Eliphas Levi

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Eliphas Levi 1872

Éliphas Lévi Zahed (bürgerlicher Name : Alphonse Louis Constant ; 1810 - 1875) war der Sohn eines pariser Schuhmachers. Er brach sein Studium zum französisch-katholischen Diakon ab und wurde Schriftsteller, Kabbalist und Okkultist.

Werdegang

Alphonse Louis Constant besuchte ab 1830 das Priesterseminar Saint Sulpice, wo er 1835 zum Diakon geweiht wurde. Er musste das Seminar jedoch vor seiner Priesterweihe aufgrund einer Liebesaffäre verlassen.

Constant verkehrte danach in sozialistisch-romantischen Kreisen. Er propagierte den Sozialismus als das „wahre Christentum“ und warf den etablierten Kirchen vor, die Lehre Christi korrumpiert zu haben.

1841 veröffentlichte Constant sein Buch 'La bible de la liberté' und 1846 'La voie de la famine', was ihm einen Prozess wegen Aufruf zur Gottlosigkeit und Revolution sowie eine achtmonatige Haftstrafe einbrachte, was ihn aber nicht von der Veröffentlichung weiterer Bücher und Broschüren abhielt. 1846 wurde er nach der Veröffentlichung der Broschüre La voix de la famine abermals zu einer Haftstrafe verurteilt, die nur dank der Bemühungen seiner schwangeren Frau Marie-Noémi Cadiot, die er 1846 geheiratet hatte, abgemildert werden konnte.
Schon 1845 hatte er sich in 'La Fête-Dieu' und 'Le livre des larmes' skeptisch zur Fähigkeit der Selbstemanzipation des ungebildeten Volkes geäußert. Er hatte die theokratischen Ideen de Maistres aufgenommen und die Notwendigkeit einer spirituellen Autorität einer elitären Priesterklasse proklamiert. Der Juniaufstand von 1849 überzeugte davon, dass die Masse nicht zur Errichtung einer harmonischen Ordnung bereit sei und daher der Instruktion bedürfe.
Im Dezember 1851 beendete Louis-Napoléon die Zweite Republik mit einem Staatsstreich und hob das Zweite Kaiserreich aus der Taufe. Wie zahlreiche andere Sozialisten erblickte Constant im Kaiser zunächst den Verteidiger des Volkes und den Wiederhersteller der öffentlichen Ordnung. Im 'Moniteur parisien' von 1852 schrieb er, dass sich die neue Regierung „wahrhaft sozialistisch“ zeige. Er wurde aber schon bald von der errichteten Diktatur enttäuscht und im Jahr 1855 inhaftiert, als er einen polemischen Chanson gegen den Kaiser publizierte. Der Juniaufstand und das Scheitern der Zweiten Republik desillusionierten ihn zwar, er proagierte aber bis zu seinem Lebensende die Verwirklichung des „wahren Sozialismus“.

Okkultismus

1854 traf Lévi in London Edward Bulwer-Lytton und lernte dort einige britische Rosenkreuzer kennen, auf deren untypisches Drängen er im Juli 1854 seine erste Evokation durchführte, - es erschien ihm (wohl als Halluzination) der Geist des Apollonius von Tyana.[1] Lévi übersetzte auch ein Dokument namens "Nuctemeron von Apollonius von Tyana", das er als Ergänzung zu Dogme et Rituel de la Haute Magie veröffentlichte.

1861 wurde Lévi Mitglied der Freimaurerloge 'Rose du Parfait Silence' in Paris. Kurz danach trat er wieder aus der Loge aus wegen abfälliger Kritik an einem seiner Vorträge. Constant ging auf Konfrontationskurs und behauptete, er allein könne die wahre Bedeutung der freimaurerischen Symbole erklären. Er polemisierte dann bis zu seinem Lebensende gegen die Freimauererei.

Seine 1856 erschienenen "Dogme de la Haute Magie" und "Ritual de la Haute Magie" wurden später in 'Dogme et Rituel de la Haute Magie' zusammengefasst und 1910 von Arthur Edward Waite als 'Transcendental Magic', its Doctrine and Ritual' ins Englische übersetzt. In The Dogma and Ritual of High Magic kommentiert er zwar die 22 Tarotkarten, bleibt aber unkonkret wie andere Kommentatoren.

Éliphas Lévi starb 1875 im Alter von 65 Jahren in Paris. Der im gleichen Jahr geborene Aleister Crowley,(dessen Bücher ich ausdrücklich genau wie die Bücher von Mathers nicht empfehle), sah sich später als Wiedergeburt von Lévis an. Lévi stellte zwar vier Regeln der Magie auf, er hatte aber ein weitaus breitbandigeres Wissen, wie seine zahlreichen Bücher bezeugen, das über das Astrale und die Ritualmagie hinausgeht, wie die Kabbala.

  • Savoir (wörtlich: wissen) ; Vouloir (wörtlich: wollen) ; Oser (wörtlich: wagen) ; Se taire (wörtlich: schweigen)
Salomonisches Siegel
Pentagram Levi

Werke (Auszug)

  1. Le sorcier de Meudon. Bourdilliat, Paris 1861 (Roman).
  2. Fables et symboles avec leur explication, où sont révélés les grands secrets de la direction du magnétisme universel et des principes fondamentaux du grand oeuvre (= Philosophie occulte. 1re Série). Baillière, Paris 1862 (Nachdruck. Éditions de la Maisnie, Paris 1978
  3. La Clef des grands mysteres, 1841
  4. La Science des esprits. Révélation du dogme secret des Kabbalistes. Esprit occulte des Évangiles. Appréciation des doctrines et des phénomènes spirites (= Philosophie occulte. 2e Série). Baillière, Paris 1865
  5. Les portes de l'avenir (= Collection Spiritualité. (Le Tremblay)). Diffusion Rosicrucienne, Le Tremblay 1995, ISBN 2-908534-53-3 (Facsimile eines Manuskriptes von 1870).
  6. Le Livre des splendeurs, contenant le soleil judaïque, la gloire chrétienne et l'étoile flamboyante, études sur les origines de la cabale, avec des recherches sur les mystères de la francmaçonnerie, suivies de la profession de foi et des éléments de cabale. Chamuel, Paris 1894
  7. Clefs majeures et clavicules de Salomon. Chamuel, Paris 1895
  8. Le grand arcane ou l'occultisme dévoilé. Chamuel, Paris 1898
  9. Le livre des sages. Oeuvre posthume. Chacornac, Paris 1911
  10. Les mystères de la Kabbale ou l'harmonie occulte des deux Testaments. Nourry, Paris 1920
  11. Secrets de la magie. Laffont, Paris 2000, ISBN 2-221-07808-X (Beinhaltet die Werke Dogme et rituel de la haute magie, Histoire de la magie und La clef des grands mystères).
  12. Key to the mysteries
  13. Dogma et Rituelde laHaute Magie - Teil 1
  14. Dogma et Rituelde laHaute Magie - Teil 2
  15. Holybooks : Transcendental Magic, its Doctrine and Ritual, Written by: Eliphas Levi (Alphonse Louis Constant)
  16. Archive : Transcendental Magic;(Link 2)
  17. The history of magic
  18. Deutsch übersetzte Werke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek von insgesamt ca. 200 Titeln

Literatur

Referenzen

Weblinks