Vajrayana-Techniken: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Praktiken des tibetischen Tantra wurden aus Kashmir (Guruyoga) und Indien und aus dem [[Mahayana]] übernommen, und das [[Vajrayana]] formulierte eigene [[Sadhana]]s und Rituale, auch im Rahmen des [[Anuttarayoga-Tantra]]. Die Übernahme von Techniken fand allerdings auch im [[Theravada]] z.B. in Form der [[Jhana]] - Meditationen statt.
Die Praktiken des tibetischen Tantra wurden aus Kashmir (Guruyoga) und Indien und aus dem [[Mahayana]] übernommen, und das [[Vajrayana]] formulierte eigene [[Sadhana]]s und Rituale, auch im Rahmen des [[Anuttarayoga-Tantra]] und des [[Atiyoga]]. Die Übernahme von Techniken fand allerdings auch im [[Theravada]] wie bei den [[Jhana]] - Meditationen statt.


Weitere Beispiele sind das [[Mahamudra(Buddhismus)|Mahamudra]] und der [[Tara]] - Kult, aber auch Gottheiten wie [[Hayagriva]] und [[Kurukulla]].
Weitere Beispiele sind das [[Mahamudra(Buddhismus)|Mahamudra]] und der [[Tara]] - Kult, aber auch Gottheiten wie [[Hayagriva]] und [[Kurukulla]].


Im [[Vajrayana]] wird allgemein zuerst gewöhnliches [[Mahayana]] praktiziert, d.h. die sechs Vollkommenheiten des [[Bodhisattva]], bevor man Tantra praktiziert.
Im [[Vajrayana]] wird allgemein zuerst gewöhnliches [[Mahayana]] praktiziert, d.h. die sechs Vollkommenheiten des [[Bodhisattva]], bevor man [[Tantra#Buddhismus|Tantra]] praktiziert.


Die Prajñapāramitā - Sūtras  und eine große Anzahl anderer Mahāyāna-Texte zählen diese sechs Vollkommenheiten auf:  
Die [[Prajñāpāramitā#Astasahasrika_und_Vajracchedik.C4.81|Prajñapāramitā - Sūtras]] und eine große Anzahl anderer Mahāyāna-Texte zählen diese sechs Vollkommenheiten auf:  
#    Dāna pāramitā : Großzügigkeit, Selbsthingabe  
#    Dāna pāramitā : Großzügigkeit, Selbsthingabe  
#  Śīla pāramitā : Tugend, Moral, Disziplin, Eigenständigkeit  
#  Śīla pāramitā : Tugend, Moral, Disziplin, Eigenständigkeit  
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Um tantrisches Yoga zu praktizieren, wird es zudem als notwendig angesehen, eine tantrische Initiation oder Ermächtigung (Skt. Abhiṣeka; Tib. Wang) von einem qualifizierten tantrischen Meister (Vajracarya, "Vajra-Meister") zu erhalten. Nach der Einweihung in eine tantrische Praxis erhält man bestimmte tantrische Zusagen oder Gelübde, die Samaya genannt werden. Diese müssen aufbewahrt werden, damit die Praxis effektiv ist. Hier werden 4 Einweihungsstufen unterschieden.
Um tantrisches Yoga zu praktizieren, wird es zudem als notwendig angesehen, eine tantrische Initiation oder Ermächtigung (Skt. Abhiṣeka; Tib. Wang) von einem qualifizierten tantrischen Meister (Vajracarya, "Vajra-Meister") zu erhalten. Nach der Einweihung in eine tantrische Praxis erhält man bestimmte tantrische Zusagen oder Gelübde, die Samaya genannt werden. Diese müssen aufbewahrt werden, damit die Praxis effektiv ist. Hier werden 4 Einweihungsstufen unterschieden.


Nach [[Jamgön_KongtrulJamgön Kongtrül]] hat das [[Tantra]] Zugang zu einer Fülle von "geschickten Methoden in den drei Trainings und allen Erfahrungsbereichen".
Nach [[Jamgön_Kongtrul|Jamgön Kongtrül]] hat das [[Tantra]] Zugang zu einer Fülle von "geschickten Methoden in den drei Trainings und allen Erfahrungsbereichen".


== Weblinks ==
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Aktuelle Version vom 16. Februar 2021, 17:12 Uhr

Die Praktiken des tibetischen Tantra wurden aus Kashmir (Guruyoga) und Indien und aus dem Mahayana übernommen, und das Vajrayana formulierte eigene Sadhanas und Rituale, auch im Rahmen des Anuttarayoga-Tantra und des Atiyoga. Die Übernahme von Techniken fand allerdings auch im Theravada wie bei den Jhana - Meditationen statt.

Weitere Beispiele sind das Mahamudra und der Tara - Kult, aber auch Gottheiten wie Hayagriva und Kurukulla.

Im Vajrayana wird allgemein zuerst gewöhnliches Mahayana praktiziert, d.h. die sechs Vollkommenheiten des Bodhisattva, bevor man Tantra praktiziert.

Die Prajñapāramitā - Sūtras und eine große Anzahl anderer Mahāyāna-Texte zählen diese sechs Vollkommenheiten auf:

  1. Dāna pāramitā : Großzügigkeit, Selbsthingabe
  2. Śīla pāramitā : Tugend, Moral, Disziplin, Eigenständigkeit
  3. Kṣānti pāramitā : Geduld, Toleranz, Nachsicht, Akzeptanz, Ausdauer
  4. Vīrya pāramitā : Energie, Fleiß, Kraft, Anstrengung
  5. Dhyāna pāramitā : einseitige Konzentration, Kontemplation
  6. Prajñā pāramitā : Weisheit, Einsicht

Um tantrisches Yoga zu praktizieren, wird es zudem als notwendig angesehen, eine tantrische Initiation oder Ermächtigung (Skt. Abhiṣeka; Tib. Wang) von einem qualifizierten tantrischen Meister (Vajracarya, "Vajra-Meister") zu erhalten. Nach der Einweihung in eine tantrische Praxis erhält man bestimmte tantrische Zusagen oder Gelübde, die Samaya genannt werden. Diese müssen aufbewahrt werden, damit die Praxis effektiv ist. Hier werden 4 Einweihungsstufen unterschieden.

Nach Jamgön Kongtrül hat das Tantra Zugang zu einer Fülle von "geschickten Methoden in den drei Trainings und allen Erfahrungsbereichen".

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