Völuspâ

Die Völuspá (altnord. Vǫluspá : Weissagung der Seherin) gilt als das bedeutendste Gedicht des nordischen Mittelalters. Sie ist das Eröffnungslied der 16 Götterlieder des Codex Regius und enthält 63 Strophen, während sich in der Hauksbók eine leicht abweichende Version mit 57 Strophen findet. Die Strophen bestehen aus Stabreimversen (Fornyrðislag). Als Entstehungszeit wird 10. Jahrhundert angenommen.

Inhalt

Der unbekannte Dichter der Völuspá greift hier auf alte nordische Mythen zurück.

• Im ersten Teil erzählt die Seherin erzählt zuerst von der Schöpfung, vom Anfang der Zeit in der mythischen Leere Ginnungagap, vom Entstehen der Welt und wie es den Asen gelang, Ordnung in das Universum zu bringen.

Nach einem kleinen Abstecher über die Schöpfung der Zwerge wird beschrieben, wie die ersten Menschen geschaffen wurden, und von den Nornen, dem personifizierten Schicksal, die sich an einer der Wurzeln des Weltbaumes, der Esche Yggdrasil befinden.

Es folgt eine Beschreibung des ersten Krieges, bei dem sich die Götterfamilien der Asen und Wanen wegen des Mordes an der mystischen Gullveig (altnordisch Gold-Trank, Gold-Rausch, Gold-Stärke) bekämpften.

• Der zweite Teil beginnt mit der Ermordung des gutherzigen Baldr durch seine blinden Bruder Hödur, der von Loki mit einer List dazu gebracht und in der Folge von Wali erschlagen wurde. Diese Untat ist nur der Beginn einer Reihe gewaltsamer Handlungen, die in der Ragnarök - Schlacht gipfeln, bei der Götter und Riesen einander töten. Ragnarök ist der Weltuntergang, bei dem die Erde ins Meer versinkt und die Welt zur vollständigen Finsternis des Chaos zurückkehrt.
  

In dieser Zeit ist die Welt von einem Mantel aus Schnee und Eis bedeckt, Brüder kämpfen gegen Brüder und der Fenris-Wolf befreit sich von seiner Fessel Gleipnir, um die Sonne und sogar Odin, den obersten Asen, zu verschlingen.
Es wird sich jedoch eine neue Welt aus den Wellen erheben, auf der Baldr und sein Töter Höðr, herrschen werden. Ein neues Goldenes Zeitalter für Götter und Menschen beginnt.

Literatur

• Vaulu-spá , Ludwig Ettmüller, Weidmann, 1830 - 168 Seiten
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