Plotin

Der Grieche Plotin (griech. Plōtínos, latinisiert Plotinus; * 205; † 270) gilt als der Begründer des Neuplatonismus.

Plotin erhielt seine Ausbildung in Alexandria bei Ammonios Sakkas. Ab 244 lebte er in Rom, wo er bis zu seinem Lebensende eine Philosophenschule gründete und hohes Ansehen hatte.

Plotin betrachtete sich nicht als Vertreter einer neuen Wahrheitslehre sondern als Interpret der Lehre Platons, die bereits alle wesentlichen Erkenntnisse enthalte und nur einer korrekten Deutung strittiger Einzelheiten und der Darlegung und Begründung bestimmter Konsequenzen aus ihren Aussagen bedürfe.

Plotins Lehrinhalte

In Plotins Philosophie bestehen drei Hauptprinzipien : Das Eine, der Intellekt und die Seele.
Die wesentlichen Inhaltspunkte der Lehre Plotins waren daher

  1. Ontologie und Kosmologie
  2. Das Wesen des Einen (weder seiend noch nichtseiend sondern überseiend und jenseits aller Begrifflichkeit. Rs kann aber erlebt werden und erinnert damit an die buddhistische Sunyata)
  3. Der Nous (Geist, Intellekt) - der oberste Bereich der Seiendheit oder Substanz (Ousia). Die Ideen existieren nur innerhalb des Nous
  4. Die Hypostase oder Wirklichkeitsebene, der nicht sinnlich sichtbare Bereich des Seelischen.
  5. Materie und Körperwelt - neben der physischen Materie existiert eine geistige Materie
  6. Zeit und Ewigkeit nach Platons Timaios
  7. Die Ethik - Erlangung und Pflege der Tugenden (aretaí) als zentrales Anliegen
  8. Die Seele in der Körperwelt und ihr Abstieg und Aufstieg. Das Leben mit dem Körper ist für die Seele ein Übel.
  9. Die Logik - fünf Kategorien in Anlehnung an Platons Sophistes
  10. Die Auseinandersetzung mit der Gnosis

Plotin vertrat einen Monismus, der alle Phänomene und Vorgänge auf ein einziges immaterielles Grundprinzip zurückführte. Das Ziel seiner Philosophie war die Annäherung an das Eine, das Grundprinzip der gesamten Wirklichkeit, und letztendlich die Erfahrung der Vereinigung mit dem Einen. Das Mittel ist die vollkommene Versenkung in das Innere des Menschen. Die Seele fügt sich nicht wie in der Stoa in eine bereits bestehende Kausalität ein, sondern sie setzt selbst den Anfang einer Kausalkette.

Als Voraussetzung dafür betrachtete er eine konsequent philosophische Lebensführung. Das Glück beruht nicht auf äußeren Gütern sondern ausschließlich auf dem vollkommenen Leben, der optimal verwirklichten philosophischen Lebensweise.

Zitate

Ein dem zu sehenden Gegenstand verwandt und ähnlich gemachtes Auge muss man zum Sehen mitbringen. Nie hätte das Auge jemals die Sonne gesehen, wenn es nicht selber sonnenhaft wäre; so kann auch die Seele das Schöne nicht sehen, wenn sie nicht selbst schön ist.- Enneaden, Sechstes Buch, Kap. 9[1]

Was hat die menschliche Seele veranlasst, das Eine - an dem sie Anteil hat und dem sie ganz angehört - zu vergessen und mit ihm sich selbst nicht mehr zu kennen? Die Überhebung und der Drang zum Werden, der Zwiespalt und der Wille, sich selbst anzugehören, waren der Beginn des Unheils. Enneaden, Sechstes Buch, Einleitung

Literatur

Referenzen


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Weblinks