Stoa: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Stoa (griechisch Στοά) wir ein griechisches Lehrsystem bezeichnet, dem eine auf Ganzheitlichkeit gerichtete Betrachtungsweise der Welterfassung  zugrunde lag.  Der Name soll auf eine  Säulenhalle auf  dem Marktplatz von Athen zurückgehen, in der der Gründer Zenon von Kition um 300 v. Chr. seine Lehrtätigkeit aufnahm.  
Als Stoa (griechisch Στοά) wir ein griechisches Lehrsystem bezeichnet, dem eine auf Ganzheitlichkeit gerichtete Betrachtungsweise der Welterfassung  zugrunde lag.  Der Name soll auf eine  Säulenhalle auf  dem Marktplatz von Athen zurückgehen, in der der Gründer Zenon von Kition um 300 v. Chr. seine Lehrtätigkeit aufnahm.  


Der stoische Philosophie liegt eine kosmologische und auf Ganzheitlichkeit der Welterfassung gerichtete Betrachtungsweise zugrunde.
Der stoische Philosophie liegt eine kosmologische und auf Ganzheitlichkeit der Welterfassung gerichtete Betrachtungsweise zugrunde.
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Der Stoiker sieht ein sich in allen Naturerscheinungen und natürlichen Zusammenhängen ausdrückendes universelles Prinzip. Als Individuum versucht er, seinen Platz in dieser Ordnung zu erkennen und Weisheit zu erlangen. Die Mittel dazu sind u.a. emotionaler Selbstbeherrschung, Gelassenheit und Seelenruhe.
Der Stoiker sieht ein sich in allen Naturerscheinungen und natürlichen Zusammenhängen ausdrückendes universelles Prinzip. Als Individuum versucht er, seinen Platz in dieser Ordnung zu erkennen und Weisheit zu erlangen. Die Mittel dazu sind u.a. emotionaler Selbstbeherrschung, Gelassenheit und Seelenruhe.


== Weltordnung ==
Kaiser Mark Aurel hinterließ als letzter der überlieferten bedeutenden Stoiker in seinen ''Selbstbetrachtungen VII, 9'' eine Zusammenfassung:
<br>''Alles ist wie durch ein heiliges Band miteinander verflochten. Nahezu nichts ist sich fremd. Alles Geschaffene ist einander beigeordnet und zielt auf die Harmonie derselben Welt. Aus allem zusammengesetzt ist eine Welt vorhanden, ein Gott, alles durchdringend, ein Körperstoff, ein Gesetz, eine Vernunft, allen vernünftigen Wesen gemein, und eine Wahrheit, so wie es auch eine Vollkommenheit für all diese verwandten, derselben Vernunft teilhaftigen Wesen gibt.''


Aus stoischer Sicht entsteht alles Seiende aus einem Urfeuer, dem Aither. Aller Stoff (Hyle) ist durch göttliche Vernunft (Logos) beseelt. Das göttliche Prinzip wirkt in allen Bestandteilen des Kosmos.
Alles Geschehen unterliegt einer strengen Kausalität. Alles Geschehen beruht auf einer lückenlosen Kausalkette. Wo diese nicht nachweisbar ist liegt dies an unserem Erkenntnisvermögen. Der Einzelne unterliegt dem Schicksal Sofern er sich gegen die Vorsehung (Pronoia) stellt ist selbst dies durch das Schicksal bestimmt.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 24. September 2016, 22:32 Uhr

Als Stoa (griechisch Στοά) wir ein griechisches Lehrsystem bezeichnet, dem eine auf Ganzheitlichkeit gerichtete Betrachtungsweise der Welterfassung zugrunde lag. Der Name soll auf eine Säulenhalle auf dem Marktplatz von Athen zurückgehen, in der der Gründer Zenon von Kition um 300 v. Chr. seine Lehrtätigkeit aufnahm.

Der stoische Philosophie liegt eine kosmologische und auf Ganzheitlichkeit der Welterfassung gerichtete Betrachtungsweise zugrunde.

Der Stoiker sieht ein sich in allen Naturerscheinungen und natürlichen Zusammenhängen ausdrückendes universelles Prinzip. Als Individuum versucht er, seinen Platz in dieser Ordnung zu erkennen und Weisheit zu erlangen. Die Mittel dazu sind u.a. emotionaler Selbstbeherrschung, Gelassenheit und Seelenruhe.

Weltordnung

Kaiser Mark Aurel hinterließ als letzter der überlieferten bedeutenden Stoiker in seinen Selbstbetrachtungen VII, 9 eine Zusammenfassung:
Alles ist wie durch ein heiliges Band miteinander verflochten. Nahezu nichts ist sich fremd. Alles Geschaffene ist einander beigeordnet und zielt auf die Harmonie derselben Welt. Aus allem zusammengesetzt ist eine Welt vorhanden, ein Gott, alles durchdringend, ein Körperstoff, ein Gesetz, eine Vernunft, allen vernünftigen Wesen gemein, und eine Wahrheit, so wie es auch eine Vollkommenheit für all diese verwandten, derselben Vernunft teilhaftigen Wesen gibt.

Aus stoischer Sicht entsteht alles Seiende aus einem Urfeuer, dem Aither. Aller Stoff (Hyle) ist durch göttliche Vernunft (Logos) beseelt. Das göttliche Prinzip wirkt in allen Bestandteilen des Kosmos. Alles Geschehen unterliegt einer strengen Kausalität. Alles Geschehen beruht auf einer lückenlosen Kausalkette. Wo diese nicht nachweisbar ist liegt dies an unserem Erkenntnisvermögen. Der Einzelne unterliegt dem Schicksal Sofern er sich gegen die Vorsehung (Pronoia) stellt ist selbst dies durch das Schicksal bestimmt.

Literatur

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Weblinks