Risshū

Das Risshū (律宗) bzw. die Ritsu - Schule ist einer der sechs Nara-Schulen des japanischen Buddhismus. Sie ist bekannt für den Gebrauch des Vinaya - Textrahmens des Dharmaguptaka und konnte sich als eigenständige Schule bis heute erhalten.

Die Schule ging aus dem chinesischen Lüzong (chinesisch 律宗, Pinyin Lǜzōng, W.-G. Lü-tsung) hervor. Auf Einladung des Shōmu-tennō im Jahr 733 nach China kam zunächst Dao Xuan (596–667; 道宣, dào xuān, Tao-hsüan; jap. Dōsen). Im Jahr 753 folgte dann der berühmte blinde Ritsu-Lehrer Jian Zhen (?-763; jap. Ganjin).

Während der Meiji-Zeit wurde die Schule durch Dekret der japanischen Regierung in die Shingon-Sekte eingegliedert. Bis heute bewahrte nur der Tōshōdai-ji - Tempel in Nara, der sich den Regierungsmaßnahmen widersetzte, seine Identität als Ritsu-Tempel.

Schriften

  1. Der Haupptext war das Shibun-ritsu (四分律; Das Vinaya in vier Teilen), eine Sammlung der Verhaltensregeln für Mönche, eine von Buddhayaśas und Zhu Fonian in den Jahren 412/413 (jap. Bustudayasha oder Kakumyō und Jiku Butsunen) angefertigte Übersetzung des Dharmaguptaka-Vinaya. In dessen vier Teilen werden u. a. sowohl Ursachen als auch Folgen und diesen angemessene Bestrafungen des Fehlverhaltens der Mönche und Nonnen beschrieben.
  2. Ein weiterer Grundtext wurde das Shibun-ritsu-gyōji-shō (四分律行事鈔), ein Kommentar zum Shibun-ritsu von Dao Xuan.
  3. Im Shingon-Ritsu wurden zusätzlich das Bonmōkyō (梵網經, das Brahmajāla-sūtra), das Yugaron (瑜伽論, das Yogācārabhūmi-śāstra), die Regelwerke der Sarvastivada, sowie die drei Hauptschriften von Dao Xuan verwendet.

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