Pyramidentexte: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Pyramidentexte machen eine Großteil der [[Altägyptische Schriften|altägyptischen literatur]] aus. Sie entstammen hauptsächlich  den Pyramiden des Alten Reiches  und des mittleren Reiches(Sargtexte).
Die Pyramidentexte machen eine Großteil der [[Altägyptische Schriften|altägyptischen literatur]] aus. Sie entstammen hauptsächlich  den Pyramiden des Alten Reiches  und des mittleren Reiches(Sargtexte).


Nach einem Vorschlag von  H. Altenmüller (1984) lassen sich die Pyramidentexte in fünf Gruppen unterteilen:
Als Pyramidentexte werden die religiösen Texte der Innenwände der Pyramiden (Sargkammern und Gänge) der Pharaonen Unas (5. Dynastie), Teti, Pepi I., Merenre I. und Pepi II. (Neferkare), der Königinnen Neith, Udjebten und Iput (Gemahlinnen Pepi II., 6. Dynastie)[2] sowie des Königs Qakare Ibi (8. Dynastie)[3] bezeichnet.
 
Es handelt  sich jedoch nicht um einen einheitlichen Textkorpus. Die Spruchsammlungen weichen untereinander stark ab.  Die älteren Sammlungen wie die von Unas beinhalten noch Sprüche, die in nachfolgenden Sammlungen nicht mehr verwendet werden. Die Sammlung von Ibi hat oft vollkommen neue Sprüche.
 
Nach einem Vorschlag von  H. Altenmüller (1984) lassen sich die Pyramidentexte in fünf Gruppen unterteilen<ref> http://www.grin.com/de/e-book/205387/die-pyramidentexte-eine-einfuehrung-anhand-von-auszuegen-in-transkription</ref>:
# Dramatische Texte
# Dramatische Texte
# Hymnen mit der Namensformeln
# Hymnen mit der Namensformeln
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# Zaubertexte
# Zaubertexte


Das zentrale Thema der Texte ist das Weiterleben des Verstorbenen im Jenseits. Die Sprüche begleiten einzelne Rituale zur Sicherstellung der jenseitigen Weiterexistenz.  Die unmittelbare Kenntnis über die Ritualhandlungen und ihre Durchführung fehlt, was die Analyse und Interpretation der Sprüche stark verkompliziert. Selbst die mit Hilfe der Sprüche zu erreichende Weiterexistenz im Jenseits entspricht keiner einheitlichen Vorstellung.
Verschiedene Vorstellungen sind beispielsweise der Himmelaufstieg des Königs zum Sonnengott, der Aufstieg zum nächtlichen Sternenhimmel oder auch seine Verklärung als [[Osiris]]. Andere Texte beinhalten rituelle Reinigungen, Räucherungen, Weihungen der Königsinsignien, Grabbauten, Statuen oder Opfergaben und auch auf die Verklärung der Königs. Ein bedeutender Punkt war die jenseitige Versorgung des Toten, weshalb sich Aufzählungen (Brot, Bier etc.) mit der Angabe 1000 vorfinden. Dem Hunger wird beispielsweise befohlen, zum Urgewässer [[Nun]] zu gehen.


Die ziemlich unterschiedlichen und inhaltlich parallelen Vorstellungen werfen die Frage nach der Datierung der Texte auf. Ältere Anschauungen wie die von Kurt Sethe wollen in ihnen Texte aus vorgeschichtlicher Zeit sehen, wogegen u.a. einige sprachliche Kriterien sprechen.


== Literatur ==
== Literatur ==
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* [//ancientworldonline.blogspot.de/2013/07/a-new-concordance-of-pyramid-texts.html New concordance of pyramid texts]
* [//ancientworldonline.blogspot.de/2013/07/a-new-concordance-of-pyramid-texts.html New concordance of pyramid texts]
* bibelwissenschaft : Die [http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/pyramidentexte/ch/a8ea8a9b6c5c92db66a3abcd6985283a/ Pyramidentexte]
* bibelwissenschaft : Die [http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/pyramidentexte/ch/a8ea8a9b6c5c92db66a3abcd6985283a/ Pyramidentexte]
 
== Referenzen ==
<references />
[[Kategorie:Ägypten]]
[[Kategorie:Ägypten]]

Version vom 30. Januar 2016, 12:22 Uhr

Pyramidentexte der Unas Grabkammer

Die Pyramidentexte machen eine Großteil der altägyptischen literatur aus. Sie entstammen hauptsächlich den Pyramiden des Alten Reiches und des mittleren Reiches(Sargtexte).

Als Pyramidentexte werden die religiösen Texte der Innenwände der Pyramiden (Sargkammern und Gänge) der Pharaonen Unas (5. Dynastie), Teti, Pepi I., Merenre I. und Pepi II. (Neferkare), der Königinnen Neith, Udjebten und Iput (Gemahlinnen Pepi II., 6. Dynastie)[2] sowie des Königs Qakare Ibi (8. Dynastie)[3] bezeichnet.

Es handelt sich jedoch nicht um einen einheitlichen Textkorpus. Die Spruchsammlungen weichen untereinander stark ab. Die älteren Sammlungen wie die von Unas beinhalten noch Sprüche, die in nachfolgenden Sammlungen nicht mehr verwendet werden. Die Sammlung von Ibi hat oft vollkommen neue Sprüche.

Nach einem Vorschlag von H. Altenmüller (1984) lassen sich die Pyramidentexte in fünf Gruppen unterteilen[1]:

  1. Dramatische Texte
  2. Hymnen mit der Namensformeln
  3. Litaneien
  4. Verklärungen
  5. Zaubertexte

Das zentrale Thema der Texte ist das Weiterleben des Verstorbenen im Jenseits. Die Sprüche begleiten einzelne Rituale zur Sicherstellung der jenseitigen Weiterexistenz. Die unmittelbare Kenntnis über die Ritualhandlungen und ihre Durchführung fehlt, was die Analyse und Interpretation der Sprüche stark verkompliziert. Selbst die mit Hilfe der Sprüche zu erreichende Weiterexistenz im Jenseits entspricht keiner einheitlichen Vorstellung.

Verschiedene Vorstellungen sind beispielsweise der Himmelaufstieg des Königs zum Sonnengott, der Aufstieg zum nächtlichen Sternenhimmel oder auch seine Verklärung als Osiris. Andere Texte beinhalten rituelle Reinigungen, Räucherungen, Weihungen der Königsinsignien, Grabbauten, Statuen oder Opfergaben und auch auf die Verklärung der Königs. Ein bedeutender Punkt war die jenseitige Versorgung des Toten, weshalb sich Aufzählungen (Brot, Bier etc.) mit der Angabe 1000 vorfinden. Dem Hunger wird beispielsweise befohlen, zum Urgewässer Nun zu gehen.

Die ziemlich unterschiedlichen und inhaltlich parallelen Vorstellungen werfen die Frage nach der Datierung der Texte auf. Ältere Anschauungen wie die von Kurt Sethe wollen in ihnen Texte aus vorgeschichtlicher Zeit sehen, wogegen u.a. einige sprachliche Kriterien sprechen.

Literatur

Weblinks

Referenzen