ShuddaAshudda Tattwa: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Taittirīya Upaniṣad<ref> http://www.estudantedavedanta.net/Taittiriya%20Upanishad%20-%20Swami%20Sarvanand%20%5BSanskrit-English%5D.pdf </ref> beschreibt 5 Hüllen des Purusha , die die 5 Elemente erzeugen.
Die Taittirīya Upaniṣad<ref> http://www.estudantedavedanta.net/Taittiriya%20Upanishad%20-%20Swami%20Sarvanand%20%5BSanskrit-English%5D.pdf </ref> beschreibt 5 Hüllen des Purusha , die die 5 Elemente erzeugen.


Der Kashmir-Shivaismus hat neben den [[Tattva]s noch andere Lehren wie die [[Zeitzyklen|Yuga]]s mit dem [[Samkhya]] gemeinsam.
Der Kashmir-Shivaismus hat neben den [[Tattva]]s noch andere Lehren wie die [[Zeitzyklen|Yuga]]s mit dem [[Samkhya]] gemeinsam.


== Kabbala ==
== Kabbala ==

Version vom 3. Dezember 2013, 14:09 Uhr

Ebenendiagramm

Tattva ist ein Sanskritwort mit der Bedeutung von "Dasheit, Prinzip, Wirklichkeit oder Wahrheit" zur Umschreibung des Energiebegriffes verschiedener Ebenen. Verschiedene indische Schulen betrachten Tattvas als Aspekte von Gottheiten.

Der Hinduismus(Samkhya) kennt nur 25 Tattvas, während der Kashmir-Shivaismus 36 Tattvas aufzählt und über den Hinduismus(Samkhya) hinausgeht.

Die Tattvas reichen von den höchsten göttlichen Ebenen bis in die materielle Welt. Der Yogi lernt diese Kräfte auf seinem Pfad zum Ishvara - Samadhi und weiter zum Sahaja-Samadhi kennen.

Der kashmirische Shivaismus hat als Synthese verschiedener Schulen das umfassenste Weltbild Asiens, das nur vom Weltbild der Arkanschule von Alice Bailey um die Hierarchien der Einen erweitert wird.

36 Tattvas

Die 36 Tattvas werden in drei Kategorien aufgeteilt :

  • A. Fünf reine göttliche Tattvas oder Shuddha-Tattvas, angefangen bei Param-Shiva, Para-Shakti-Tattva, Sada-Shiva-Tattva, Ishvara-Tattva und Sadvidya-Tattva.
  • B. Sieben reine und unreine Shuddhashuddha-Tattvas an denen Maya beteiligt ist
  • C. Vierundzwanzig unreine Tattvas der unreinen Sphäre, angefangen bei der auch aus dem Samkhya bekannten Prakriti.

Die 'Shuddhashuddha'-Tattvas oder 'Rein-Unrein'-Tattvas in der Metaphysik des Kaschmir-Shivaismusses beziehen sich auf 7 von 36 Tattvas von Maya bis zum Purusha.

Die zugehörigen fünf Kanchukas(Schalen) sind fünf Unterteilungen(kala) oder Stufen der Involution des höchsten Bewusstseins(Ishvara-Tattwa) in das Maya-Tattva in der Kosmologie des Kaschmir-Shivaismusses. Daher haben sie auch verschiedene Charakteristika.

Sie haben eine wichtige Zwischenstellung, da sich hier der formenbildende Schöpfungsakt mit der Bildung begrenzter und individueller Kräfte und Bewusstseinsformen aus den unbegrenzten höheren Tattwas abspielt und Raum und Zeit in Erscheinung treten. Sie sind die Vorläufer der Panchatattvas des Samkhya, die Hüllen um das Buddhi sind, welches ein polarisiertes Anu[1] darstellt, und begründen das Schalenmodell[1] der unteren Welten, das in der materiellen Physik als Elektronenhüllen bekannt ist.

Durch Überlagerung des vom Ishvara-Tattva erzeugten Sadvidya-Tattvas(atman) mit dem Maya-Tattva entstehen der individuelle Purusha und um ihn herum 5 Hüllen oder Kanchukas(Kalaa, Vidya, Raga, Kala, Niyati).

Diese sieben Tattvas sind:

  • Maya Tattva: Maya ist das universelle formative und begrenzende Prinzip, die dichte dunkle "materielle" Ursache der "unreinen Späre", die aus dem Göttlichen ausgestrahlt wurde mit niedriger Eigenschwingung und den psychischen Charakteristika von Zorn und Zerstörung.

Maya schafft unter dem Einfluss der Schwingungen des Sadvidya-Tattva(hind.: Atman) die folgenden fünf Tattvas, die als die "fünf Hülsen"(pancha kanchuka) bekannt sind, die das universelle Selbst begrenzen und dann die individuelle spirituelle Seele ins Dasein rufen, den Purusha.

1. Kalaa Tattva: Begrenzung von Macht und Wirkung - das Selbst, das ein All-Handelnder war, wird zu einem kleinen Handelnden. Es steht in Beziehung zur Kreativität und zur Befähigung und Macht, welche die Seele zum spirituellen Wissen hinzieht. Diese Energie entfernt teilweise den Schleier des aus der Maya stammenden "anava-mala"(Unreinheit der Kleinheit), das die inhärenten Kräfte der Seele umwölkt. Sie entsteht durch den Erstkontakt des Sadvidya-Tattvas mit der Maya und erzeugt auch den ersten Teilchenwirbel, das (Atma-)Anu.

2. Vidya Tattva: Begrenztes Wissen; das göttliche Selbst, das ein All-Wisser war, wird ein Wenigwisser. Es ist auch die Ursache der Entstehung von Manas, dem höheren Verstand. Wissen in Einklang mit den gegenwärtigen Lebenserfahrungen.

3. Raga Tattva: Entstehung von Bindung und Neigung; Begrenzung der Fülle; es steigert das Verlangen nach verschiedenen Objekten.

4. Kala Tattva: Begrenzung der Ewigkeit; es steigert das Phänomen der Zeit(kala), das alle Erfahrung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft teilt.

5. Niyati Tattva: Einschränkung oder Begrenzung der Freiheit; Entstehung von Karma(Ursache und Wirkung), Notwendigkeit und Ordnung. Es steht damit in Beziehung zum Raum.

  • Purusha Tattva: Das begrenzte göttliche Bewusstsein, die Seele oder das getrennte "Ego", das höhere subjektive Prinzip. Durch die fünf Kanchukas oder "Hüllen" wird das unendliche Selbst(der Atman) zu einem individuellen Purusha oder zu einer begrenzten Seele, die den Kosmos als begrenztes Individuum erfährt.

Hinduismus

Der Kashmir-Shivaismus entstand erst über 1000 Jahre nach Adi Shankara als Synthese verschiedener tantrischer Schulen bis hin zu Einflüssen aus der Bhagavad-Gita, und die fünf Schalen werden in Asien ausser im Samkhya nirgends erwähnt.

Adi Shankara schreibt in seinem 'Atma Bodha' vom fünffachen Schleier der Maya, der den Purusha verhüllt, durch den es so erscheint, als ob der Atma an der Natur dieser Gewänder teil hätte. Maya wird aber im modernen Hinduismus positiver dargestellt.

Die Taittirīya Upaniṣad[2] beschreibt 5 Hüllen des Purusha , die die 5 Elemente erzeugen.

Der Kashmir-Shivaismus hat neben den Tattvas noch andere Lehren wie die Yugas mit dem Samkhya gemeinsam.

Kabbala

In der Kabbala strömt der mit dem Ishvara vergleichbare En Soph die lichten Sephiroth(Kerne) aus, um die sich die Qlipot(Schalen, Hülsen) bilden, die sowohl positiv als auch negativ bzw. gut und böse sind ([3]).
Ursprünglich kannte die Kabbala nur 4 Qlipoth[4], denn die Kether-Sefirot hat keine Qlipot bzw. die erste Kanchuka (s.o.) ist frei von Eigenschaften der Maya. Die von Mathers erwähnten 10 Qlipot entsprechen den negativen Aspekten der 10 Sphären der tiefergelegenen Mentalebene der Magie.

Literatur

  • Sri Yuktesvar Giri, Die heilige Wissenschaft, SRF
  • Eliphas Levi, Key of the Mysteries PDF
  • Jaideva Singh, Shiva Sutras – the Yoga of Supreme Identity, Motilal Banarsidass, Delhi 1979
  • Jaideva Singh, Pratyabhijnahrdayam – the Secret of Self-Recognition, Motilal Banarsidass, Delhi, 3rd ed. 1980
  • Arthur Avalon, Shakti and Shakta, Dover Publications, New York, 1978 PDF
  • H.H. Mahatapasvi Shri Kumarswamiji : 'Virahsaivism: History and Fundamental Concepts', India
  • Shankarachary Atma Bodha ; Schatzkammerverlag Fändrich

Referenzen

Weblinks