Mithras

Mithra tötet Stier

Der Name Mithras geht auf die iranische Gottheit Mithra zurück. Der römische Mithras weist allerdings so große Unterschiede zum iranischen Mithra(avest. : Vertrag, Freundschaft) auf, dass beide trotz gemeinsamen Ursprungs nicht mehr gleichgesetzt werden können.

Persien

Im Persischen Reich und in Indien war Mithra ein Gott des Rechtes und des Bündnisses und seit der Zeit der Parther auch ein Licht- bzw. Sonnengott. Er wurde auf einem von weißen Pferden gezogenen Streitwagen dargestellt. Er trug einen goldenen Panzer, und seine Waffen waren ein silberner Speer, Pfeile, Äxte, Keulen und Dolche. Seine Keule war eine Waffe gegen den Geist des Bösen Angra mainju (Ahriman).
Mithra erscheint bereits in einem der ältesten Yašts des Avesta, der Mihr Yašt Hymne, welche dieser Gottheit gewidmet ist.

In Kleinasien wurde der Name Mitra/Mithra zu Mithras hellenisiert.

Die persische Naturgöttin Mitra wurde dem Mithras als erste und höchste Mutter zur Seite gestellt. Sie ist vergleichbar der phönizischen Astarte oder der phrygischen Kybele.

Mythos

Mithras wurde von einem Vatergott ausgeschickt, um die Welt zu retten. Er wurde von der göttlichen Jungfrau Anahita (mittelpers. ~ 'jungfräulich rein wie das klare Wasser') in einer Felsenhöhle geboren, nach anderen Erzählungen aus einem Felsen in einer Felsenhöhle, der von den Mythen als Petra Genetrix („Mutterfelsen“) angerufen wurde. Dennoch spricht man von einer Felsgeburt. Bei Mithras Geburt waren Hirten und Tiere anwesend.

In der mithräischen Ikonographie wird Mithras als Jüngling dargestellt, der eine phrygische Mütze trägt. Die Innenseite von Mithras’ Umhang ist oft wie ein Sternenhimmel dekoriert. In der Stiertötungsszene werden fast immer zwei Fackelträger namens Cautes und Cautopates dargestellt

Rom

Probus - Münze mit Sol Invictus
Mithras Relief

Der Mithraskult war zu seiner Blütezeit im ganzen Römischen Reich verbreitet. Die Mithras-Heiligtümer oder Mithräen waren oft unterirdisch angelegt oder höhlenartig in Fels gehauen.
Mithras wird als mit einer römischen Tunika und einer phrygischen Mütze bekleideter Jüngling dargestellt.

In seiner römischen Variante war der Mithras-Kult eine Mysterienreligion. Frauen waren strikt ausgeschlossen.
In Rom wurden Apollo, Mithras und Sol Invictus als Sonnengötter verehrt.
Es war den Anhängern streng verboten, etwas Konkretes über Glaubensinhalte und Rituale weiterzugeben. Der Kult bestand aus sieben Weihestufen.

Er war eine Reise des Novizen zum Gott Mithras. Unterwegs begegnet er dem Sonnengott Helios und wird von ihm 'neu gezeugt'. Zum Schluss sieht er 'herabkommen Gott, übergewaltig, mit leuchtendem Antlitz, jung, mit goldenem Haupthaar, in weißem Gewand […], haltend in der rechten Hand eines Rindes goldene Schulter, die da ist das Bärengestirn (Großer Bär), das bewegt und zurückwendet den Himmel […]'. Bei seiner Begrüßung des Gottes wird dessen Eigenschaft als Pantheos deutlich: 'Herr, sei gegrüßt, Herrscher des Wassers, sei gegrüßt, Begründer der Erde, sei gegrüßt, Gewalthaber des Geistes. Herr, wiedergeboren verscheide ich […]; und da ich erhöht bin, sterbe ich […] und gehe den Weg, wie du gestiftet hast […] und geschaffen hast das Sakrament'.[1]

Das siegreiche Christentum bemühte sich später, die Erinnerung an den Mithraskult zu unterdrücken.

Literatur

Mithras - Symbole

Weblinks