Swacchanda Tantra

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“Der Sadhak, der im Hamsa absorbiert wird, ist ein Kenner der höchsten Wirklichkeit", Svacchanda Tantra VII.55

Swacchanda-Tantra

Das Swacchanda Tantra(Śrīsvacchandatantram oder Svachchanda Bhairava Tantra) ist ein vor das sechzehnte Jahrhundert (evtl. auf das siebte Jahrhundert) zu datierender Sanskrit-Text des kashmirischen Shivaismus.
Das Werk ist in 15 Kapitel(Patalas) aufgeteilt. Es führt eine Liste von 11 Tantras an: Svacchanda, Vijñāna-bhairava, Ucchusma-bhairava, Ananda-bhairava, Mrgendra, Matanga, Netra, Naisvåsa, Svayambhuva und Rudra-yāmala.

Rituale werden ebenso betont wie Yogatechniken und Praṇava (Om̐), bezüglich dem die Einteilung in zwölf Stufen der Evolution gelehrt wird. Om̐ ist ursprünglich Aum̐. Bei dessen Wiederholung sollte sich der Geist auf (1) „a“ im Nabel; (2) „u“ im Herzen; und (3) "ṁ" im Mund konzentrieren. Die verbleibenden 9 Stufen treten spontan auf, während Aum̐ auf die höchste Stufe aufsteigt.
Dabei wird das Bewusstsein allmählich zu höheren Ebenen angehoben: (4) „Bindu“ – ein strahlender Lichtpunkt – in der Mitte der Augenbrauen; (5) „Ardhacandra“ – ein Halbmond – in der Stirn; (6) „Nirodhikā“ oder „Nirodhinī“ – eine gerade Linie – im oberen Bereich der Stirn; (7) „Nāda“ oder „Anāhatanāda“ – ein nicht angeschlagener spontaner Ton – im zentralen Kanal oder Durchgang – Suṣumnā – innerhalb der Wirbelsäule gelegen; (8) „Nādānta“ in Sahasrāra oder Brahmarandhra – das höchste Cakra oder Energiezentrum, das leicht über der Krone des Kopfes platziert ist –; (9) „Śakti“ in der Haut; (10) "Vyāpikā oder Vyāpinī" an der Wurzel des Haarbüschels (śikhā) auf dem Kopf; (11) „Samanā“ im Haarbüschel (śikhā) auf dem Kopf; und (12) "Unmanā" im letzten Teil des Haarbüschels (śikhā) auf dem Kopf.[1]

Das erste Kapitel

An der Spitze sitzt Kailasa Bhairava, voller Glückseligkeit, umgeben von Chand, Nandi, Mahakala, Ganesh, Bulle, Indra Kumar Yama, Aditya, Brahma, Vishnu, die zusammen mit den Dienern den Großen Herrn verherrlichen, von einer Vielzahl von Müttern umgeben.....

In den späteren Kapiteln wird eine Vielzahl von Silben bestimmten Gottheiten zugeordnet. Die Krönung ist das Mantra HAM MAM Kshama PAM LAM SIE Yum. Es zerstört große Sünde und wird dort vidyaradzha (König der Mantras) genannt.

Dakshina-Chara

Das Werk ist ein Haupttantra des Dakshina-Chara(Mantra-pīṭha oder 'Thron der Mantras' ), das in die geheime Verehrung von Ayhora einführt, den rechten Mund von Swacdianda-Lhairava. Swacchanda ist ein Synonym für Swatantra oder einen, der besessen ist von Swdtantrya oder freiem Willen, dem Grundton des Kaschmir S'aivaisra.

Der Name des Buches deutet auf seine inhärente Tendenz zum reinen Monismus hin, um es von anderen Systemen der Philosophie zu unterscheiden. Es kann sicher als zum Trika - System Kaschmirs gehörig bezeichnet werden.

Ungleich den Texten des Saivagama wie Mrgendra und Matanga[2] , die sich mit der atmarthapuja befassen, befassen sich die Texte dieser zweiten Gruppe wie Kamika und Ajita mit pararthapuja.

Die Tantras des Dakshindchdra, wo die erörterten Lehren verstanden werden, um die dualistische Schule der Philosophie zu repräsentieren, haften sich an das Swacchanda-Tantra an, die rein monistische Seite oder das Adwaita - System der shivaistischen Saiva - Philosophy. Daher wird es als eine der besten Autoritäten für die shivaistische Initiation oder Siva Dikshd angesehen. Seine Hauptthemen sind Meditation ( Updsand ) and Ritual ( Kriyd ).

Swacchanda-Bhairava

Swacchanda-Bhairava wird mit den fünf Gesichtern Is'dna, Tatpurusha, Sadyojdta, Vamadeva und Aghora und dreiäugig dargestellt, von weißer Gestalt und mit 18 Armen. Er trägt Rastalocken und eine Kette aus menschlichen Schädeln. Seine Gefährtin ist Aghoresvari. Er steht in einem Kreis von Feuerbestattungsplätzen.

Aghora - Bhairava wird dargestellt durch die Namen : U'rdhva Vaktra, Purva Vaktra, Pas'chimo, Fakira, Dakshiya Vaktra, Vdma Vaktra , die die Symbole seines fünffachen Ruhms sind : Chit, A'nanda, Iccha, Jndna und, Kriya.
Dieselben göttlichen Gesichter sollen die fünf entsprechenden Quellen sein von Urdhvd- mndya, Ptirvdmndya, Pas'chimdmndya, Dakshindmqdya , Vdmdmndya.

Die vidyeśvaras oder Götter des Wissens sind laut Svacchandatantra 10.1161-1162 : Ananta, Sūkṣma, Śivottama, Ekanetra, Ekarudra, Trinetra, Śrīkaṇṭha und Śikhaṇḍī. Sie entsprechen den acht Verkörperungen (mūrtyaṣṭaka oder mūrtyaṣṭau).

Sunya ( Shoonya )

Shiva wird im kashmirischen Tantra auch als shoonya oder shoonyaati-shoonya(höchste Leere) referenziert, wobei Kshemaraja letzteres als mahaamaayaa interpretiert.

Die deutlichste Erklärung von shoonya liefert das Svachchanda Tantra in Kapitel IV, 292-293:

"ashoonya shoonyamityuktam shoonyam chaabhaav uchchyate. abhaavah sa samudhhishto yatra bhaavaah kshayam gataah. sattamaatram param shaantam tatpadam kimapi sthitam."

"Das was shoonya genannt wird in diesem System (der shaiva Tradition von Kaschmir) ist nicht wirklich shoonya, denn shoonya bedeutet nur Abwesenheit von Objekten. Das wird abhaava genannt oder die Abwesenheit von Existierendem in dem alles objektiv Existierende verschwunden ist. Es ist das absolute Wesen(Sein), der Zustand, der bleibt als transzendent und absoluter Friede und Ruhe. "

In Kapitel IV.288-290 spricht das Tantra über die Kontemplation von 6 Leeren :

  1. urdhva sunya(oordhva shoonya) oder höhere sunya ist die Stufe der Shakti
  2. adhah sunya in der Gegend des Herzens
  3. madhya sunya in der Region des Halses, Gaumen, Mitte der Augenbrauen, Stirn und Brahmanda
  4. vyapini sunya
  5. samana
  6. unmana

Diese 6 Leeren sollen als Leere kontempliert werden und zurückgewiesen werden. Am Schluss muss der Aspirant zur höchsten sunya von Parama Shiva übergehen als subtilster und höchster Leere(parashoonyapadapraapti upaayabhootaah), frei von allen Bedingungen(sarvasta-vivarjitam), der nur eine Leere in dem Sinne ist, dass er alle Manifestationen transzendiert und jeder Characterisierung durch den Geist trotzt. Die anderen Leeren sind 'samaya' und Mittel zum Erreichen der höchsten Leere und damit zu verlassen. Der Geist sollte zuletzt im Paramashiva ruhen (als unmana - ein frommer Wunsch des Authors, der die Höhe des Paramashiva wohl nicht versteht und den Paramhamsa der höchsten Wirklichkeit gleichstellt - es eignet sich aber als Kontemplationsübung über dem Haupt).

Literatur

Referenzen

  1. sanskrit-trikashaivism :Swacchanda
  2. Śaivism in Philosophical Perspective: A Study of the Formative Concepts, K. Sivaraman, Motilal Banarsidass, 2001, ISBN-10: 8120817710 ISBN-13: 978-8120817715 , S.34

Siehe auch

Weblinks