Spanda Karika

Das Spanda Karika behandelt ein wichtiges Thema des kashmirischen Shivaismusses. Seine Kosmologie beinhaltet, dass durch eine Vibration (Spanda) im höchsten Bewusstsein (Shiva) das Universum hervortritt. Diese Vibration wird hervorgerufen durch Shakti, Shivas Energie, die die Manifestation des Kosmos ist und aus dem Einen alles entfaltet, und dennoch nicht von Shivas Transzendenz getrennt ist.

Dieser Nicht-Dualismus ist kennzeichnend für die Trika - Schule und die Shaivagamas. All das bezieht sich aber auf Vorgänge im oder unterhalb des Ishvar - Tattvas. Unter Shiva ist hier nicht(wie oft angenommen) der höchste Shiva unterhalb des kashmirischen Paramshiva zu verstehen, sondern Sadashiva und seine Manifestation im Ishvar Tattva.

Spanda

Spanda ist die fundamentale kreative Spannung zwischen einem dunklen und unerschöpflichen Schoß unmanifestierter Möglichkeiten des Bewusstseins oder "Nicht-Seins" - symbolisiert durch die Schwärze der großen Göttin Kali - mit dem Reich der Wirklichkeit oder des "Sein"s, beleuchtet vom unsichtbaren Licht des Bewusstseins(Chit), welches identisch mit dem großen Gott Shiva ist: Die Chit-Shakti ist eine der Shaktis des Sadashiva.

Die kreative Spannung und ‘Schwingung’ von Spanda kann verglichen werden mit einer gespannten Saite, aufgereiht zwischen 2 Polen und diese spannend, durch das Reich der Potentialität konstituiert und durch das Reich der erleuchteten Aktualität, regelmäßig alle Möglichkeiten offenbarend.

Die Vibration oder das "Zittern" der Saite hat nicht nur einen fundamentalen Ton - der "stille Klang" , der innerlich als Omkara gespürt wird, die mantrische Silbe OM.

Sie hat auch zahlreiche Harmonische, die jede eine einzigartige tonale Qualität oder "Färbung" von Bewusstsein bildet d.h. ein verborgenes einzigartiges Bewusstsein im Bereich der Möglichkeit oder des "Nicht-Sein"s, und aktualisiert durch die reine Bewusstheit von ihnen. Trotzdem sollte das "Nicht-Sein" nicht mit dem Nichts einer westlichen oder oder der Leere der buddhistischen Philosophie verwechslt werden.(letztere wurde wohl mißverstanden)

Es ist 'Nichts' nur weil es 'kein-Ding' enthält in Sinne von nichts 'wirklichem', aber es ist stattdessen die 'Fülle(Greichisch pleroma - Sanskrit purna) von allem was möglich ist, und innerhalb dieses Bewusstseins sind all diese potentiellen Töne, Muster und Qualitäten des Bewusstseins, die die Quelle und Seele aller Dinge und Welten, aller Wesen und Körper, bilden. Bewusstsein als solches (Sanskrit chit) ist nicht die Eigenschaft irgendeines Wesens oder Körpers und nicht das Produkt eines Körpers oder Teils eines Körpers wie des Gehirns. Wie kann das sein ? Wir wissen nur von einem Wesen oder Körper, einer Sache oder der Welt durch ein Bewusstsein davon.

Consequently, that awareness cannot – in principle– be reduced to the private property of any being or body, thing or world that we are aware of. This understanding is what I term ‘The Awareness Principle’ – one which recognises Awareness it self as the‘1st Principle’ of all that is.

Not ‘objective’ matter or energy but subjectivity or awareness is the universal, all pervasive source of all beings and all bodies, all things and all worlds – each of which in turn is an individualised portion, expression and embodiment of that universal awareness which is the divine or ‘God’. The unity or ‘non-duality’ of Shiva and Shakti that is called Shiva-Shakti is understood as a relation in which they are neither separable entities nor merge into indistinction but remain forever inseparable and distinct - as twin aspects ofthat ultimate, absolute or‘non-higher’ awareness called Anuttara or Paramashiva. Anuttara/Paramashivais that divine-universal awareness which finds expression in myriad qualitatively distinct‘units of awareness’ (Sanskritanu).Anu can also be called Shiva-Shakti units – bearing within them as they do the same creative tension and potentiality for actualisation that is Spanda. [1]

Das Wort Anuttara steht für „Allerhöchstes“, „über Allem“ und „unübertroffene Wirklichkeit“. Obige Sicht bringt leider nicht zum Ausdruck, dass es sich um kosmische Kräfte handelt, und dass Wort Anuttara für Paramashiva hat wenig Aussage.

Literatur

  • Jaideva Singh - Spanda-Karikas the Divine Creative Pulsation
  • Spanda karikas(S. 1 - 65)
  • The Spanda karikas, with the vivriti of Ramakantha (1913)
  • The Triadic Heart of Shiva, Paul Muller-Ortega
  • Koausa : Kndhar
  • Spanda-Karikas: The Divine Creative Pulsation [Paperback], Jaideva Singh (Author), Publisher: Motilal Banarsidass Pub; 2012 edition (February 5, 2012), Language: English, ISBN-10: 8120808215 ISBN-13: 978-8120808218
  • Spanda-Karikas: The Divine Creative Pulsation, 2014, Jaideva Singh, ISBN-13: 978-8120808218 ISBN-10: 8120808215 Edition: 2012th
  • Pratyabhijnahrdayam: The Secret of Self Recognition, 2013, Jaideva Singh, Motilal Banarsidass, 2013, ISBN-10: 812080323X ISBN-13: 978-8120803237
  • Spanda Kārikā, trans. Swami Lakshmanjoo

References

Weblinks