Kusha-shū

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Das Kusha-shū ist eine Schulrichtung des frühen japanischen Buddhismus und eine der sechs Nara-Schulen.

Es wurde um 660 von Chidatsu und Chitsū, zwei Schülern von Xuanzang bzw. Schülern von dessen Schülern in Japan als Pendant der chinesischen Jushe zong (Pinyin Jùshè zōng, W.-G. Chü-she tsung) - Schule eingeführt.

Die genaue Linie der Weitergabe der Lehren ist historisch unklar, oft genannte Namen im Zusammenhang damit sind Dōshō (638–700), Jōe (644–714) und Gembō bzw. Genbō (?-746).

Obwohl die Kusha-shū - Richtung zu den Nara-Schulen gezählt wird, war sie nie eine eigene Institution, denn ihre Lehren wurden größtenteils als vorbereitend für das Verständnis der bereits zuvor etablierten Hossō-shū verfasst, in das sie im Jahre 793 fest integriert wurde.

Schriften

Der Haupttext der Kusha-shū war das (Abidatsuma) Kusha-ron ('Schatzkammer der Dogmatik'), eine zwischen 651 und 654 von Xuanzang erstellte Übersetzung von Vasubandhus Abhidharma-kośa(bhāsyam), in dem die jeweiligen Standpunkte der Sautrāntika und besonders der Sarvāstivāda berücksichtigt wurden, das sich aber argumentativ zumeist auf die Seite der Sautrāntika stellt.

Lehre

Die Thematik des Kusha-ron ist allerdings umfangreicher und reicht von mythologischer Kosmologie bis zu Regeln der Meditation und Vorschriften, welche die Mönchsgemeinden betreffen. Bis Ende des 18. Jahrhunderts war es das Standard-Glossar für buddhistische Termini und Konzepte.

Die wichtigsten Konzepte betreffen die Grundlagen der Existenz, die Analyse der insgesamt 75 Daseinsfaktoren in fünf Kategorien (vier bedingte : rūpa, citta, citta samprayukta saṃskāra und citta viprayukta saṃskāra) und eine unbedingte (asaṃskṛta dharma), die Analyse der Kausalität in sechs Arten direkter und vier Arten indirekter Verursachung, die ewige Existenz der Daseinsfaktoren in den drei Welten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) und die Darlegung einer atomistischen Theorie zur Vervollständigung von Lücken in der Dharma-Kategorien-Systematik im Bereich der Materie.
Zwei diesbezügliche Teilchen(dravya- bzw. sanghata - paramanu) hatte Vasubandhu schon in seinem Abhidharmakośabhāṣya angedeutet.

Literatur

Weblinks