Isaak Luria: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Spiritwiki
Zeile 23: Zeile 23:


== Literatur ==
== Literatur ==
*
* Gerold Necker: Einführung in die lurianische Kabbala, Verlag der Weltreligionen, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-458-71008-0.
 
 


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 12. Januar 2018, 13:22 Uhr

Lurias Grab

Isaak Luria (Rabbi Jizchaq ben Schlomo Aschkenasi Lurja : Rabbi Isaak, Sohn des Salomo Aschkenasi Luria'; * 1534 in Jerusalem; † 5. August 1572 in Safed in Galiläa) war ein jüdischer Rabbiner, der als Begründer der neuzeitlichen Kabbala (lurianische Kabbala) angesehen wird. In der jüdischen Tradition ist Luria unter dem ehrenvollen Beinamen ARI ('Löwe') bekannt.

Lebenslauf

Isaak wurde 1534 in Jerusalem in einer Rabbiner- und Gelehrtenfamilie geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Mutter mit ihm nach Kairo, wo sein Onkel ihn großzog und für eine jüdische Ausbildung sorgte.
Als 22jähriger begann Luria sich mit dem Zohar zu beschäftigen. Er lebte dann sieben Jahre lang auf einer einsamen Nilinsel und besuchte seine Familie nur am Sabbat. Als Asket hatte er vielfältige Visionen, in denen er sich mit dem Propheten Elija unterhielt.

1569 kehrte Luria nach Israel zurück und ließ sich in Safed nieder, wo er Schüler von Moses Cordovero (1522–1570) wurde und so seine kabbalistischen Studien vertiefen konnte.
Die Erkenntnisse Lurias wurden jedoch nur im engen Umkreis mündlich weitergegeben. Luria schrieb nur ein paar kurzen Traktate und drei Hymnen zum Sabbat selbst nieder. Erst nach ihrer schriftlichen Aufzeichnung durch Lurias bedeutendsten Schüler Chajim Vital verbreiteten sich seine Lehren gegen Ende des 16. Jahrhunderts.

Lurianische Kabbala

Der Kern der lurianischen Kabbala baut auf der Lehre des Buches Sohar auf, das von Rabbi Shimon bar Johai aus dem 2. Jahrhundert zugeschrieben wurde. Beudeutende Punkte sind

  1. Der Tzimtzum ('Zusammenziehung oder Rückzug') ist ein Akt göttlicher Selbstbeschränkung des En Sof, der erst die Schöpfung ermöglicht. Dieser Rückzug von Gott ist eine Metapher für Exil.
  2. Bei der Emanation der göttlichen Kräfte offenbart sich zuerst der göttliche Wille zur Schöpfung, der durch die erste Sefira Kether('Krone') repräsentiert wird. Die weiteren Sefirot als zehn Dimensionen des Seins entstehen und gleichzeitig auch der erste Geistmensch, Adam Qadmon. Von Adam Qadmons Gesicht strömt Licht in die Gefäße der Sefirot.
  3. Es kommt zu einem Unfall im Schöpfungsgeschehen, weil das Licht zu stark ist. Die Gefäße brechen (Bruch der Gefäße, hebr. Schwirat ha-Kelim) und die Schöpfung gerät dadurch in Unordnung. Alle Geschöpfe befinden sich ab jetzt im Exil, von der Mikrobe bis zur Schechina als weiblicher Erscheinung Gottes.
  4. Die materielle Welt entsteht, in der Gutes und Böses gemischt sind. Die Lichtfunken sind in den Qlipot (Schalen) gefangen.
  5. Im Tiqqun, einem komplizierten Prozess der Wiederherstellung, wird das Licht aus den Qlipot befreit und zum Ursprung zurückgebracht. Dem Menschen kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Gilgul (Seelenwanderung bzw. Reinkarnation) und Ibbur (Schwängerung einer lebenden Seele durch eine andere Seele) spielen eine Rolle wie auch die Kawwana als meditatives Gebet, daneben aber auch Askese und die Erfüllung der Mitzwot(Gebote).

Ein weiterer Aspekt der lurianischen Kabbala ist die im Sohar adaptierte Mythologie der kastilischen Kabbalisten, welche eine dämonische Gegenwelt beschrieben, die aus der "linken anderen Seite" (sitra ahra) emanierte und an deren Spitze als männliche böse Macht Samael und sein Prinz Asmodeus stehen.

Werke

Literatur

  • Gerold Necker: Einführung in die lurianische Kabbala, Verlag der Weltreligionen, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-458-71008-0.

Weblinks



[[Kategorie:Personen]