Prometheus

Atlas, Typhoeus und Prometheus

Prometheus (griech. Προμηθεύς Promētheús - der Vorausdenkende, der Vorbedenker) ist eine Gestalt der griechischen Mythologie.

Prometheus war einer der vier Söhne des Titanen Iapetos und der Okeanide Klymene, eine der dreitausend Töchter des Okeanos. Er war somit ein Bruder des Atlas. Bei der Titanomachie vermied er allerdings einen direkten Kampf mit den neuen Göttern und wurde daher nicht in den Tartaros verbannt.

Mythos

Nach der Prometheussage (Hesiod) greift er bei einem Tieropfer zu einer List, um Zeus zu täuschen. Er überlässt ihm nur die wertlosen Teile des Opfertiers und behält das genießbare Fleisch für die Menschen, da sie seine Schützlinge sind.
Zur Strafe dafür verweigert der erzürnte Zeus den Sterblichen den Besitz des Feuers. Darauf entwendet Prometheus den Göttern das Feuer und bringt es den Menschen. Deswegen wird er auf Befehl des Göttervaters gefesselt und in der Einöde des Kaukasusgebirges festgeschmiedet. Dort sucht ihn regelmäßig ein Adler auf und frisst von seiner Leber, die sich nachts stets erneuert.
Erst nach langer Zeit erlöst ihn Herakles von dieser Qual, der den Adler mit einem Pfeil erlegt. Schließlich wird Prometheus von Zeus begnadigt und erlangt so seine Freiheit zurück.

Herakles befreit Prometheus

In der ältesten Überlieferung bei Hesiod ist Prometheus ein listiger und hochmütiger Betrüger des Zeus, der zu Recht für seine Frevel bestraft wird[1]. Ein vorteilhaftes Bild des Titanen zeichnet allerdings die dem Dichter Aischylos zugeschriebene Tragödie 'Der gefesselte Prometheus', in der dieser als Wohltäter der Menschheit und Gegenspieler des tyrannischen Zeus gepriesen wird.

Kommentatoren

Der Dichter Apollonios von Rhodos verfasste im 3. Jahrhundert v. Chr. sein Argonautika-Version der Argonautensage. Hier fuhren die Argonauten auf dem Schiff Argo von Thessalien nach Kolchis an der Ostküste des Schwarzen Meeres, um dort das Goldene Vlies zu erbeuten. Als sie sich ihrem Ziel näherten, erblickten sie das Kaukasus-Gebirge, wo Prometheus an den Felsen gekettet war. Da sahen sie den Adler über ihr Schiff hinwegfliegen, und bald darauf hörten sie die Schmerzensschreie des Titanen, dessen Leber herausgerissen wurde.In Kolchis erlangten sie die Hilfe der zauberkundigen Königstochter Medea. Diese verschaffte ihnen das Zaubermittel „Prometheion“, ein Kraut, das zeitweilig gewaltige Kraft verleiht und unverwundbar macht, wenn man sich damit einreibt. Es wuchs dort, wo der Adler in den Schluchten des Kaukasus das Blut des Prometheus herabträufeln ließ.[2]

Literatur

  • Hesiod, Theogonie 507–616.
  • Hesiod, Werke und Tage 42–105.

Referenzen

  1. Philipp Theisohn: Prometheus. In: Mythenrezeption (= Der Neue Pauly. Supplemente, Bd. 5), Stuttgart 2008, S. 605–621, hier: 605–607.
  2. Apollonios von Rhodos, Argonautika 3,843–866; 3,1246–1258

Weblinks