Madhyamika

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Madhyamaka (tib. dBu-ma-pa, Sans. madhyamaka, Mittlerer Weg zwischen Bejahung und Verneinung ; madhyamā pratipad) oder auch Shunyavada(Theorie der Negativität oder Relativität) ist die philosophische Schule der Madhyamikas im Mahayana, die von Nagarjuna und Aryadeva mitgegründet wurde[1].
Die Schule hatte 3 Entwicklungsphasen :

  • Frühe Periode ab Mitte des 5. Jahrhundert
  • Mittlere Periode vom 5. bis zum 7. Jahrhundert
  • Späte Phase vom 8. bis zum 11. Jahrhundert

Der Name Madhyamaka wird auch im Vishnu - Purana erwähnt.

Mahayana

Die Allegorie, die Nagarjunas Paramartha(höchste Weisheit) als ein Geschenk der Nagas (Schlangen) betrachtete, weist darauf hin, dass er seine Lehren über geheime Übetragung erhielt.

Zwar besteht eine buddhistische Sichtweise, dass die Welt ein kosmischer Fluss von momentan miteinander verbundenen Ereignissen (Dharmas) ist, jedoch könnte die Realität dieser Ereignisse betrachtet werden.

Die Lehre von universeller Leerheit von innewohnenden Naturen (svabhāva-śūnyatā; śūnyatāvāda) fügt sich in die Prajñāpāramitā - Literatur ein. Der Begriff Svabhava ('innewohnende Existenz, eigenes Wesen') weist auf eine zentrales Konzept der Madhyamaka Philosophie hin.

Unter diesem Begriff werden drei verschiedene Verständnisse von Svabhava diskutiert:

  1. Svabhava als Essenz
  2. Svabhava als Substanz
  3. absolutes Svabhava als die wahre Natur der Phänomene.

Svabhava wird hier als Überlagerung oder Verdinglichung (Sans. Samaropa tib. sgro ’dogs; Chin. zengyi; Jap. zōyaku; kor. chŭngik) gesehen, die der (unerklärte) Geist auf die Welt projiziert.

Die Auslegung der Mahamadyikas unterscheidet sich von der Methaphysik des Abhidharma und auch von Dharmakırtis Verwendung dieses Konzeptes und ebenso von der Sichtweise der 'drei Naturen'(trisvabhava) des Yogacara.
Die Haupttexte dieser Schule sind Nagarjunas Mūla-madhyamaka-kārikā und sein Vigraha-vyāvartanī sowie Shantarakshitas Madhyamakalamkara.

Unterströmungen

Im Laufe der Zeit entwickelten sich drei Unterströmungen

  • Svatantrika [2]('unabhängig') - gilt als eine Nachfolgeschule[3] des Gründers Bhavaviveka.
  • Prasangika[4]('absurde Schlußfolgerung') : Verwendung von konsequentialistischen Argumenten (Skt. prasaṅga), um die endgültige Wahrheit der Leere jenseits aller konzeptionellen Ausarbeitung festzustellen. Dieser Ansatz wurde zuerst vom indischen Gelehrten Buddhapalita formuliert. Später wurde er von Chandrakirti ausgearbeitet und verteidigt.
  • eine Synthese von Yogācāra und Madhyamaka unter dem Namen Yogācāra-Svatantrika-Madhyamaka[5].

Nach der Madhyamaka-Lehre sind alle Phänomene leer von Substanz oder Essenz(Sanskrit: svabhāva), weil sie abhängig mitentstanden sind. Daher haben sie keine innewohnende Eigennatur oder unabhängige Eigenwirklichkeit.

  • Was abhängig entsteht, erklären wir als Leere - das ist abhängige Bezeichnung - das ist selbst der mittlere Pfad. (Nāgārjuna, Mūlamadhyamakakārikā 24,18)

Die Erkenntnis der Ungeeignetheit aller konzeptuellen Sichtweisen ermöglicht dem Praktizierenden die direkte Erfahrung der (relativen) höchsten Wahrheit.

Asanga hingegen verwarf, ähnlich wie Mahasiddha Saraha das Sahajiyā als höchstes Bewusstsein betonte, Leere und Nirvana und verwies auf das höhere Parinirvana.

Candrakīrti

Ein späterer Author im Madhyamaka war Candrakīrti. Das ihm zugeschriebene Madhyamakaśāstrastuti erwähnt die 8 Werke: Madhyamakakārikās, YuktiKaKLikā, Sūnyatāsaptati, Vigrahavyāvartanī Vidalā(Vaidalyasūtra, VaidalyaprakaraPa), Ratnāvalī, Sūtrasamuccaya, SaSstutisa, SaSstutis.

Madhyamika Literatur

Die Candrakīrti zugeschriebene 'Madhyamaka śāstrastuti' erwähnt 8 Werke :

  1. (Madhyamaka)kārikās
  2. YuktiKaKLikā
  3. Sūnyatāsaptati
  4. Vigrahavyāvartanī
  5. Vidalā(Vaidalyasūtra,VaidalyaprakaraPa)
  6. Ratnāvalī (Vyavahārasiddhi)
  7. Sūtrasamuccaya
  8. SaSstutis

Die ersten sechs bilden den sog. Yukti Korpus(rig stshogs[6]) der tibetischen Tradition, wobei das Ratnāvalī oft durch das Vyavahārasiddhi ersetzt wird.

Literatur

Referenzen

Siehe auch

Weblinks