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Tàijí oder Tai [[Chi]] (chin. Tàijí, W.-G. T’ai-chi : Das sehr große Äußerste ; auch : Die großen Gegensätze) bezeichnet das höchste Prinzip des Kosmos. Der Terminus findet sich im Daoismus und auch im Konfuzianismus.
Tàijí oder Tai [[Chi]] (chin. Tàijí, W.-G. T’ai-chi : Das sehr große Äußerste ; auch : Die großen Gegensätze) bezeichnet das höchste Prinzip des Kosmos. Der Terminus findet sich im [[Tao|Daoismus]] und auch im [[Konfuzianismus]].


In der daoistischen Tradition bezeichnet das Tàijí vor allem die Einheit der sich ergänzenden Gegensätze [[Yin Yang| Yīn und Yáng]].  
In der daoistischen Tradition bezeichnet das Tàijí vor allem die Einheit der sich ergänzenden Gegensätze [[Yin Yang| Yīn und Yáng]].  Aus dem Taiji entsteht Chunyang, das reine Yang, und daraus entsteht das YiQi, das sich wieder aufspaltet.
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Das Zeichen des Yīn bezeichnete ursprünglich auch die im Schatten liegende Seite eines Hügels, Yáng die der Sonne zugewandte, helle Seite : Das traditionelle Schriftzeichen für Yin setzt sich aus Zeichen für einen Hügel, eine Wolke am Himmel und Menschen unter einem Dach zusammen, das Yang Zeichen ist ein Hügel  mit der Sonne über dem Horizont und Lichtstrahlen.   
Das Zeichen des Yīn bezeichnete ursprünglich auch die im Schatten liegende Seite eines Hügels mit Yáng als die der Sonne zugewandte helle Seite. Das traditionelle Schriftzeichen für Yin setzt sich aus Zeichen für einen Hügel, eine Wolke am Himmel und Menschen unter einem Dach zusammen, das Yang Zeichen ist ein Hügel  mit der Sonne über dem Horizont und Lichtstrahlen.   
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Yīn und Yáng vereinigen sich am Tàijí-Gipfel. Damit drückt das Tàijí aus, dass die Dinge in der Welt der Erscheinungen letztendlich in Harmonie stehen und dass auch scheinbare Gegensätze (z.B. Licht und Schatten) aus demselben Urgrund hervorgehen.  
Yīn und Yáng vereinigen sich am Tàijí-Gipfel. Damit drückt das Tàijí aus, dass die Dinge in der Welt der Erscheinungen letztendlich in Harmonie stehen, und dass auch scheinbare Gegensätze (z.B. Licht und Schatten) aus demselben Urgrund hervorgehen.  
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Nach daoistischer Lehre ist das Tàijí aus dem [[Wuji|Wújí]]<ref> https://de.wikipedia.org/wiki/Wuji </ref>, dem Nicht-Sein, der Leere, entstanden. Aus dem Tàijí hingegen geht die gesamte Welt der Erscheinungen hervor (Wàn Wù, die zehntausend Dinge). Tàijí ist somit die Kraft, die die beiden Pole hervorbringt.  
Nach daoistischer Lehre ist das Tàijí aus dem [[Wuji|Wújí]]<ref> https://de.wikipedia.org/wiki/Wuji </ref>, dem Nicht-Sein, der Leere, entstanden. Aus dem Tàijí hingegen geht die gesamte Welt der Erscheinungen hervor (Wàn Wù, die zehntausend Dinge). Tàijí ist somit die Kraft, die die beiden Pole hervorbringt.  
Im Kapitel 42 des Dào-Dé-Jīng von Lǎo Zǐ(Laotse) heißt es : „[[Tao|Dào]] erzeugt Eins, Eins erzeugt Zwei, Zwei erzeugt Drei, Drei erzeugt alle Dinge". (Anm. : Erst ein Punkt, dann eine Linie, dann ein Dreieck der Form...)
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Im Kapitel 42 des Dào-Dé-Jīng von Lǎo Zǐ(Laotse) heißt es : „[[Tao|Dào]] erzeugt Eins, Eins erzeugt Zwei, Zwei erzeugt Drei, Drei erzeugt alle Dinge". (Anm. : Erst ein Punkt, dann eine Linie, dann ein Dreieck der Form)
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Die Pangu Legende beschreibt ein formloses Chaos aus dem sich ein kosmisches Ei bildete. Pangu schlüpfte vor 18000 Jahren aus bzw. erwachte und trennte Yin von Yang mit einem Schwung seiner Axt, und so erschaffte er die Erde (trübes Yin) und den Himmel (klares Yang).
Die Pangu Legende beschreibt ein formloses Chaos aus dem sich ein kosmisches Ei bildete. Pangu schlüpfte vor 18000 Jahren aus bzw. erwachte und trennte Yin von Yang mit einem Schwung seiner [[Axt]], und so erschaffte er die Erde (trübes Yin) und den Himmel (klares Yang).
Um sie voneinander getrennt zu halten stand Pangu zwischen ihnen und stemmte den Himmel. Nach Pangus Tod wurde er zu allem und jedem. Sein Atem wurde zu Wind und Wolken, seine Stimme zum Dröhnen des Donners, aus seinem linken Auge entstand die Sonne, aus seinem rechten der Mond. Seine Arme und Beine wurden zu den vier Himmelsrichtungen etc.. Er lebt im Licht der Sonne fort
Um sie voneinander getrennt zu halten stand Pangu zwischen ihnen und stemmte den Himmel. Nach Pangus Tod wurde er zu allem und jedem. Sein Atem wurde zu Wind und Wolken, seine Stimme zum Dröhnen des Donners, aus seinem linken Auge entstand die Sonne, aus seinem rechten der Mond. Seine Arme und Beine wurden zu den vier Himmelsrichtungen etc.. Er lebt im Licht der Sonne fort.
 
== Taiji - Schule ==
Taijimen, eine ursprüngliche [[Daoistische Schulen|Schule]] des Taiji, datiert nach eigenen Angaben bis zu Laozi (6. Jahrhundert v. Chr.) und dem Gelben Kaiser (3. Jahrtausend v. Chr.) zurück. In der Tang-Dynastie (618 - 906 n. Chr.) wurde sie formell gegründet und hielt sich seither verborgen. Taiji-Qidao ist das Ausbildungssystem dieser Schule.  Nichtwollen (Wuwei), Natur (Ziran) als Methode und  die Rückkehr zum Ursprung (Fanben) sind die traditionellen Ziele.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Michael Leibold: Taiji. Ein transzendentaler Begriff der konfuzianischen Philosophie -  In: Wiebke Schrader : Perspektiven der Philosophie. Neues Jahrbuch. Band 28, 2002, ISSN 0171-1288, S. 329ff
* Michael Leibold: Taiji. Ein transzendentaler Begriff der konfuzianischen Philosophie -  In: Wiebke Schrader : Perspektiven der Philosophie. Neues Jahrbuch. Band 28, 2002, ISSN 0171-1288, S. 329ff
* [//www2.kenyon.edu/Depts/Religion/Fac/Adler/Writings/Translating%20Taiji.pdf On translating Taiji] PDF
* Essential Tai Ji, Chungliang Al Huang; Singing Dragon; Reprint, ISBN-10: 1848190530 ISBN-13: 978-1848190535
* [http://taichibali.com/data/TAI%20CHI%20RETREAT%20COURSE%20%20BOOK%20-%20www.taichibali.com.pdf Tai Chi - Dance of the peaceful warrior]


== Referenzen ==
== Referenzen ==
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* Wiki zum [//de.wikipedia.org/wiki/Taiji_%28Chinesische_Philosophie%29 Taiji]
* Wiki zum [//de.wikipedia.org/wiki/Taiji_%28Chinesische_Philosophie%29 Taiji]
* [//www.taiji-europa.de/taichi-taiji/ Tai Chi Chuan (Taijiquan)]
* [//www.taiji-europa.de/taichi-taiji/ Tai Chi Chuan (Taijiquan)]
* [http://www.taijixue.de/inhalt.htm Taiji-Schule (Taijimen) und Taiji-Lehre (Taijixue)]
* Wiki zum [//de.wikipedia.org/wiki/Wu_wei Wu wei]
* Wiki zum [//de.wikipedia.org/wiki/Wu_wei Wu wei]
 
* [https://www.shiatsu-austria.at/index.php/daoismus/tai-ji-welt-der-erscheinungen Tai Ji ] - Welt der Erscheinungen
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[[Kategorie:Daoismus]]
[[Kategorie:Daoismus]]

Version vom 3. Juni 2020, 13:59 Uhr

ZhoushiTaijitu

Tàijí oder Tai Chi (chin. Tàijí, W.-G. T’ai-chi : Das sehr große Äußerste ; auch : Die großen Gegensätze) bezeichnet das höchste Prinzip des Kosmos. Der Terminus findet sich im Daoismus und auch im Konfuzianismus.

In der daoistischen Tradition bezeichnet das Tàijí vor allem die Einheit der sich ergänzenden Gegensätze Yīn und Yáng. Aus dem Taiji entsteht Chunyang, das reine Yang, und daraus entsteht das YiQi, das sich wieder aufspaltet.

Das Zeichen des Yīn bezeichnete ursprünglich auch die im Schatten liegende Seite eines Hügels mit Yáng als die der Sonne zugewandte helle Seite. Das traditionelle Schriftzeichen für Yin setzt sich aus Zeichen für einen Hügel, eine Wolke am Himmel und Menschen unter einem Dach zusammen, das Yang Zeichen ist ein Hügel mit der Sonne über dem Horizont und Lichtstrahlen.

Yīn und Yáng vereinigen sich am Tàijí-Gipfel. Damit drückt das Tàijí aus, dass die Dinge in der Welt der Erscheinungen letztendlich in Harmonie stehen, und dass auch scheinbare Gegensätze (z.B. Licht und Schatten) aus demselben Urgrund hervorgehen.
Nach daoistischer Lehre ist das Tàijí aus dem Wújí[1], dem Nicht-Sein, der Leere, entstanden. Aus dem Tàijí hingegen geht die gesamte Welt der Erscheinungen hervor (Wàn Wù, die zehntausend Dinge). Tàijí ist somit die Kraft, die die beiden Pole hervorbringt.

Im Kapitel 42 des Dào-Dé-Jīng von Lǎo Zǐ(Laotse) heißt es : „Dào erzeugt Eins, Eins erzeugt Zwei, Zwei erzeugt Drei, Drei erzeugt alle Dinge". (Anm. : Erst ein Punkt, dann eine Linie, dann ein Dreieck der Form...)

Die Pangu Legende beschreibt ein formloses Chaos aus dem sich ein kosmisches Ei bildete. Pangu schlüpfte vor 18000 Jahren aus bzw. erwachte und trennte Yin von Yang mit einem Schwung seiner Axt, und so erschaffte er die Erde (trübes Yin) und den Himmel (klares Yang). Um sie voneinander getrennt zu halten stand Pangu zwischen ihnen und stemmte den Himmel. Nach Pangus Tod wurde er zu allem und jedem. Sein Atem wurde zu Wind und Wolken, seine Stimme zum Dröhnen des Donners, aus seinem linken Auge entstand die Sonne, aus seinem rechten der Mond. Seine Arme und Beine wurden zu den vier Himmelsrichtungen etc.. Er lebt im Licht der Sonne fort.

Taiji - Schule

Taijimen, eine ursprüngliche Schule des Taiji, datiert nach eigenen Angaben bis zu Laozi (6. Jahrhundert v. Chr.) und dem Gelben Kaiser (3. Jahrtausend v. Chr.) zurück. In der Tang-Dynastie (618 - 906 n. Chr.) wurde sie formell gegründet und hielt sich seither verborgen. Taiji-Qidao ist das Ausbildungssystem dieser Schule. Nichtwollen (Wuwei), Natur (Ziran) als Methode und die Rückkehr zum Ursprung (Fanben) sind die traditionellen Ziele.

Literatur

  • Michael Leibold: Taiji. Ein transzendentaler Begriff der konfuzianischen Philosophie - In: Wiebke Schrader : Perspektiven der Philosophie. Neues Jahrbuch. Band 28, 2002, ISSN 0171-1288, S. 329ff
  • On translating Taiji PDF
  • Essential Tai Ji, Chungliang Al Huang; Singing Dragon; Reprint, ISBN-10: 1848190530 ISBN-13: 978-1848190535
  • Tai Chi - Dance of the peaceful warrior

Referenzen

Weblinks