Apoha-Theorie: Unterschied zwischen den Versionen

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Apoha-Theorie ist eine Theorie der Sprachbedeutung ''ohne'' ontisches Engagement. Sie ist geprägt von der späten epistemologischen Schule mit dem Ziel, den Stand des buddhistischen Nominalismus hinsichtlich linguistischer und ontologischer Aspekte  zu überprüfen.  
Apoha-Theorie ist eine Theorie der Sprachbedeutung ''ohne'' ontisches Engagement. Sie ist geprägt von der späten epistemologischen Schule mit dem Ziel, den Stand des buddhistischen Nominalismus hinsichtlich linguistischer und ontologischer Aspekte  zu überprüfen.  


Die  Apoha-Theorie  wurde vor  allem  von  [[Dharmakirti]]  und [[Dignāga|Dignaga]]  entwickelt. Letzterer zentrierte seine Philosophie der Sprache um das Theorem der verbalen Bedeutung als 'Ausschluss von anderen Referenten' (anyāpoha).
Die  Apoha-Theorie  wurde vor  allem  von  [[Dignāga|Dignaga]]  entwickelt. Letzterer zentrierte seine Philosophie der Sprache um das Theorem der verbalen Bedeutung als 'Ausschluss von anderen Referenten' (anyāpoha).  [[Dharmakirti]]  entwickelte sie weiter.


. Daneben wurde sie von dem kashmirischen Logiker Śaṅkaranandanas in seinem ''Anyapohasiddhikarika'' behandelt.
aneben wurde sie von dem kashmirischen Logiker Śaṅkaranandanas in seinem ''Anyapohasiddhikarika'' behandelt.


Die  Apoha-Theorie  ist  eigentlich  keine  Theorie,  sondern  nur  eine Methode, sich klarzumachen, wie Täuschungen durch Begriffe funktionieren.  
Die  Apoha-Theorie  ist  eigentlich  keine  Theorie,  sondern  nur  eine Methode, sich klarzumachen, wie Täuschungen durch Begriffe funktionieren.  

Version vom 22. Oktober 2016, 20:24 Uhr

Das apopha (Skt. Ausschluss; richtig gesprochen) ist ein Sanskrit - Begriff, der besagen soll, daß Begriffe nur eine negative Bedeutung haben und es unmöglich ist, Begriffe durch sich selbst oder durch ihren Bezug auf Außerbegriffliches zu definieren.

Apoha-Theorie ist eine Theorie der Sprachbedeutung ohne ontisches Engagement. Sie ist geprägt von der späten epistemologischen Schule mit dem Ziel, den Stand des buddhistischen Nominalismus hinsichtlich linguistischer und ontologischer Aspekte zu überprüfen.

Die Apoha-Theorie wurde vor allem von Dignaga entwickelt. Letzterer zentrierte seine Philosophie der Sprache um das Theorem der verbalen Bedeutung als 'Ausschluss von anderen Referenten' (anyāpoha). Dharmakirti entwickelte sie weiter.

aneben wurde sie von dem kashmirischen Logiker Śaṅkaranandanas in seinem Anyapohasiddhikarika behandelt.

Die Apoha-Theorie ist eigentlich keine Theorie, sondern nur eine Methode, sich klarzumachen, wie Täuschungen durch Begriffe funktionieren.

Ihre Darstellung enthält aber auch für alle Wissenschaften hilfreich Instruktionen, die auch bei Aufrechterhaltung der Täuschung ihrer Grundbegriffe und deren funktionaler Entfaltung Irrtümer zweiter Ordnung zu vermeiden helfen. Die Theorie enthält damit allerdings einen Wahrheitsbegriff, der dem abendländischen entgegensteht.


Literatur

Weblinks