Plutarch

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Plutarchbüste zu Delphi

Plutarch (griech. Πλούταρχος, lat.Plutarchus) war ein griechischer Schriftsteller. Er wurde um 45 in Chaironeia geboren und starb um 125. Ab 95 n. Chr. war Plutarch als Priester des Apollontempels in Delphi tätig. Daneben hatte er eigene Schule, in der Philosophieunterricht erteilt wurde. Die Ethik stand dort im Mittelpunkt, und die Werke Platons spielten eine wichtige Rolle. Daneben wurden Themen aus Politik, Mathematik, Musik und Astronomie erörtert.

Werke

Tempel von Apollo zu Delphi

Plutarch verfasste zahlreiche biographische und philosophische und auch religionsphilosophische Schriften wie über den Osiris-Mythos. Er reiht sich diesbezüglich neben Philosophen wie Epikur, Platon und Plotin(205-270) ein. Plutarch verfasste mehrere grundlegende Werke zu Fragen des Orakelwesens und zur delphischen Theologie wie Über das E in Delphi, Über die erloschenen Orakel und Über die nicht mehr metrisch gebundenen Orakel der Pythia.

Weit mehr als die Hälfte seiner Schriften behandeln philosophische Themen. Die bekannte Sammlung Moralia umfasst 78 Schriften, darunter auch einige unechte. Den Hauptanteil machen Abhandlungen über ethische Fragen aus. Der Rest beinhaltete Abhandlungen zur Naturphilosophie, zur Logik , zur Erkenntnistheorie, zur Rhetorik und zu Lehren verschiedener Denker und Schulen der Philosophie.

Plutarch schrieb einige Kommentare zu Homer, Hesiod, Empedokles und Platon. Ein anderer Themenbereich in seiner Schrift Über das Verhängnis war das Schicksal (fatum). In den Schriften Über das primär Kalte und Über das Mondgesicht sprach er wissenschaftliche Problemenstellungen an. Er verband dabei allerdings die naturkundliche Forschung mit religiösen und mythologischen Ansichten.

Aus religionsphilosophischer Sicht ist die Untersuchung der Osiris-Thematik aus der ägyptischen Mythologie in der Schrift Über Isis und Osiris von Bedeutung. Diese Schrift war bis zur Entzifferung der Hieroglyphen durch Jean-François Champollion eine der Hauptquellen für die ägyptische Religion und auch weiterhin eine durch die ägyptischen Zeugnisse bisher nicht ersetzte Gesamtdarstellung des Mythos von Isis und Osiris.

Zitate

  • Der Menge gefallen heißt den Weisen missfallen. - Moralia I, Über die Erziehung der Kinder, Kapitel 9
  • Armut ist keine Schande an sich, sondern wo sie ein Zeichen von Leichtfertigkeit, Mangel an Selbstbeherrschung, Gedankenlosigkeit oder Verschwendung ist." [WQ] - Vergleichung Aristides und Cato d.Ä., Kapitel 4;
  • Der Anfang des rechten Lebens ist, wie wir glauben, das rechte Hören." - Moralia I, Über das Zuhören, Kapitel 18
  • Die Kunst besteht darin, in allem den Mittelweg einzuhalten." - Moralia I, Über die Erziehung der Kinder, Kapitel 9

Einige griechische Epiker und Philosophen

Neben Homers[1] Ilias[2] und Odyssee sind Hesiods Werke[3] die Hauptquellen für unser heutiges Wissen über die griechische Mythologie. Daneben ist noch Choirilos von Samos und Herodot von Halikarnassals[4] Geschichtsschreiber erwähnenswert.

Plotin(205-270) war ein Interpreter der Lehren Platons und vertrat einen idealistischen Monismus, der alle Phänomene und Vorgänge auf ein einziges immaterielles Grundprinzip zurückführte. Das Ziel der philosophischen Anstrengungen bestand aus seiner Sicht in der Annäherung an das Eine als Grundprinzip der gesamten Wirklichkeit. Letztes Ziel war die Vereinigung mit diesem Einen, wozu er eine konsequent philosophische Lebensführung als notwendig erachtete.

Eine Gemeinsamkeit der damaligen philosophischen Schulen war ihre Ausrichtung auf das individuelle Lebensglück oder auch Seelenheil(griech. Eudaimonie), wobei die eingeschlagenen Wege unterschiedlich waren. Epikur war ein Philosoph, dessen Lehre mehr diesseitig ausgerichtet war, und er vertrat daher auch Demokrits atomistische Lehre und praktizierte einen konsequenten Verzicht auf alle transzendenten und metaphysischen Annahmen. Seine Ethiklehre zielte auf Erhöhung und Konstantheit der Lebensfreude. Dazu galt es auch, Beeinträchtigungen des Seelenfriedens bzw. der Lust am leben zu vermeiden und zu überwinden, welche aus Begierden, Furcht und Schmerz usw. entstehen können. Plutarch hatte dazu den Kommentar, daß man nach Epikurs Lehrsätzen nicht einmal vergnügt leben könne.

Literatur

Referenzen

Weblinks