Drei Daseinsmerkmale: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Drei Daseinsmerkmale (Paili ti-lakkhana) sind im [[Buddhismus]] :
Die Drei Daseinsmerkmale (Paili ti-lakkhana) werden vom [[Buddha]] im [[Anguttara Nikaya]] III, 137 <ref> http://www.palikanon.de/angutt/a03_134-146.html#a_iii137 </ref> erläutert:


* Anicca – Alles ist vergänglich und nichts von ewigem Bestand. Alles ist dem Wandel unterworfen.
* Anicca – Alles ist vergänglich und nichts von ewigem Bestand. Alles ist dem Wandel unterworfen. Die ähnliche  Formel ''panta rhei'' (altgriech. πάντα ῥεῖ ‚alles fließt‘) ist ein auf Heraklit(Flussfragmente) zurückführbarer und von [[Platon]] im Dialog Kratylos nahegelegter, so allerdings  erstmalig bei dem [[Neuplatonismus|Neuplatoniker]] Simplikios erscheinender Aphorismus zur Kennzeichnung der heraklitischen Lehre.


* [[Vier edle Wahrheiten|Dukkha]] – Alles ist dem Leiden unterworfen. Der Begriff kann auch mit Unzulänglichkeit übersetzt werden.
* [[Vier edle Wahrheiten|Dukkha]] – Alles ist dem Leiden unterworfen. Der Begriff kann auch mit Unzulänglichkeit übersetzt werden.


* [[Anatta]] – Alle Dinge und Phänomene existieren ohne einen unveränderlichen Wesenskern. Es gibt kein getrenntes, permanentes ''Ich'' und keine ewige Seele. Alles entsteht abhängig von anderem.
* [[Anatta]] – Alle Dinge und Phänomene existieren ohne einen unveränderlichen Wesenskern. Es gibt kein getrenntes, permanentes ''Ich'' und keine ewige Seele.  
Ein weiterer Grundsatz ist das  [[Bedingtes_Entstehen|bedingte Entstehen]] : Alles entsteht in gegenseitiger Abhängigkeit.


Wieweit diese Auslegungen der ursprünglichen Lehre des Buddha [[Gautama]] entsprechen ist ungesichert, da auch die Auslegung des Begriffes Nirvana falsch als mit Verlöschen und plötzlicher Erleuchtung verbunden überliefert wurde.
Wieweit diese Auslegungen der ursprünglichen Lehre des Buddha [[Gautama]] entsprechen ist ungesichert, da sich vieles aus späteren hinduistischen Einflüssen herleiten lässt und auch die Auslegung des Begriffes [[Nirvana]] falsch als mit Verlöschen und plötzlicher Erleuchtung verbunden überliefert wurde, was der [[Dalai Lama]] in seinem Buch 'Weisheit der Lehre' klarstellte.  


Das [[Bodhi#Nirvana|Nirvana]] ist mit Eingehen in das [[Dharmakaya]] ohne Rückkehr verbunden, welches nicht dem Leiden und Wandel unterworfen ist, selbst wenn es nur von relativ ewigem Bestand ist. Was eingeht ist die göttliche Seele.
Das [[Nirvana|Nirvana]] ist im [[Mahayana]] und im [[Vajrayana]] mit einem Eingehen des [[Bewusstsein]]s in das [[Dharmakaya]] ohne Rückkehr verbunden, welches nicht dem Leiden und Wandel unterworfen ist, selbst wenn es nur von relativ ewigem Bestand ist. Es ist ein Eingehen in die göttliche Seele.


Der einzige diskutierte Wesenskern war das kurzlebige [[Atomismus|Paramanu]] von [[Dharmakirti]]. Der göttliche Funke eines [[Jivatma]] ist im Buddhismus nicht bekannt. Er ist aber auch kein Kern von Formen des [[Avijja|Avidya]]. Was allerdings fehlt ist dass die Welt nicht nur Avidya sondern von den göttlichen Lichtstrahlen  [[Brahma]]s in Schwingung versetztes Maya-Avidya ist, wodurch auch das Paramanu entsteht. <br>
Der einzige diskutierte Wesenskern war das extrem kurzlebige [[Atomismus|Paramanu]] von [[Dharmakirti]]. Der göttliche Funke eines [[Jivatma]] ist im [[Buddhismus]] nicht bekannt. Er ist aber auch kein Kern von Formen des [[Avijja|Avidya]]. Was allerdings fehlt ist, dass die Welt nicht nur [[Avijja|Avidya]] sondern von den Lichtstrahlen  [[Brahma]]s in Schwingung versetztes Maya-Avidya ist, wodurch auch das Paramanu entsteht und die weiteren Kräfte der unteren Welten. <br>
Die im [[Tipitaka]] diskutierten Organe der Wahrnehmung und Ähnliches erinnern entfernt an Lehren des [[Samkhya]].
Die im [[Tipitaka]] diskutierten Organe der Wahrnehmung ([[Skandha]]s) und Ähnliches erinnern an Lehren des [[Samkhya]], die zu Gautamas Zeit im Umlauf waren. Man sollte aber auch aus einem Buddha nicht etwas machen, wa er nicht ist : Viel höhere Meister als das Maha-Parinirvana sind im [[Buddhismus]] genauso unbekannt wie ein Adi-Buddha der Stufe 22 in der Sonnen-Hierarchie oder  eine noch viel höhere allerhöchste überkosmische Gottheit, die allerdings auch im [[Hinduismus]] offiziell nicht existiert([[Sadashiva]], Paramshiva).


== Literatur ==
== Literatur ==
* [//www.hdamm.de/buddha/dl/ajahn_buddhadasa-anatta_und_wiedergeburt.pdf Anatta und Wiedergeburt] PDF
* [https://www.dhamma-dana.de/files/Dhamma%20Dana/Buecher/buddhadasa/Buddhadasa_Bhikkhu-Anatta_und_Wiedergeburt.pdf Anatta und Wiedergeburt], Ajahn Buddhadasa, deutsche Übersetzung von. Manfred Wiesberger. München 1999
 
== Referenzen ==
<references />
 
== Siehe auch ==
* [[Caitasika]] - mentale Faktoren


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [//www.palikanon.com/angutt/a03_134-146.html#a_iii137 Buddha erläutert die 3 Daseinsmerkmale] - Anguttara Nikaya III, 137
* [//www.palikanon.com/angutt/a03_134-146.html#a_iii137 Buddha erläutert die 3 Daseinsmerkmale] - Anguttara Nikaya III, 137
<br> <historylink type="back" style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;
* [http://www.buddhaproject.de/about_this_site/Praxis/Jhanas/jhanas.html 8 Daseinszustände] und [[Jhana]]s
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[[Kategorie:Buddhismus]]
[[Kategorie:Buddhismus]]

Aktuelle Version vom 3. März 2023, 23:15 Uhr

Die Drei Daseinsmerkmale (Paili ti-lakkhana) werden vom Buddha im Anguttara Nikaya III, 137 [1] erläutert:

  • Anicca – Alles ist vergänglich und nichts von ewigem Bestand. Alles ist dem Wandel unterworfen. Die ähnliche Formel panta rhei (altgriech. πάντα ῥεῖ ‚alles fließt‘) ist ein auf Heraklit(Flussfragmente) zurückführbarer und von Platon im Dialog Kratylos nahegelegter, so allerdings erstmalig bei dem Neuplatoniker Simplikios erscheinender Aphorismus zur Kennzeichnung der heraklitischen Lehre.
  • Dukkha – Alles ist dem Leiden unterworfen. Der Begriff kann auch mit Unzulänglichkeit übersetzt werden.
  • Anatta – Alle Dinge und Phänomene existieren ohne einen unveränderlichen Wesenskern. Es gibt kein getrenntes, permanentes Ich und keine ewige Seele.

Ein weiterer Grundsatz ist das bedingte Entstehen : Alles entsteht in gegenseitiger Abhängigkeit.

Wieweit diese Auslegungen der ursprünglichen Lehre des Buddha Gautama entsprechen ist ungesichert, da sich vieles aus späteren hinduistischen Einflüssen herleiten lässt und auch die Auslegung des Begriffes Nirvana falsch als mit Verlöschen und plötzlicher Erleuchtung verbunden überliefert wurde, was der Dalai Lama in seinem Buch 'Weisheit der Lehre' klarstellte.

Das Nirvana ist im Mahayana und im Vajrayana mit einem Eingehen des Bewusstseins in das Dharmakaya ohne Rückkehr verbunden, welches nicht dem Leiden und Wandel unterworfen ist, selbst wenn es nur von relativ ewigem Bestand ist. Es ist ein Eingehen in die göttliche Seele.

Der einzige diskutierte Wesenskern war das extrem kurzlebige Paramanu von Dharmakirti. Der göttliche Funke eines Jivatma ist im Buddhismus nicht bekannt. Er ist aber auch kein Kern von Formen des Avidya. Was allerdings fehlt ist, dass die Welt nicht nur Avidya sondern von den Lichtstrahlen Brahmas in Schwingung versetztes Maya-Avidya ist, wodurch auch das Paramanu entsteht und die weiteren Kräfte der unteren Welten.
Die im Tipitaka diskutierten Organe der Wahrnehmung (Skandhas) und Ähnliches erinnern an Lehren des Samkhya, die zu Gautamas Zeit im Umlauf waren. Man sollte aber auch aus einem Buddha nicht etwas machen, wa er nicht ist : Viel höhere Meister als das Maha-Parinirvana sind im Buddhismus genauso unbekannt wie ein Adi-Buddha der Stufe 22 in der Sonnen-Hierarchie oder eine noch viel höhere allerhöchste überkosmische Gottheit, die allerdings auch im Hinduismus offiziell nicht existiert(Sadashiva, Paramshiva).

Literatur

Referenzen

Siehe auch

Weblinks