Jhana

Im Buddhismus bedeutet Jhana (Sanskrit Dhyāna : Meditation; Pali Jhāna[1]) Vertiefung. Es ist ursprünglich jeder durch intensive Konzentration (samādhi) auf ein einziges geistiges oder körperliches Objekt (bhāvanā) hervorgerufene Versenkungszustand des Geistes.

Dhyana ist eine Abfolge kultivierter Zustände des Geistes, die zu einem Zustand des vollkommenen Gleichmuts und Gewahrseins (upekkhii-sati-piirisuddhl) führen.
Sie sollen zuerst einmal zur Wiedergeburt als Götter führen und werden mit dem Berg Meru verknüpft. Das Ariyapariyesana Sutta des Majjhima Nikaya besagt : Dieser Dhamma (des Alara Kalama) führt nicht zu Desillusionierung, zu Leidenschaftslosigkeit, zum Aufhören, zur Beruhigung, zu direktem Wissen, zum Erwachen, noch zu Loslösung, nur in der Dimension des Nichts zum Wiedererscheinen.

Die vier rūpajhānas

Die arūpajhānas sind ein Teil der kammatthanas(die ersten zehn Kammaṭṭhāna sind die zehn Kasina-Übungen), und werden als die vier formlose Zustände bezeichnet.

Die rupajhanas werden u.a. im Mahā-Assapura Sutta, dem Kapitel 39 des Majjhima Nikaya in den Versen 15 bis 18 beschrieben. Die formbehafteten Rupajhanas sind

  1. paṭhama-jhāna (Skt: prathamadhyāna, wörtlich 'erstes jhana')[2] - Zurückziehen von der Sinnlichkeit
  2. dutiya-jhāna (Skt: dvitīyadhyāna, wörtlich 'zweites jhana')[3] - Stillen der Gedanken und Bewertungen
  3. tatiya-jhāna (Skt: tṛtīyadhyāna, wörtlich 'drittes jhana')
  4. catuttha-jhāna (Skt: caturthadhyāna, wörtlich 'viertes jhana') - ein Zustand jenseits von Lust und Schmerz. Der Verstand ist jedoch durchscheinend und scharf.

Im vierten rupajhana gibt es bereits Upekkha(Gleichmut) und Ekkagata(Einspitzigkeit,Konzentration). Die Konzentration bezieht sich aber immer noch auf Dinge wie Farbe und Form.

Die vier arūpajhāna

Die Arūpajhānas (Formlose Meditationen) sind vier aufeinanderfolgende Stufenebenen der Meditation über nichtmaterielle Objekte. Diese Ebenen sind höher und schwerer erreichbar als die rūpajhānas.

Während sich die rupajhanas unter Berücksichtigung ihrer Eigenschaften unterscheiden, werden arupajhanas durch die Höhe des jhana ermittelt. Sie werden u.a. im Anupada Sutta (Majjhima Nikaya 111), im Ariyapariyesana Sutta, im Mahānidāna Sutta(127 : Satta viññāṇaṭṭhiti) und im Sangīti Sutta des Digha Nikāya[4]angedeutet:

  • 5tes jhāna: des unendlichen leeren Raumes (Pali ākāsānañcāyatana, Skt. ākāśānantyāyatana),
  • 6tes jhāna: des unendlichen Bewusstseins, der Raum hat keine Existenz (Pali viññāṇañcāyatana, Skt. vijñānānantyāyatana)
  • 7tes jhāna: des unendlichen Nichts (Pali ākiñcaññāyatana, Skt. ākiṃcanyāyatana),
  • 8tes jhāna: weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung (Pali nevasaññānāsaññāyatana, Skt. naivasaṃjñānāsaṃjñāyatana)

Einige Tipitaka Texte identifizieren arūpajhānas als Teil des vierten rūpajhāna, da sie zwei Elemente umfassen: upekkhā und ekaggatā.

Nirodha Samāpatti

Nach dem Überwinden des achten Jhanas erreicht man den Zustand des saññāvedayitanirodham[5]('Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl').

Nirodha Samāpatti('Erlangen des Aussterbens') (S. XIV, 11), auch saññā-vedayita-nirodha genannt('Auslöschen des Gefühls und der Wahrnehmung'), ist die zeitweilige Unterbrechung allen Bewusstseins und aller geistigen Aktivität, unmittelbar nach dem halbbewussten Zustand der 'Sphäre der Weder-Wahrnehmung-noch-Nicht-Wahrnehmung'(jhāna 8).
Beim Auferstehen aus diesem Zustand entsteht im Anāgāmī('Nicht-Wiederkehrer') die Frucht der Anāgāmi-Heit (anāgāmi-phala, s. Ariya-puggala) und aus der Sicht des Theravada im Arahat die Frucht der Arahant-Heit (arahatta-phala).

Diese Bewusstseinsstufen ähneln bestimmten Aspekten der Samadhistufen des Ashtanga Yoga.

Siehe dazu

Literatur

Referenzen

Weblinks