Astarte

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Ishtar Vase

Astarte oder Ashtoreth (ugaritisch ʿAthtartu; phönizisch: ʿštrt; griech. Ἀστάρτη, Astártē; evtl. von 'Asht-tart' : die Frau, die Türme baut') ist ursprünglich eine seit den Bronzezeitalter verehrte phönizische Göttin namens Ishtar(Inana/Inanna). Als ihr Vater gilt der Mondgott Sin, manchmal auch Anu.
Ihre mesopotamischen Kultstätten waren in Assyrien und Babylonien.
Der Kult verbreitete sich über Ägypten und Griechenland bis nach Rom.

In Ägypten erschien sie zuerst in der 18. Dynastie als Astarte von Prw-nfr. Hier wird Astarte zumeist als nackte Frau zu Pferd dargestellt, gelegentlich auch auf einem Raubtier stehend. Als Kopfschmuck trägt sie entweder die Atef-Krone oder Stierhörner. Ihr ähnelt die Göttin Qadischtu.

Im Alt-Palästina des 8. Jh. v.Chr. wurde neben Jahve noch die der Astarte ähnliche Göttin Aschera verehrt, der ein Wettergott Baal zugeordnet wurde. Die Babylonische Gefangenschaft brachte eine Wende zu Jahve.

Ähnlichkeiten bestehen auch zwischen Ischtar und der griechischen Aphrodite und der römischen Venus[1].

Astarte galt ähnlich wie Kybele zugleich als Fruchtbarkeitsgöttin(Atargatis), Erdgöttin, Mondgöttin und Himmelskönigin und damit als umfassende weibliche Macht.

Ihre Symbole waren der Halbmond bzw. das Horn und der Achtstern. Andere verbreitete Merkmale sind eine Schlange, die sie in Händen hält, und ihre Krone, die teils als Kuhgehörn, teils als Mondsichel, oder auch als Kombination beider ausgelegt ist. Oft wird diese noch durch eine Sonnenscheibe ergänzt.

Ishtars Symbol ist auch der Xikum(ZI-koom) - Himmels - Baum, dessen Zweige sich vom Himmel bis in die Unterwelt erstrecken.

Ishtar Eshnunna

Astartes männliche Hälfte war Moloch(Molech, Melkart), aus dem die Griechen ihren Adonis machten, der aber auch dem kabbalistischen Adonai ähnelt. Sie hatte einen Sohn namens Dammuzi(Tammuz).Tammuz wird oft mit dem sumerischen Vegetationsgott oder Hirtengott Dumuzi('rechtmäßiger Sohn') gleichgesetzt und gilt auch als Gemahl oder Geliebter von Ištar.

Ištar's Schwester ist Ereškigal, und deren Sohn der Sohn ist der Pest- und Totengott Namtaru.

Inannas Gang in die Unterwelt

Die vor-sumerische Göttin Inanna (Sumerisch: nin-an-ak : Herrin des An/Himmels) wird unter akkadischem Einfluss seit Mitte des dritten Jahrtausends v. Chr. mit Ištar(Astarte) gleichgesetzt:

Königin der Nacht - ebenfalls mit Vierfachkrone - Relief : Ob es Lilitu, Inanna/Ishtar, oder Ereshkigal darstellt, ist ungeklärt

Eine ergänzende Erzählung ist Inannas Gang in die Unterwelt zu ihrer Schwester Ereškigal im Lapislazuli-Palast, der Herrscherin der Unterwelt, deren Gatte Gugalanna kürzlich verstorben war. An den sieben Toren wurde sie jedoch um je eines ihrer Machtsymbole beraubt. Der Thron der Unterwelt wurde ihr von den sieben Unterweltrichtern (Anunnaki) verwehrt, die sie mit den Augen des Todes ansahen und sie als fahles Stück Fleisch an einen Pfahl hängten.
Von den angerufenen Göttern Enlil, Nana und Enki erhörte Enki sie, der das Lebenswasser kannte. (Dumuzi ist ein Sohn von Enki und Sirtur). Enki schuf Kurgarra und Kalatur, denen er die 'Nahrung des Lebens' und das 'Wasser des Lebens' anvertraute. Da beide weder männlich noch weiblich waren, unterliegen sie nicht den Gesetzen des Totenreiches.
Er sandte beide nach Irkalla zu Ereškigal, die krank und klagend darniederlag. Sie sollten ihr Mitgefühl bezeugen aber auf keinen Fall Geschenke annehmen und auch weder Speise noch Trank. Stattdessen sollten sie um Innanas Leichnam bitten, und ihn mit dem Wasser des Lebens und der Speise des Lebens besprengen und diese so wiederbeleben.
Die sieben Richter der Unterwelt verfügten aber, jemand anders müsse Inannas Platz einnehmen. Inanna kehrte auf die Erde zurück, aber die herzlosen Galla-Todes-Dämonen begleiteten sie mit dem Auftrag, sie zurück nach Irkalla zu bringen, falls sie keinen Ersatz stellen könnte. Sie gelangte schließlich nach Uruk, wo ihr Gatte Dumuzi königliche Gewänder angelegt hatte und auf einem Thron saß, statt sie zu beweinen. Inanna sah ihn mit dem Auge des Todes an.

Dumuzi flehte Utu(Gott der Sonne und der Gerechtigkeit ähnlich wie Schamasch) erfolglos an, ihn zu retten. Inanna trauerte danach sehr um ihren Geliebten und entschied sich schließlich, sich gegen Dumuzi einzutauschen. Dieser solle ein halbes Jahr in der Unterwelt leben und ein halbes Jahr sie selbst.

Sonnengott und Dumuzi

In einer anderen Version geht Enki selbst zur Unterweltsgöttin Ereschkidal und handelt mit ihr den Kompromiss aus, daß Dumuzis Schwester Geshtinanna ihren Bruder in je einer Jahreshälfte im Reich der Ereschkidal vertreten könne.
(Die Geschichte erinnert entfernt an die griechische Persephone bzw. an Eurydike.)
(Von Innana gibt es eine weitere Erzählung ihres Besuchs der Unterwelt.)

Bibel

Inanna und Ninshubur('Königin des Ostens')

Astarte war in Israel keine hochgeschätzte Muttergottheit.

  • König Salomon errrichtete ihr bei Jerusalem sogar ein Heiligtum : Also wandelte Salomo Asthoreth, der Göttin derer von Sidon, nach und Milkom, dem Greuel der Ammoniter. 6 Und Salomo tat, was dem Herrn übel gefiel, und folgte nicht gänzlich dem Herrn wie sein Vater David[2]. (1. Könige 11 und 2. Buch der Könige 23,13).

Bei 1. Samuel 7.3 (Israels Buße und Sieg über die Philister) ist zu lesen :

  1. Und es geschah, dass von dem Tag an, da die Lade in Kirjat-Jearim blieb, eine lange Zeit verging. Es wurden zwanzig Jahre. Und das ganze Haus Israel wehklagte hinter dem HERRN her.
  2. Da sprach Samuel zu dem ganzen Haus Israel: Wenn ihr mit eurem ganzen Herzen zu dem HERRN umkehren wollt, dann tut die fremden Götter und die Astarot aus eurer Mitte weg! Und richtet euer Herz auf den HERRN und dient ihm allein! So wird er euch aus der Hand der Philister retten.
  3. Und die Söhne Israel taten die Baalim und die Astarot weg und dienten dem HERRN allein.
  • Weil sie mich verlassen haben und Astarte, die Gottheit der Zidonier, und Kemosch, den Gott der Moabiter, und Milkom, den Gott der Ammoniter, angebetet haben und nicht in meinen Wegen gewandelt sind … (1.Könige 11,33).......Da taten die Söhne Israel, was böse war in den Augen Jehovas..…So verließen sie Jehova und dienten dem Baal und der Ashtaroth. (Richter 2,11- 13).

Und die Kinder Israel taten wiederum, was böse war in den Augen Jehovas. Sie dienten den Baalim und den Astaroth, und den Göttern Syriens und den Göttern Zidons und den Göttern Moabs und den Göttern der Kinder Ammon und den Göttern der Philister; und sie verließen Jehowah und dienten Ihm nicht(Richter 10,6)[3]

  • Und er sprach zu mir: Du sollst noch mehr Greuel sehen, die sie tun. 14 Und er führte mich hinein zum Tor an des HERRN Hause, das gegen Mitternacht steht; und siehe, daselbst saßen Weiber, die weinten über den Thammus.[4]

Ägypten

Inanna und Ninshubur('Königin des Ostens')

In der 18. Dynastie wurde der Astarte - Kult auch in Ägypten eingeführt.
Der verstümmelte Papyrus Amherst IX (Astarte und das unersättliche Meer) beinhaltet den Mythos vom Kampf der Götter gegen den Meeresgott Jam in einer ägyptischen Version.
Astart, hier als Tochter des Ptah bezeichnet, ist die Botin, die Jam besänftigen soll.
Offensichtlich wurde das Meer aber von Seth besiegt : so wie Seth das Meer bezwungen hat, so wird Seth dich bezwingen, Du Asiatische (Papyrus Hearst 11, 12/4)

Literatur

  • Diane Wolkstein, Samuel Noah Kramer: Inanna. Queen of Heaven and Earth. Her Stories and Hymns from Sumer. Harper & Row, New York NY u. a. 1983, ISBN 0-06-090854-8, (Überarbeitete Keilschrifttexte des Samuel Noah Kramer).
  • Heide Göttner-Abendroth: Inanna, Gilgamesch, Isis, Rhea - Die großen Göttinnenmythen Sumers, Ägyptens und Griechenlands. Ulrike Helmer Verlag, Königstein 2004, ISBN 3-89741-158-X.
  • Lady of the Beasts: The Goddess and Her Sacred Animals, Buffie Johnson
  • Schlangengesang 55 : Innana

Referenzen

Isthar steht auf einem Löwen mit Bogen; rechts oben Siegel des Schamasch

Weblinks

Ägyptische Astarte - mit Pferd, Streitwagen und Bogen