Henochbuch

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Henoch oder Enoch (hebr. חֲנוֹךְ Chanoch : Gefolgsmann, Einweihung) ist eine biblische Gestalt, die noch vor ihrem Tod von der Erde entrückt wurde (Gen 5,18-24 EU). Im 7. und 8. Kapitel des Buches Mose (Köstliche Perle) wird Henochs Geschichte ausführlicher dargelegt : Henoch, der siebente Nachkomme Adams (1.Moses 5,18–23 ELB), wurde bei lebendigem Leib in den Himmel entrückt (1 Mos 5,24 ELB), so wie später nur der Prophet Elija entrückt (2 Könige 2,11 ELB) wurde.

Henochbücher

Als Henochbuch oder Buch Henoch werden drei apokryphe Bücher bezeichnet, die nur im Kanon der äthiopischen Kirche erscheinen:

  1. Das erste Buch Henoch(Äthiopisches Henochbuch)
  2. Das zweite Buch Henoch(Slawisches Henochbuch)
  3. Das dritte Henoch(Hebräisches Henochbuch)

1 Henoch

Dieser Text ist nur in Altäthiopischer Sprache vollständig überliefert. Teile des Buches sind auch in Griechisch (d.h. die ersten 32 Kapitel in einer 1886/87 gefundenen Handschrift) und in Aramäisch erhalten.
Große Teile der aramäischen Version wurden 1948 zusammen mit anderen Werken in den Höhlen von Qumran gefunden. Teile des Henochbuchs sind in den Qumrantexten 4Q201 bis 4Q202, 4Q204 bis 4Q212 und 1Q19 enthalten. Vom dort fehlenden Buch der Bildreden wurde allerdings schon immer vermutet, dass es erst in christlicher Zeit entstanden sei.

Das äthiopische Henochbuch wird in der Bibelwissenschaft mit '1 Hen' oder auch mit'äthHen' bezeichnet. Es wird zu den so genannten Pseudepigraphen des Alten Testaments gezählt und ist auch ein Teil des biblischen Kanons der äthiopischen Kirche
Das Buch beinhaltet eine umfangreiche Sammlung apokalyptischer Henoch-Traditionen mit unterschiedlichen Entstehungszeiten ab dem 3. Jh. v. Chr..
Schon im Henochbuch 1 finden sich alte apokalyptische Schilderungen wie in der Johannesoffenbarung und im Danielbuch.

Zudem ist hier eine spezielle Beschreibung der Sintflut mit Rafael, Noah, Azazael(Engel des Todes) u.a. zu finden [1], aus der sich verschiedene Phasen der Stufen 7 und 8 des Universellen Pfades herauslesen lassen.

2 Henoch

Das wohl ursprünglich in griechischer Sprache verfasste slawische Henochbuch ist ein apokryphes und apokalyptisches Buch. Es erzählt von den Erlebnissen des Henoch vor seiner Aufnahme in den siebten Himmel.

Die in drei Kapitel unterteilet Schrift berichtet zuerst über die sieben Himmel. Es folgen eine Unterweisung des Henoch durch Gott und danach die Mahnreden des Henoch an seine Söhne(Methusalem (Metuschelach), Regim, Rim, Azuchan, Chermion) und die Fürsten des Volkes.

Die sieben Himmel

  1. Im ersten Himmel werden Henoch die Gestirne, Wolken und Tauquellen gezeigt.
  2. Im zweiten Himmel findet Henoch die abgefallenen gefangenen auf das Gericht wartenden Engel.
  3. Der dritte Himmel ist das Paradies, in das die Gerechten unter den Menschen gebracht werden. Im Norden dieses Himmels ist die Hölle, in der die Ungerechten gepeinigt werden.
  4. Im vierten Himmel befinden sich Sonne und Mond. Im Osten und Westen des Himmels befinden sich je sechs Tore, durch welche die Sonne je nach Jahreszeit geht. Der Mond geht hier durch zwölf Tore.
  5. Im fünften Himmel sind menschenähnliche Riesen als Wächter.
  6. Im sechsten Himmel sind sieben Engelschöre, welche für die Ordnung der Welt sorgen.
  7. Im siebten Himmel trifft Henoch die Erzengel, die Ophannim, Seraphim und die Cherubim sowie Gott auf seinem Thron.

Die Beschreibungen der verschiedenen Himmel und Höllen und deren Engel beeinflussten die Vorstellungen der frühen Kirchenväter des 2. bis 4. Jahrhunderts.

3 Henoch

Das dritte Buch Henoch ist als Sepher Hekhalot (Buch der Paläste) im Umlauf. Andere Titel sind 'Buch des Hohepriesters Rabbi Ishmael' und ' Offenbarung des Metatron'. Es sagt, es sei von einem Rabbi Ishmael verfasst worden, der durch die Visionen des Aufstiegs in den Himmel ein hoher Priester geworden sei.

Literatur

Referenzen

  1. [https://archive.org/details/dasbuchhenochhrs00flemuoft/page/30 Das Buch Henoch. Hrsg. im Auftrage der Kirchenväter-Commission der Königl. Preussischen Akademie der Wissenschaften von Joh. Flemming und L. Radermacher, by Flemming, Johannes Paul Gotthilf, 1859-1914; Radermacher, Ludwig, 1867-1952 , Publication date 1901

Weblinks