Riesen

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Riesen finden in vielen Fabeln und Epen Erwähnung.

Altes Testament

Nach dem 1. Buch Mose sind die Riesen entstanden, nachdem die Gottessöhne sich die Töchter der Menschen zu Frauen nahmen und sich mit diesen paarten. Die aus diesen Beziehungen entstandenen Kinder legten den Grundstock für das Volk der Riesen (Gen 6,4 EU).

Weitaus bekannter ist der Kampf des knabenhaften Davids gegen den Riesen Goliat, der laut 1 Sam 17,4 EU eine Größe von sechs Ellen und einer Handbreit gehabt haben soll. Zu seiner Ausrüstung gehörten schwere Waffen und Rüstung aus Erz sowie ein Schild, der von einem Helfer getragen werden musste. Sein Speer war dahingehend ungewöhnlich, dass dessen Schaft einem Weberbaum ähnelte. Sein Schwert wurde zu späterer Zeit von einem Priester an David übergeben. Laut Bibel gehörte Goliat dem Volk der Rafaitern - Riesen an. Für die meisten seiner Vertreter wird der Ort Gat, eine Stadt aus dem Bund der Philister, genannt.
In 2. Samuel 21 finden sich nach Schilderungen der Kämpfe von David gegen die Philister die Schlusszeilen (Verse 20–22): Und es erhob sich noch ein Krieg bei Gat. Da war ein langer Mann, der hatte sechs Finger an seinen Händen und sechs Zehen an seinen Füßen, das sind vierundzwanzig an der Zahl, und auch er war vom Geschlecht der Riesen. Und als er Israel hohnsprach, erschlug ihn Jonatan, der Sohn Schammas, der ein Bruder Davids war. Diese vier stammten vom Geschlecht der Riesen in Gat und fielen durch die Hand Davids und seiner Kriegsleute(2 Sam 21,20-22 LUT).

Griechische Mythologie

Die Odyssee berichtet vom Volk der Laistrygonen. Diese sind Riesen und Menschenfresser, die die Schiffe des Odysseus mit riesigen Felsbrocken zum Kentern bringen, wodurch Odysseus elf seiner zwölf Schiffe verliert.

Die Argonauten treffen ebenfalls während ihrer Fahrt nach Kolchis auf sechsarmige gewalttätige Riesen (Gegeneis).

Edda

In der Lieder-Edda werden verschiedene Riesen und ihre Stämme erwähnt, die oft als Feinde der Asen dargestellt werden. Die ersten Götter stammen von Riesen ab.

  • Die Jötnar sind eine allgemeine Bezeichnung für Riesen in der nordischen Mythologie. Sie gelten als die Ureinwohner des Universums und leben oft in anderen Welten wie Jotunheimr oder Utgard. Einige bekannte Jötnar sind Ymir, der Urriese, und seine Nachkommen Thrym und Hymir.
  • Jötunn (Plural jötnar, an. iötunn, ahd. enz, aeng. eoton, dä. jætte, sv. jätte) als Nachkommen des Urriesen Ymir sind damit das älteste Göttergeschlecht in der altnordischen Mythologie. Für die Mehrzahl findet sich im Deutschen auch die Schreibweise Joten.

Die Jötnar wohnen in Jötunheim, das jenseits der von Menschen bewohnten Erde liegt. Der Herr dieses Reiches ist Utgardloki.
Den Asen und Menschen gegenüber sind die Jötnar teils freundlich gesinnt, wie zum Beispiel Ägir und Mimir. Andere Jötnar sind den Asen, Wanen und Menschen feindlich gesinnt (Thursen, vgl. Rune þurisaz). Thor bekämpft sie deshalb ständig. Dieser Kampf wird bis zu Ragnarök anhalten.

  • Mimir ist ein Weisheitsriese, und der Jötun Wafthrudnir kann im Weisheitswettbewerb (Vafþrúðnismál) von Odin nur durch die Frage besiegt werden, deren Antwort Odin allein kennt.
  • Hrimthursar (Frostriesen,Thursen oder Reifriesen) leben in den kalten Regionen des Universums, wie zum Beispiel im Reich von Frau Hel oder in Niflheimr. Sie sind oft mit Kälte und Eis assoziiert.
  • Bergriesen leben in Gebirgen und Höhlen. Sie werden manchmal als besonders stark und widerstandsfähig dargestellt, wie zum Beispiel der Bergriese Hrungnir.
  • Die Feuerriesen leben in Muspellsheimr, dem Reich des Feuers. Sie sind oft mit Hitze und Zerstörung assoziiert. Der bekannteste unter ihnen ist Surtr, der die Welt am Ende der Zeit verbrennen wird.
  • Meeresriesen leben im Ozean oder in Seen. Sie werden manchmal als riesige Fische oder Schlangen dargestellt, wie zum Beispiel Aegir und seine Frau Ran.
  • Riesinnen (Gýgjar) sind weibliche Riesen. Einige von ihnen spielen wichtige Rollen in der Lieder-Edda, wie die schöne Giantess Freyja oder die listige Gefion. Thor ist der Sohn von Odin und der Riesin Jord.

Weblinks