Seth
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Set / Seth / Setech / Sutech / (Wedja) | St / Stẖ / Stḫ / | altägyptisch : Swtḫ --- Anstifter der Verwirrung |
Seth ist eine vielschichtige altägyptische Gottheit, deren Verehrung ist in Ägypten für den Zeitraum ca. 3200-1000 v. Chr. bis zur 25. Dynastie nachweisbar ist. Die den Horus und Seth schaut ist ein altägyptischer Titel, den vor allen Königinnen trugen.
Seth gilt als Wüstengott und wird mit Stürmen und Unwettern und dem Krokodil und dem Eber in Verbindung gebracht. Er gilt daher auch als Gott des Chaos und des Verderbens. Seth war aber auch ein Schutzgott der Oasen und ein Gefährte des Horus.
Seth gilt als Sohn der Himmelsgöttin Nut und des Erdgottes Geb und andererseits auch als Sohn von Sobek und Neith. Er gehört er mit seinen Geschwistern Osiris, Isis und Nephthys, die auch als gemahlin angesehen wurde, zur Neunheit von Heliopolis und ist besonders aus dem Osiris - Mythos bekannt.
Im Pyramidentext 1521b wird Neith dem Seth als Gemahlin zur Seite gestellt. Weitere Gemahlinnen, die man ihm zuordnete, waren Taweret, Astarte und Anat.[1].
- Seth besiegt in einem Mythos zusammen mit anderen Göttern das Meer, das sich erhoben hatte und mit der Erde vermählt werden wollte, die jedoch schon dem Himmel versprochen worden war. Daraufhin wurde das Meer sehr böse, und die Götter schickten zur Besänftigung Astarte, der das aber nicht gelang (Amherst Papyrus IX)[2]. Daher vollzog sie eine Kehrtwendung und verbündete sich mit Seth. Im medizinischen Papyrus Hearst 11, 12/4 heisst es : ... so wie Seth das Meer bezwungen hat, so wird Seth dich bezwingen, Du Asiatische ..
- Die Riesen-Schlange Apophis tritt ihm nach dem Mythos bei Sonnenuntergang auf der Sonnenbarke vor der Einfahrt in die Unterwelt bedrohlich entgegen. Seth bekämpft sie vom Bug des Schiffes aus mit einem Speer. Er stellt damit aus esoterischer Sicht das dämonische Prinzip des Lebensrades dar, wie es auf der Tarotkarte 10 abgebildet ist, das schon über den Wassern der Unterwelt wirkt. Apophis steht noch tiefer.
Nach Plutarch wurde Seth auch mit 'Typhon' angerufen.
- Im Alten Reich tauchte Seth noch häufig in den Pyramidentexten des Unas oder des Pepi I. auf. Seth wird in den Sarg- sowie in späteren Totentexten als Helfer des Re und als Kämpfer in der Sonnenbarke gegen Apophis beschrieben. Die Pyramidentexte enthalten allerdings keine vergleichbaren positiven Schilderungen.
- Das Planetenkapitel des Nutbuches erzählt in den Zeilen 153 bis 159 über einen kosmischen Streit zwischen Horus und Seth bei Sonnenuntergang, der letztendlich durch die Vermittlung von Thot beigelegt werden kann.
- In Hymnen aus Abydos zählte die Schildkröte zu den 'Wartenden im Gefolge des Seth', die den gesamten Nil 'schlürfen wird', falls es Seth gelingen sollte, in 'das Lichtland in der Duat' einzudringen.
- Weitere himmlische Gefolgsleute des Seth sind wie auch Seth im westlichen Himmel zu suchen. Der Planet Sebeg (Merkur) galt als Stern des Seth. Chepesch (Großer Wagen) gilt als Sternbild des Seth am nördlichen Himmel. Daher kamen zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs nur Merkur oder Venus in Frage.
Literatur
- F. Lerch: Io Erbet. Band 1: Mythos und Magie des ägyptischen Gottes Seth. Rudolstadt 2008.
- Seth - a misinterpreted god ?
- Herman te Velde: Seth, God of Confusion. Dissertation, Universität Groningen 1967, S. 27–29.
- E. Hornung : Seth, Bedeutung und Geschichte eines ägyptischen Gottes, Symbolon ; Jahrbuch für Symbolforschung N. F. 2 - 1975
- Seth-Typhon, Onoel und der eselsköpfige Sabaoth. Zur Theriomorphie der ophitisch-barbelognostischen Archonten , Fauth, Wolfgang. (1973) - In: Oriens christianus Bd. 57 (1973) S. 79-120
- Altägyptische Traditionen im Apkryphon Johannis - Dekane und Gliedervergottung - Jahrbuch für Antike und Christentum 38 (1995), S. 97-122
- Ludwig Borchardt: : Das Sethtier mit dem Pfeil - In: Georg Steindorff (Hrsg.): Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde. Band 46. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1909, S. 90–91
- G. Roeder : Der Name und das Tier des Gottes Set - In: Georg Steindorff (Hrsg.): Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde. Band 50. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1912, S. 84–86