Vikramashila

Die Ruinen von Vikramashila

Vikramashila (Skt. Vikramaśīla, Tib. རྣམ་གནོན་ཚུལ་, namnön ngang tsul, Wyl. rnam gnon ngang tshul ) war eine buddhistische Universität in Nordost- Indien im heutigen Bihar, die gegen Ende des 8. Jahrhunderts von König Dharmapala von Bengalen (783 to 820 AD) erbaut wurde.

Sie war die Reaktion auf einen vermeintlichen Verfall der Lehre an der Klosteruniversität Nalanda.

Die befestigte Klosteruniversität fiel wie auch andere buddhistische Zentren gegen 1200 den gegen die Sena-Dynastie vorrückenden muslimischen Invasoren des Muhammad bin Bakhtiyar Khalji zum Opfer. Die Runinen wurden in neuerer zeit teilweise wieder ausgegraben.

Klosterhierarchie

Laut dem Gelehrten Sukumar Dutt hatte Vikramashila eine klar abgegrenzte Hierarchie

  1. Abt (Adhyakṣa)
  2. Sechs Torhüter oder Tor-Gelehrte (Dvārapāla oder Dvārapaṇḍita), jeweils einer für die östlichen, westlichen, ersten zentralen, zweiten zentralen, nördlichen und südlichen Tore
  3. Große Gelehrte (Mahapaṇḍita)
  4. Gelehrte (Paṇḍita), ca. 108
  5. Professoren oder Lehrer (Upādhyāya oder Āchārya), ungefähr 160 einschließlich Paṇḍits
  6. Bewohnende Mönche (Bhikṣu), ungefähr 1.000

Laut Tāranātha waren zur Blütezeit von Vikramashila während der Regierungszeit von König Chanaka (955–83) die Dvārapāla wie folgt:

  1. Ratnākaraśānti (östliches Tor)
  2. Vāgīsvarakīrti (westliches Tor)
  3. Ratnavajra (erstes Haupttor)
  4. Jñanasrimitra (zweites Haupttor)
  5. Naropa (Nordtor)
  6. Prajñākaramati (Südtor)

Tantrische Präzeptoren

Vikramaśīla war ein Zentrum für Vajrayana und dort beschäftigte tantrische Präzeptoren.
Der erste Präzeptor war Buddhajñānapāda, gefolgt von Dīpaṁkarabhadra und Jayabhadra. Die ersten beiden waren während der Regierungszeit von Dharmapāla aktiv. Der dritte war im frühen bis mittleren Teil des 9. Jahrhunderts tätig.
Jayabhadra, ein Mönch aus Sri Lanka, war der erste prominente Kommentator des Cakrasamvara-Tantra. Er wurde von Śrīdhara abgelöst und dieser wiederum von Bhavabhaṭṭa. Letzterer war evtl. identisch mit dem Mahāsiddha Bhadrapāda.
Ihm folgten Bhavyakīrti, Durjayachandra und Tathāgatarakṣita, die ebenfalls Cakrasamvara-Kommentatoren waren. Durjayachandra arbeitete mit dem tibetischen Übersetzer Rinchen Zangpo zusammen. Sein Kommentar wurde für die Sakya-Schule besonders wichtig, und Tathāgatarakṣita arbeitete mit Rin-chen Grags zusammen.

Literatur

  • Chattopadhyaya, Taranatha's History of Buddhism in India, Simla, 1970
  • Buddhist Monks And Monasteries Of India: Their History And Contribution To Indian Culture, Sukumar Dutt, George Allen and Unwin Ltd, London 1962. S. 352-367

Weblinks