Minoische Religion

Kretische Schlangengöttin aus Knossos(1650-1550 BC)

Der überwiegende Teil des heutigen Wissens über die Minoer beruht auf Forschungen und Ausgrabungen des britischen Archäologen Sir Arthur Evans. Er entdeckte 1900 in Knossos bei Ausgrabungen den Palast von Minos.
Die Anfänge der minoischen Kultur liegen ca. 4500 Jahre zurück. Die Minoer bauten beeindruckende Paläste und unterirdische Labyrinthe, von denen heute nur noch Ruinen und einige erhaltene Wandmalereien künden.

Religion

Die Religion der minoischen Kultur des bronzezeitlichen Kreta ist hauptsächlich aus archäologischen Funden bekannt. Charakteristische Symbole sind die kretische Doppelaxt, die Stierhörner und die häufig zu sehende Rosette.

Über die monoischen Schlangengöttinnen oder -Priesterinnen ist viel diskutiert worden, und man unterstellte ihnen einen Fruchtbarkeitskult.

Da sie bei entblößtem Oberkörper und ausgestreckten Armen einen langen Rock tragen, stellen sie wohl weniger ein Fruchtbarkeitssymbol dar. Einige Statuen haben zusätzlich ein kleines Kind auf dem Kopf.

Allerdings zeigt ein kleines Siegel aus Knossos eine von zwei Löwen flankierte weibliche Figur auf einem Berg. Sie trägt eine Krone mit Rosetten und hält einen Stab mit segnender Gebärde. Rechts steht ein Mann mit anbetend erhobenen Armen, und links ist ein mehrstöckiger Palast mit Doppelhörnern an der Fassade. Bei dieser Berggöttin fehlen allerdings die Nacktheit und die Mond-Aspekte usw..

Zwei Schlangengöttinen

Literatur

  • Nanno Marinatos: Minoan Kingship and the Solar Goddess – a Near Eastern Koine. University of Illinois Press, Urbana, Chicago, Springfield 2013, ISBN 978-0-252-07967-2.
  • J. Lesley Fitton: Die Minoer. Konrad Theiss Verlag GmbH, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5
  • Minotaur Sir Arthur Evans and the Archaeology of the Minoan Myth, Joseph A. Macgillivray, Hill & Wang, 2000, ISBN: 0809030357
  • Das minoische Kreta - 1
Goldring mit Schlangengöttinen
  • Minoische und mykenische Siegel - Fotografien, Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre, Fotografien antiker Münzen im Badischen Landesmuseum Karlsruhe. In Griechenland, England, USA, Deutschland, der Schweiz entstanden für das Corpus der minoischen und mykenischen Siegel rund 10 000 Fotos von Siegelflächen, Siegelformen und Siegelabdrücken. Gebr. Mann Verlag Berlin, 1969 - 1980, ISBN 3-7861-2178-7, 3-7861-2217-2, 3-7861-2234-2, 3-7861-4093-6, 3-7861-1229-0, etc.
  • Corpus der minoischen und mykenischen Siegel - Band: II,3 Nr. 51

Weblinks