Apoha-Theorie

Das apopha (Skt. Ausschluss; richtig gesprochen) ist ein Sanskrit - Begriff, der besagen soll, daß Begriffe nur eine negative Bedeutung haben und es unmöglich ist, Begriffe durch sich selbst oder durch ihren Bezug auf Außerbegriffliches zu definieren.

Apoha-Theorie ist eine Theorie der Sprachbedeutung ohne ontisches Engagement. Sie ist geprägt von der späten epistemologischen Schule mit dem Ziel, den Stand des buddhistischen Nominalismus hinsichtlich linguistischer und ontologischer Aspekte zu überprüfen.

Entwicklung

Die Apoha-Theorie wurde vor allem von Dignaga entwickelt. Letzterer zentrierte seine Philosophie der Sprache um das Theorem der verbalen Bedeutung als 'Ausschluss von anderen Referenten' (anyāpoha). Dharmakirti entwickelte sie weiter.

Daneben wurde sie von dem kashmirischen Logiker Śaṅkaranandanas (725–788) in seinem Anyapohasiddhikarika behandelt, der aber mehr den positiven Aspekt (die Bedeutung eines Wortes ist positiv aber ein illusorisches geistiges Bild) hervorhob.

Dharmottara (c. 750–810) wiederum betonte den negativen Aspekt (die Bedeutung eines Wortes ist ein Negativ, und ein Universal ist eine negative Bezeichnung eines Unterschiedes).

Zur Erklärung des Funktonierens von apoha benutzten Shantaraksita und Kamalashila eine Unterscheidung zwischen zwei arten der Verneinung, die von Namen(begrenzend, paryudasa) und von Präpositionen(ausschliessend, prasajyapratisedha).


Die Apoha-Theorie ist somit eigentlich keine Theorie, sondern nur eine Methode, sich klarzumachen, wie Täuschungen durch Begriffe funktionieren.

Ihre Darstellung enthält aber auch für alle Wissenschaften hilfreich Instruktionen, die auch bei Aufrechterhaltung der Täuschung ihrer Grundbegriffe und deren funktionaler Entfaltung Irrtümer zweiter Ordnung zu vermeiden helfen. Die Theorie enthält damit allerdings einen Wahrheitsbegriff, der dem abendländischen entgegensteht.

Literatur

Weblinks