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Paris (Altgriech. Πάρις), auch bekannt als Alexander (Ἀλέξανδρος, Aléxandros : Verteidiger), war ein Sohn des  mythischen König Priamos  von Troja  und der Königin Hecuba.
Paris (Altgriech. Πάρις), auch bekannt als Alexander (Ἀλέξανδρος, Aléxandros : Verteidiger), war ein Sohn des  mythischen König Priamos  von Troja  und der Königin Hecuba.
== Mythos ==
Paris war ein Kind von Priamos und Hekuba. Kurz vor seiner Geburt träumte seine Mutter, dass sie eine brennende Fackel zur Welt bringen würde. Dieser Traum wurde vom Seher Aesacus als Vorhersage des Untergangs Trojas interpretiert, und er erklärte, dass das Kind der Ruin seiner Heimat sein würde. <br>Am Tag der Geburt von Paris wurde von Aesacus weiter angekündigt, dass das Kind, das an diesem Tag aus einem königlichen Trojaner geboren wurde, getötet werden muss, um das Königreich zu schonen, da es die Prophezeiung hervorbringen würde. Obwohl Paris tatsächlich vor Einbruch der Dunkelheit geboren wurde, wurde er von Priamos verschont. Hekuba konnte das Kind trotz des Drängens der Priesterin von Apollo, einer Herophilen, auch nicht töten. Stattdessen setzte sich der Pariser Vater gegen seinen Haupthirten Agelaus durch, der das Kind entfernen und es töten solle. Der Hirte, der keine Waffe gegen das Kind einsetzen konnte, setzte es auf dem Berg Ida aus, in der Hoffnung, dass er dort umkommen würde (s.a. Ödipus). Er wurde jedoch von einer Bärin gesäugt. Als Agelaus nach neun Tagen zurückkam, war er erstaunt, dass das Kind noch am Leben war, und brachte es in einem Rucksack (griechisch pḗra, daher volksetymologisch Paris) nach Hause, um es als sein eigenes aufzuziehen. Er kehrte mit der Zunge eines Hundes zu Priamos zurück, um die Vollendung der Tat zu beweisen.
Paris 'edle Geburt wurde durch seine herausragende Schönheit und Intelligenz verraten. Noch als Kind führte er eine Bande von Viehdieben in die Flucht und stellte die Tiere, die sie gestohlen hatten, in die Herde zurück, wodurch er den Nachnamen Alexander ("Beschützer der Menschen") erhielt. [4] Zu dieser Zeit wurde Oenone der erste Liebhaber von Paris. Sie war eine Nymphe vom Berg Ida in Phrygien. Ihr Vater war Cebren, ein Flussgott oder nach anderen Quellen die Tochter von Oeneus. Sie beherrschte die Künste der Prophezeiung und der Medizin, die sie von Rhea bzw. Apollo unterrichtet hatte. Als Paris sie später nach Helen verließ, sagte sie ihm, dass er zu ihr kommen sollte, falls er jemals verwundet werden sollte, denn sie könnte jede Verletzung heilen, selbst die schwersten Wunden.
Paris 'größte Ablenkung bestand zu dieser Zeit darin, Agelaus' Bullen gegeneinander auszuspielen. Ein Bulle begann diese Kämpfe konsequent zu gewinnen. Paris begann es gegen die eigenen Preisbullen der rivalisierenden Hirten zu stellen und besiegte sie alle. Schließlich bot Paris jedem Bullen, der seinen Champion besiegen konnte, eine goldene Krone an. Ares reagierte auf diese Herausforderung, indem er sich in einen Bullen verwandelte und den Wettbewerb leicht gewann. Paris gab Ares ohne zu zögern die Krone. Es war diese offensichtliche Ehrlichkeit im Urteil, die die Götter des Olymp veranlasste, Paris den göttlichen Wettbewerb zwischen Hera, Aphrodite und Athene schiedsrichterlich behandeln zu lassen.


Er wurde besonders durch die Entführung der [[Helena]] nach Troja bekannt.
Er wurde besonders durch die Entführung der [[Helena]] nach Troja bekannt.
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Gegen Ende des Krieges schoss Paris einen Pfeil, der mit Apollos Hilfe den Tod des  Achilles verursachte. Paris selbst erhielt bald darauf eine tödliche Verwundung durch einen Pfeil, den der Bogenschütze Philoctetes abschoss.
Gegen Ende des Krieges schoss Paris einen Pfeil, der mit Apollos Hilfe den Tod des  Achilles verursachte. Paris selbst erhielt bald darauf eine tödliche Verwundung durch einen Pfeil, den der Bogenschütze Philoctetes abschoss.
 
== Literatur ==
*  Rank, Otto. The Myth of the Birth of the Hero. Vintage Books: New York, 1932.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 16. Februar 2021, 18:28 Uhr

Paris mit Lanze und Hirtenmütze

Paris (Altgriech. Πάρις), auch bekannt als Alexander (Ἀλέξανδρος, Aléxandros : Verteidiger), war ein Sohn des mythischen König Priamos von Troja und der Königin Hecuba.

Mythos

Paris war ein Kind von Priamos und Hekuba. Kurz vor seiner Geburt träumte seine Mutter, dass sie eine brennende Fackel zur Welt bringen würde. Dieser Traum wurde vom Seher Aesacus als Vorhersage des Untergangs Trojas interpretiert, und er erklärte, dass das Kind der Ruin seiner Heimat sein würde.
Am Tag der Geburt von Paris wurde von Aesacus weiter angekündigt, dass das Kind, das an diesem Tag aus einem königlichen Trojaner geboren wurde, getötet werden muss, um das Königreich zu schonen, da es die Prophezeiung hervorbringen würde. Obwohl Paris tatsächlich vor Einbruch der Dunkelheit geboren wurde, wurde er von Priamos verschont. Hekuba konnte das Kind trotz des Drängens der Priesterin von Apollo, einer Herophilen, auch nicht töten. Stattdessen setzte sich der Pariser Vater gegen seinen Haupthirten Agelaus durch, der das Kind entfernen und es töten solle. Der Hirte, der keine Waffe gegen das Kind einsetzen konnte, setzte es auf dem Berg Ida aus, in der Hoffnung, dass er dort umkommen würde (s.a. Ödipus). Er wurde jedoch von einer Bärin gesäugt. Als Agelaus nach neun Tagen zurückkam, war er erstaunt, dass das Kind noch am Leben war, und brachte es in einem Rucksack (griechisch pḗra, daher volksetymologisch Paris) nach Hause, um es als sein eigenes aufzuziehen. Er kehrte mit der Zunge eines Hundes zu Priamos zurück, um die Vollendung der Tat zu beweisen.

Paris 'edle Geburt wurde durch seine herausragende Schönheit und Intelligenz verraten. Noch als Kind führte er eine Bande von Viehdieben in die Flucht und stellte die Tiere, die sie gestohlen hatten, in die Herde zurück, wodurch er den Nachnamen Alexander ("Beschützer der Menschen") erhielt. [4] Zu dieser Zeit wurde Oenone der erste Liebhaber von Paris. Sie war eine Nymphe vom Berg Ida in Phrygien. Ihr Vater war Cebren, ein Flussgott oder nach anderen Quellen die Tochter von Oeneus. Sie beherrschte die Künste der Prophezeiung und der Medizin, die sie von Rhea bzw. Apollo unterrichtet hatte. Als Paris sie später nach Helen verließ, sagte sie ihm, dass er zu ihr kommen sollte, falls er jemals verwundet werden sollte, denn sie könnte jede Verletzung heilen, selbst die schwersten Wunden.

Paris 'größte Ablenkung bestand zu dieser Zeit darin, Agelaus' Bullen gegeneinander auszuspielen. Ein Bulle begann diese Kämpfe konsequent zu gewinnen. Paris begann es gegen die eigenen Preisbullen der rivalisierenden Hirten zu stellen und besiegte sie alle. Schließlich bot Paris jedem Bullen, der seinen Champion besiegen konnte, eine goldene Krone an. Ares reagierte auf diese Herausforderung, indem er sich in einen Bullen verwandelte und den Wettbewerb leicht gewann. Paris gab Ares ohne zu zögern die Krone. Es war diese offensichtliche Ehrlichkeit im Urteil, die die Götter des Olymp veranlasste, Paris den göttlichen Wettbewerb zwischen Hera, Aphrodite und Athene schiedsrichterlich behandeln zu lassen.


Er wurde besonders durch die Entführung der Helena nach Troja bekannt.

Während des trojanischen Krieges scheint Paris allerdings eine untergeordnete Rolle als Krieger gespielt zu haben, der seinem Bruder Hector und den griechischen Führern, denen er gegenüberstand, unterlegen ist. Menelaos hätte Paris im Einzelkampf besiegt, aber Aphrodite rettete ihn, und der Krieg ging weiter.

Gegen Ende des Krieges schoss Paris einen Pfeil, der mit Apollos Hilfe den Tod des Achilles verursachte. Paris selbst erhielt bald darauf eine tödliche Verwundung durch einen Pfeil, den der Bogenschütze Philoctetes abschoss.

Literatur

  • Rank, Otto. The Myth of the Birth of the Hero. Vintage Books: New York, 1932.

Weblinks