Hevajra Tantra

Hevajra mit Konsortin Nairatmya

om namaha srîhevajrâya --- OM DEVA PICU VAJRA HUM HUM HUM PHAT SVAHA

Das Hevajra Tantra (śrīhevajraḍākinījālasamvaramahātantrarājā) ist eine typische Schrift der Anuttarayoga-Tantra - Klasse mit Geheimsymbolik, auf die es selbst hinweist. Es wird besonders bei den Sakyas und im Kagyu praktiziert. Alex Wayman zählt in The Buddhist Tantras[1] S. 131-133 eine Liste der im Hevajratantra vorkommenden Worte der Geheimsprache mit Bedeutung auf.

Ausgaben

Die tibetische Hevajra Praxis basiert auf Wurzeltexten des Kangyur bzw. des Snarthang Kangyur(369, Bd. 80), von denen drei Varianten bestehen :

  1. Der extensive Wurzeltantra von Hevajra (Tib. 'bum phrag bdun pa) mit 700.000 Versen
  2. Der mittlere Wurzeltantra von Hevajra (Tib. 'bum phrag lnga pa) mit 500.000 Versen
  3. Der gekürzte Hevajra Wurzeltantra (Tib. brtags pa gnyis pa) mit zwei Abschnitten.

Daneben existieren Manuskripte des nepalischen National Archives in Kathmandu, in der Cambridge University Library, Add. 1340, der Asiatic Society of Bengal, No. 11317 und der Tōkyō University Library Nos 509-512(Matsunami Katalog).
Die chinesische Version mit 5 Bänden (Taishō XVIII 892, S. 587-601)[11] wurde von Fa-hu (Dharmapalā) am Institut für Kanonische Übersetzungen (Yi jing yuan) übersetzt. Die Bände wurden dem Herrscher Jen-tsung um 1054 vorgelegt, was aber nicht zur Verbreitung in China beitrug. Ch. Willemen übersetzte sie 1983 in die englische Sprache.

Inhalt

  • Teil I : Die Hevajra-Familie, Mantras, Hevajra und seine Gruppe, Weihe, große Realität, Durchführung, geheime Zeichensprache, Kreis der Yoginis, Reinigungen, Weihe, Riten
  • Teil II : Weihungen und Feueropfer, Erklärung der Siddhis, Grundlage aller Tantras,

Mudras, Manifestation des Hevajramandalas, Anfertigen des Gemäldes, Bücher und Festgelage, Disziplin, Mantras, Rezitieren der Mantras, Mittel das Innewohnende zu erlangen, die vier Weihen

Im Mittelunkt des Hevajra Tantra steht die tantrische Gottheit Hevajra.

In der Übersetzung von Shellgroove heisst es : Der Gott erwiderte : Erst sollte ein öffentliches Bekenntnis bestehen, dann sollte ihnen die 10 Regeln der tugendhaften Führung gelehrt werden, dann die Vaibhasya Lehren und dann die der Sautrantika, danach die des Yogacara und dann die der Mayamika. Wenn sie dann alle Mantramethoden kennen sollten sie mit Hevajra anfangen.
Der eifrige Schüler sollte Erfolg haben, da besteht kein Zweifel.....

Der Führer sagt: Dies ist ein Beweis für meinen Schwerpunkt auf die drei Yanas - in Einem - dass wer nicht vertraut mit der Hinayana Meditation der Reinigung und mit der Mahayana Meditation der Sublimation ist auch nicht die Vajrayana Meditation weder über Hevajra noch eine Form von Heruka praktizieren sollte......

Heilige Plätze

Das Hevajra Tantra kennt 24 heilige Plätze[2] :Jalandhara, Oddiyana, Paurnagiri, Kamarupa, Malaya, Sindhu, Nagara, Munmuni, Karunyapataka, Kulata, Arbuta, Godavari, Himadri, Harikela, Lampaka, Kani, Saurasta, Kalinga, Kokana, Caritra, Kosala, and Vindhyakaumarapaurika, die im Kapitel über die Hevajra-Familie erwähnt werden.

Diesen werden in der Dakini - Praxis [3] drei Kategorien und diesen entsprechende Körperteile zugeordnet :

a) Acht himmlische Plätze (Skt. khagacharya, Tib. mkha' spyod): 1) Die Krone des Kopfes ist Jalandhara, 2) zwischen den Augenbrauen ist Pulliramalaya, 3) der Nacken ist Arbuta, 4) das urna (das Haar in der Mitte der Stirn) ist Rameshvara, 5) das recht Ohr ist Oddiyana, 6) das linke Ohr ist Godavari, 7) die Augen sind Devikota 8) die Schultern sind Malava.

b) Acht irdische Plätze (Skt. gocharya, Tib. sa spyod: 9) der Hals ist Lampaka, 10) die Unterarme und Nieren sind Kamarupa, 11) die beiden Brüste sind Odra, 12) der Nabel ist Trishanku, 13) die Nasenspitze ist Koshala, 14) der Gaumen ist Kalinga, 15) das Herz ist sowohl Kanchika als auch 16) Himalaya (Himavat).

c) Acht unterirdische Plätze (Skt. bhugarbha, Tib. sa 'og gi gnas brgyad): 17) die Genitalien sind Pretapuri, 18) der After ist Grihadeva, 19) die Daumen und grossen Zehen sind Maru, 20) die Oberschenkel sind Saurashtra, 21) die Waden sind Suvarnadvipa, 22) die 16 anderen Finger und Zehen sind Nagara, 23) die Knie sind Kulata und 24) die Knöchel sind Sindhu.

Nairatmya

Göttin Nairatmya

Über Hevajras Konsortin Nairatmya sagt das Tantra

Sie ist erleuchtete Spontaneität in weiblicher Form,
eine allerhöchst glückselige weibliche Yogini.

Sie ist die Wohnstätte der erleuchteten Bewusstheit,
Besitzerin der fünf Buddhaweisheiten

Sie ist reines universelles Bewusstsein,
die Herrscherin des Mandala

Sie ist Nairatmya Yogini,
die essenz der höchsten Wirklichkeit.

Kommentare

Zum Hevajra Tantra existieren eine Reihe von Kommentaren wie das Yogaratnamala und das Srīhevajravyākhyākhyāvivaraṇa von Bhadrapāda und das Netravibhanga von Dharmakīrtī.

Literatur

  • The Concealed Essence of the Hevajra Tantra: With the Commentary Yogaratnamala , G. W. Farrow (Autor), I. Menon, Motilal Banarsidass, 1992, ISBN-10: 8120809114 ISBN-13: 978-8120809116
  • Hevajra - Tantra and practices
  • Das Hevajra - Tantra - gekürzte Fassung - deutsch
  • Willeman, Ch.: The Chinese Hevajratantra, Leuven: Uitgeverij Peeters, 1983., ISBN 2-8017-0220-X
  • The Chinese Hevajratantra, Charles Willemen, Motilal Banarsidass, 2003, ISBN-10: 8120819454 ISBN-13: 978-8120819450
  • Snellgrove, David L.: The Hevajra Tantra - A Critical Study. Part I, Introduction and Translation, Part II, Sanskrit and Tibetan Texts, 2 Vols. London, Oxford University Press, 1976, ISBN 0-19-713516-1
  • The Hevajra Tantra: A Critical Study, David Snellgrove, Orchid Press, 2011, ISBN-10: 9745241288 ISBN-13: 978-9745241282

Referenzen

  1. The Buddhist Tantras: Light on Indo-Tibetan Esotericism , Alex Wayman Motilal Banarsidass , 2014, ISBN-10: 8120806999 ISBN-13: 978-8120806993
  2. http://rywiki.tsadra.org/index.php/twenty-four_sacred_places
  3. http://rywiki.tsadra.org/index.php?title=Yumkha_Dechen_Gyalmo Yumkha Dechen Gyalmo - The Queen of Great Bliss

Weblinks