Kumārajīva

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Kumārajīva (Pinyin Jiūmóluóshí, W.-G. Chiu1-mo2-lo2-shih2, jap. Kumarajū; † 413 in X'ian) war ein im zentralasiatischen Königreich Kucha im Jahre 343 n. Chr. in einer Adelsfamilie geborener Mönch und Gelehrter.

Werdegang

Als buddhistischer Mönch studierte Kumārajīva zuerst die Lehren der Sarvastivadin-Schulen. Im Alter von 9 Jahren soll er auf Wunsch seiner Mutter in Kashmir unter Buddhasvāmin studiert haben.

Er studierte danach das Dīrgha Āgama, das Madhyama Āgama und das Kṣudraka und wurde schließlich Anhänger des Mahayana-Buddhismus, wo er die Mādhyamaka-Lehre von Nāgārjuna studierte.

379 n. Chr. gelangte Kumārajīvas Ruhm nach China, als ein chinesischer buddhistischer Mönch namens Seng Jun Kucha besuchte und Kumārajīvas Fähigkeiten beschrieb.

im Jahre 383 n. Chr. , als Kumārajīva 40 Jahre alt war und schon andere Gelehrte ums sich geschart hatte, wurde seine Heimat durch chinesische Truppen unterworfen.

Kaiser Fu Jian aus der ehemaligen Qin-Dynastie bemühte sich daher, Kumārajīva in die Hauptstadt von Chang'an zu bringen. Er entsandte zu diesem Zweck seinen General Lü Guang mit einer Armee zu Erroberung von Kucha. Fu Jians Hauptarmee wurde allerdings in der Hauptstadt besiegt. General Lü Guang erklärte seinen eigenen Staat und wurde 386 n.Chr. Kriegsherr nahm Kumārajīva gefangen.

Als Nicht-Buddhist hielt Lü Guang Kumārajīva viele Jahre inhaftiert, im Wesentlichen als Beute und Geisel. In dieser Zeit wurde Kumārajīva mit der chinesischen Sprache vertraut. Kumarajiva wurde auch von Lü gezwungen, die Tochter des Kutcha-Königs zu heiraten.

Als die Yao-Familie des ehemaligen Qin den früheren Herrscher Fu Jian gestürzt hatte, forderte der Kaiser Yao Xing die Kriegsherren der Lü-Familie wiederholt auf, Kumārajīva zu befreien und ihn nach Osten nach Chang'an zu schicken. Als die Familie Lü Kumārajīva nicht aus seiner Haft Geisel befreien wolltee, ließ ein aufgebrachter Yao Xing Armeen nach Liangzhou entsenden, um die Kriegsherren der Familie Lü zu besiegen und Kumārajīva zu ihnen zurückzubringen. Als es den Armeen von Kaiser Yao gelang, die Familie Lü zu besiegen, wurde Kumārajīva 401 n. Chr. in die Hauptstadt Chang'an gebracht.

Dort wurden er und andere Gelehrte seiner Zeit von König Yao Xing berufen, an einem umfangreichen Übersetzungsprojekt buddhistischer Schriften teilzunehmen, wobei Kumārajīva zum Leiter dieser Übersetzergruppe ernannt wurde. Dort erfolgten chinesische Übersetzungen einer Reihe von Sutras.
Mit zu seinen wichtigsten Arbeiten gilt die Übersetzung des Lotos-Sutra aus dem Sanskrit ins Chinesische. Diese Übersetzung gilt allgemein als die authentischste und genaueste und bildete die theoretische Grundlage vieler chinesischer und japanischer Schulen des Mahayana-Buddhismus.

Übersetzungen

Zu Kumārajīvas Hauptübersetzungen gehören u.a.

  1. Lotus Sutra
  2. Maha Prajnaparamita Sastra (Mahāprajñāpāramitāupadeśa )
  3. Prajnaparamita-Sutra
  4. Vimalakirtinidesa-Sutra
  5. Diamant Sutra
  6. Amitabha Sutra
  7. Mūlamadhyamakakārikā
  8. Aṣṭasāhasrikā Prajñāpāramitā Sūtra
  9. Maming-pusa-zhuan (Biographie von Aśvaghoṣa)
  10. Longshu-pusa-zhuan (Biographie von Nāgārjuna)

Hinzu kommen Texte der Sanron-shū-Schule.

Literatur

Weblinks