Nyx

Aus Spiritwiki
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Nyx (altgriechisch Νύξ Nýx ; römisch Nox) war in der griechischen Mythologie die Personifikation der Nacht. Selbst Zeus soll sich laut Homer vor der Nacht gefürchtet haben.

Helios und Selene und Nyx in Quadria, in Biga und zu Pferd

Nyx als urzeitliche Göttin repräsentierte in der Regel einfach die Substanz der Nacht: Ein dunkler Nebelschleier wurde aus der Unterwelt hervorgezogen, der das Licht von Aither (glänzende obere Atmosphäre) vertilgte. Sie erinnert an die alchemistische dunkle Saturnphase und an die Maya-basierten materiellen Äther.

In der antiken Kunst wurde Nyx entweder als geflügelte Göttin oder als Wagenlenker dargestellt, manchmal auch mit einer Aureole von dunklem Nebel.

Nach Hesiods Theogonie 215 entstand Nyx aus dem Chaos. Sie wurde sie von Luft(Khaos) geboren und erzeugte mit Dunkelheit (Erebos) brütend das Licht (Äther) und den Tag (Hemera), d.h. erste Komponenten des Ur-Universum. Ihre Geschwister sind Gaia, Tartaros, Eros und Erebos.

Allein erzeugte Nyx eine Brut von dunklen Geistern, darunter die drei Moiren(Schicksalsgöttinnen; röm. Parzen) Schlaf, Tod, Streit und Schmerz, die während der Gigantomachie die beiden Giganten Agrios und Thoas erschlagen, deren Herkunft ohne Vater aber umstritten ist.

Nach Hesiods Theogonie gingen aus der Verbindung von Nyx und Erebos Aither, die personifizierte Luft, und Hemera, der personifizierte Tag, hervor, der die Nebel der Nacht zerstreut. Zu ihren Gegenüber zählte auch Eos, die Göttin der Morgenröte.
Aus sich selbst brachte sie nach Hesiods Theogonie(211–225) Hypnos, den Schlaf, Oneiroi, die Träume, Thanatos, den Tod und Philotes, die Zuneigung, hervor und auch eine Reihe personifizierter Übel : Ker, das Verderben, Moros, das Verhängnis, Momos, die Kritik, Oizys, die Sorgen, Nemesis, die Rache, Apate, den Trug, Geras, das Alter, Eris, den Streit sowie die Hesperiden, die Keren und die Moiren Klotho, Lachesis und Atropos.
Geras, der Geist (Daimon) des Alters, wurde als ein winziger zusammengeschrumpfter alter Mann dargestellt. Geras Gegenüber war die Göttin der Jugend, Hebe.

In Hyginus 'Fabulae Prefatio' sind die Nachkommen der Nyx und des Erebos Fatum, Senectus, Mors, Letum, Continentia, Somnus, Somnia, Amor, Epiphron, Porphyrion, Epaphos, Discordia, Miseria, Petulantia, Nemesis, Euphrosyne, Amicitia, Misericordia, Styx, die Parzen und die Hesperiden.[

In Homers Ilias(14.231) ist Nyx die Mutter des Hypnos und des Thanatos.

Orphiker

In der Kosmogonie der Orphiker ist Phanes der Ursprung der Nyx, dessen Weltherrschaft auf Nyx überging und dann auf Kronos und Zeus und schließlich auf Dionysos.

Literatur

  • Hesiod : Theogonie(211–225)
  • Ernst Berner: Nyx. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XVII,2, Stuttgart 1937, Sp. 1663–1672.
  • Paul Weizsäcker: Nyx. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 569–576

Weblinks