Rudra

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Rudra (Sansk. Rudra : „der Heulende, Brüllende, der Rote) ist ursprünglich eine vedische Gottheit. Rudra ist mit der Göttin Rudasi verheiratet. Sein Begleittier ist die Kuh Prisni (die Bunte). Im Gegensatz zu anderen Gottheiten ist er kein wohltätiger und freundlicher Gott und kämpft auch kaum für die Menschen, denen er eher feindlich gesinnt ist. Er steht auch in Verbindung mit Kala, der Zeit, mit der er später auch identifiziert wird.

Veden

Rudra wird in 4 Hymnen des Rigveda, wo er als Gott der Stürme, des Windes, des Regens, des Todes, der Zerstörung gilt. Er tritt als roter, zorniger Bogenschütze auf, der angefleht wird, die Familien und das Vieh zu verschonen. Rudra wird stets mit rotem Rücken und mit schwarzem Bauch dargestellt und durchstreift langhaarig in Felle gekleidet den Wald. Teilweise gilt er auch als Erscheinungsform Agnis in seinem zerstörerischen Aspekt.

Rudra wird auch in der Shri Rudram - Hymne des Yajurveda und im Atharvaveda erwähnt. Dort gilt er als wilder Jäger und der 'Herr der Tiere' des Waldes(Pashupati). Seine Waffen sind Blitz und Gift, Fieber und Husten und er verkörpert Angst und Furcht, verbreitet Schrecken und Verderben.

Durch die Kuh Prisni (die Bunte) ist er zudem Vater und Herrscher der untergeordneten Rudras bzw. Maruts(Gottheiten der Stürme, des Windes und des Regens), die als seine Teilerscheinungen und Doppelgänger gelten und zu den ständigen Begleitern Indras werden.

Shivaismus

Rudra Mahakaal Tempel

In der nachvedischen Zeit geht Rudra in Shiva über. Im Shivaismus ist Aghora-Rudra ein Beiname von Shiva in dessen wilden, zerstörerischem und dunklem Aspekt. Daneben wird er auch im Shiva Sutra erwähnt.

Nach dem soll Rudra aus der Stirn des Gottes Brahma geboren worden sein, als dieser wütend war. Nur sehr wenige Hymnen des Rigveda, insgesamt vier, sind an diesen Gott gerichtet, was mit seiner Verdrängung durch seine Hypostase Shiva in Kult und sakraler Literatur zusammenhängen mag.

Rudra ist auch der einzige Gott, der den Schöpfergott Prajapati für die Blutschande mit seiner Tochter Ushas (Göttin der Morgenröte) zur Rechenschaft zieht und erst von ihm ablässt, als er ihn zum 'Herrn der Tiere' (Pashupati) macht. In dieser Rolle wird er als Stier dargestellt.

Literatur

  • Shatrudra - Samhita des Shiva Maha Purana
  • Message of the Purans, B. B. Paliwal (S. 68)

Weblinks