautet: oṁ tāre tāre tuttāre hūṁ-kāra-pūritāśā-dig-antare | sapta-loka-kramākrānti uṣṇīṣa alikaraya-45 ākarṣaṇa-kṣami phaṭ.

6.­13 Das Mantra zur Beruhigung der Nagas lautet: oṁ tāre tāre tuttāre ture hūṁ-kāra-pūritāśā-dig-antare46 | sapta-loka-krāmākrānti aśeṣa-śāntiṃ kuru-ākarṣaṇa-kṣami svāhā. 6.­14 Das Mantra für die verschiedenen Riten lautet: oṁ tāre tāre ture tuttāre svāhā. śakrānala-brahma-rudraiś ceśvarārcite bhūta-vetāla-gandharva-gaṇa-yakṣa-puras-kṛte.
phaṭ-kāra-parayantra-pramardani pratyālīḍha-pada-nyāsa-śikhi-jvālākulekṣaṇe.
mahā-ghori māra-vīra-vināśani bhṛkuṭī-kṛta-vāktrābja-sarva-śatru-niṣūdani.
ratna-mudrāṅka-hṛdyāṅguli-vibhūṣite bhūṣitāśeṣa49-dik-cakra-nikara50-sva-karākule.
hūṁ hūṁ hūṁ phaṭ phaṭ phaṭ.

  • 6.­15 Das Mantra zur Durchführung aller Riten lautet: oṁ indrāya | yamāya | varuṇāya | yakṣāya | agnaye | vāyave | nairṛtyai rakṣase. ||

“oṁ indra-pālāya | sūryāya candrāya | udaya-bhūmaye51 | a-kāro mukhaṃ sarva-dharmānām | ādyanutpannatvāt oṁ āḥ hūṁ phaṭ svāhā.

  • 6.­16 Dies war das sechste Kapitel „Mantra“.

Referenzen

  1. 84000 : Sarvatathāgata­mātṛtārāviśvakarma­bhava­tantranāma - Translated into Tibetan by Chökyi Sangpo - Dharmaśrīmitra

Siehe auch