Mulasarvastivada

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Lamas der Mūlasarvāstivāda Ordinationslinie in Rumtek

Das Mulasarvastivada vinaya war eine der frühen Schulen des Buddhismus in Indien, deren Ursprung und Beziehung zum Sarvastivada ungeklärt ist. Sie soll im siebten Jahrhundert in Indonesien vorherrschend gewesen sein. Heute ist sie eine der drei überlebenden Vinaya - Linien neben den Dharmaguptakas und dem Theravāda.

In Tibet wurde das Mulasarvastivada durch den indischen Meister Shantarakshita eingeführt, der 775 CE mit 30 Mönchen das Kloster Samye (bSam-yas) Monastery in Zentraltibet gründete.
Nach Dokumenten aus Dunhuang erlangten eine der Zweitfrauen des Eroberers Tri Songdetsen, die Königin Droza Jangdron (‘Bro-bza’ Byang-sgron), und dreissig weitere Frauen Bhikshuni Ordination in Samye.

Im 10ten Jahrhundert erlosch die Mulasarvastivada Bhikshu - Ordination durch die Unterdrückung des Buddhismusses durch König Langdarma fast vollständig[1].

Vinaya

Nach der Überlieferung ist das buddhistische Klostergesetz (Vinaya) der Mūlasarvāstivādin-Schule in vier Abschnitte unterteilt:

  1. Vinayavibhaṅga,
  2. Vinayavastu,
  3. Vinayakṣudraka und
  4. Vinaya-uttaragrantha.

Das Vinaya-uttaragrantha (im Folgenden Uttaragrantha) wurde weitgehend vernachlässigt. Der Inhalt des Uttaragrantha des Mūlasarvāstivāda-vinaya wurde als kanonisch angesehen.

Während das Theravada-Vinaya im Vinaya Piṭaka enthalten ist, ist das Mūlasarvāstivāda - Vinaya im Kangyur, in einer chinesischen Version und als unvollständiges Sanskrit - Manuscript erhalten. Einige weitere unvollständige Texte sind im Taishō Tripiṭaka erhalten :

  1. Mahīśāsaka Vinaya (T. 1421)
  2. Mahāsāṃghika Vinaya (T. 1425)
  3. Dharmaguptaka Vinaya (T. 1428)
  4. Sarvāstivāda Vinaya (T. 1435)
  5. Mūlasarvāstivāda Vinaya (T. 1442)

Śākyaprabha (ca. 7.-8. Jahrhundert) war ein indischer Spezialist für Klosterrecht. Er verfasste zwei Sanskrit-Vinaya-Kommentare, die beide in tibetischer Übersetzung überliefert sind. In seinen Āryamūlasarvāstivādiśrāmaṇerakārikā (Verse für Novizen der Noble Mūlasarvāstivādins) umreißt Śākyaprabha seine Ansichten über korrektes Verhalten für neue männliche Rekruten (śrāmaṇeras) in der Klosterordnung in ungefähr 230 Versen.
Śākyaprabha brachte auch einen eigenen Kommentar zu seinem Āryamūlasarvāstivādiśrāmaṇerakārikā-vēttiprabhāvatī(erhellender Kommentar der Verse für Novizen der noblen Mūlasarvāstivādins) heraus. Darin liefert Śākyaprabha über 250 Zitate aus dem Mūlasarvāstivādin Vinaya zur Erklärung und Unterstützung seiner Verse. Die Mehrzahl seiner Vinaya-Zitate stammt nicht nur aus dem Uttaragrantha, denn der Inhalt dieser Zitate unterscheidet sich im Vergleich zu dem im tibetanischen Kanon aufbewahrten Uttaragrantha oft erheblich[2].

Literatur

Referenzen

Weblinks