Taoistische Meditation

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Der Taoismus beinhaltet neben dem Taiji und dem Qigong je nach Sekte verschiedene Meditationspraktiken. Die meisten Techniken dieser Art befassen sich mit den 64 Arten des Chi entsprechend dem I Ging und beinhalten daher auch Methoden des Stillen Qi Gong, aber auch mit dem Kreisen des Lichtes wie im Geheimnis der goldenen Blüte.

Taoistischer meditierender Adept

Die erste Erwähnung einer Meditation findet wohl in Heshang Gongs Kommentar zum Daodejing statt, der einen Hinweis enthält, man solle sich auf den Atem konzentrieren, um Harmonie mit dem Dao zu erreichen.
Die in Schriften der im vierten Jahrhundert entstandenen Shangqing-Schule wie dem Dadong zhenjing(Wahre Schrift von der großen Höhle der höchsten Klarheit) und dem Shangqingjing (Buch der großen Reinheit) erwähnten visuellen Meditationsformen lösten die von Meister Ge Hong im Baopu zi gegebenen Anweisungen zu Visualisierung innerer Gottheiten ab.
Ab dem 5. Jahrhundert sind in bestimmten Schriften Anweisungen zur Beobachtung des Körpers, des Selbst und der Welt und zu einem leeren Geist (無 心, wuxin) nachzulesen.
Während der Song-Zeit kamen Meditationstechniken der inneren Alchemie (Neidan) und meditative Praktiken hinzu, die sich auf Sterngottheiten beziehen.

Bekannt ist auch die Meditationsmethode nach Shih-Yin-Tze(Tranquil Sitting).

Die Shangqing-Meditationen enthalten immer noch magische Elemente aus der Vergangenheit wie ritueller und imaginativer Verkehr mit Göttern, Rituale der sog. Himmelsmeister[1], Rezitation heiliger Texte und verschiedenste Visualisationen. Dabei spielen Kosmologie(großer Bär, Polarstern), Mythologie und Symbolik des Daoismusses innerhalb seiner verschiedenen Schulen eine wesentliche Rolle.

Ahnliche Visualisationen mit Reisen in geistige Welten praktizierten schon Schamanen der Shang-Zeit, allerdings führen Techniken wie die Goldene Blüte nicht in deren niedere astrale Welten.

Im 20. Jahrhundert verschmolz die daoistische Meditation mit dem Qigong, in dem zwar noch wie im Neidan eine Zirkulation von Energien ausgeführt wird, der Schwerpunkt sich aber in Richtung konzentrativer Methoden verschob.

Buddhistische Einflüsse

Mit den Chan nahm der Buddhismus Einfluss auf den Taoismus. Als der Mönch Liu Huayang 1794 das ‘Hui Ming Ching’ (Das Buch von Bewusstsein und Leben) veröffentlichte, das buddhistische und daoistische Meditationen kombiniert und in 8 Abschnitten mit Zeichnungen und Erklärungen offenlegt, wie Unsterblichkeit und Buddhaschaft zu erreichen ist, war die taoistische Gemeinschaft provoziert.

Sein Hui-ming ching verließ die symbolische Sprache der alten Klassiker und erläuterte die mikrokosmischen und die makrokosmischen Kreisläufe, die Rolle des Atems beim Kreisen der Energie und die Bewahrung der Fortpflanzungsenergie auf einfache und konkrete Weise. Das Wort hui im Hui-ming ching bedeutet Weisheit und bezieht sich auf den Weisheitsgeist, der direkt das Tao schaut. Ming bedeutet Leben im Sinne der ursprünglichen Energie des Tao, die dem Körper das Leben und die Form gibt, also bedeutet hui-ming vereinigender Weisheitsgeist mit der ursprünglichen Energie des Lebens.

Literatur

  • Miyuki, Mokusen: "Kreisen des Lichtes", Die Erfahrungen der Goldenen Blüte (Secret Golden Flower online)
  • Lu K'uan Yü: "Taoist Yoga" - The Secrets of Chinese Meditation (Geheimnisse der chinesischen Meditation), Rider Verl.
  • Kosmische Entgiftung. Der taoistische Weg der inneren Reinigung, Mantak Chia, ISBN-10: 3939373966, ISBN-13: 978-3939373964
  • Fundamentals of Meditation PDF
  • Daoist Apophatic Meditation: Selections from the Classical Daoist Textual Corpus by Harold D. Roth
  • Cultivating the Energy of Life - A Translation of the Hui-Ming Ching and Its Commentaries, Liu Hua-Yang - translated by Eva Wong, Shambhala Publications, 1998, ISBN: 9781570623424 (PDF) Online deutsch)
  • Taoist Meditation: Methods for Cultivating a Healthy Mind and Body, edited and translated by Thomas Cleary
  • Taoist Meditation: The Mao-shan Tradition of Great Purity (SUNY series in Chinese Philosophy and Culture), Isabelle Robinet (Author), Julian F. Pas (Translator), Norman J. Girardot, SUNY Press 1993, ISBN-10: 0791413608 ISBN-13: 978-0791413609
  • Traditions of Meditation in Chinese Buddhism (Kolowalu Book), Peter N. Gregory, Univ. of Hawaii Press, 1987, ISBN-10: 0824810880
  • Wilhelm :The Secret of the golden flower
  • Sieben Stufen der daoistischen Meditation, Livia Kohn, Medizinisch Literarische Verlagsges., 2010, ISBN-10 3881362487
  • Climbing the Steps to Qingcheng Mountain: A Practical Guide to the Path of Daoist Meditation and Qigong, Wang Yun
  • Contemplative Literature: A Comparative Sourcebook on Meditation and contemplative prayer], Louis Komjathy, State Univ of Ny Pr. 2015, ISBN-10: 1438457057 ISBN-13: 978-1438457055
  • Tsung Hwa Jou: The Tao of Meditation - Way of Enlightment, ISBN-10: 0804814651; ISBN-13: 978-0804814652
  • The Body Incantatory: Spells and the Ritual Imagination in Medieval Chinese Buddhism (The Sheng Yen Series in Chinese Buddhist Studies) (English Edition)9. September 2014, von Paul Copp, Columbia University Press 2014, ISBN-10: 0231162707 ISBN-13: 978-0231162708

Referenzen

Weblinks