Hades
Hades(bei Homer auch Ais, Aides, Aidoneus) bezeichnet in der griechischen Mythologie sowohl den Totengott und Unterweltsherrscher als auch die Unterwelt.
Gottheit
Hades war der erstgeborene Sohn des Kronos und der Rhea. Er gilt als Herrscher der Unterwelt und daneben als Bruder des Zeus. Sein Hauptattribut ist die unsichtbar machende Hadeskappe, die er bei der Titanomachie von den Kyklopen erhielt.
Darstellungen von Hades zeigen ihn mit einem Stab in der Hand als Symbol der Herrschaft oder auch einem zweizackigen Speer oder mit einem Schlüssel. Manchmal wird er auch auf einem vergoldeten viergespannigen Streitwagen dargestellt, der von schwarzen Rossen gezogen wird, die er mit goldenen Zügeln lenkt.
Hades konnte keine Göttin dazu bewegen mit ihm im Tartaros zu leben. Aus seinem düsteren Reich gibt es normalerweise kein Entrinnen, und allein Orpheus gelang es durch die Macht seines Gesanges ihn zur Rückgabe von Eurydike zu bewegen.
Hades bemächtigte sich durch Raub in der Stadt Pheneos der Persephone (alter Name : Kore), die erst nach Eingreifen von Zeus in der einen Jahreshälfte wieder an die Erdoberfläche darf. Die Hauptgötter von Pheneos waren Hermes und Demeter. Desweiteren gab es dort ein Asklepios-Heiligtum.
Homer ordnet ihm eine Reihe von Beinamen zu :
- Adamastos (der Ungebändigte)
- Ameilichos (der Raue)
- Iphthimos (der durch Stärke Berühmte)
- Pelorios (der Ungeheure und Furchtbare)
- Krateros (der Starke)
- Stygeros (der Stygische - von Styx mit der Bedeutung abscheulich,furchteinflößend)
Sophokles liefert weitere Beinamen aus dem Umkreis von Unsichtbarkeit, Dunkelheit und Schwärze:
- Apotropos (der Abseitige und Abgewandte)
- Aidelos (der Unsichtbare)
- Melas (der Schwarze)
- Hennichos (der Nächtliche)
- Phonios (der Mörderische)
Unterwelt
In der griechschen Mythologie wird die Unterwelt mit Tartaros oder auch als Hades bezeichnet. Sie wird vom dreiköpfigen Höllenhund Kerberus bewacht, der weder herein noch heraus lässt.
Die Hades - Unterwelt ist von fünf Flüssen durchzogen. Der Hauptfluss ist der Acheron, in den Styx, Kokytos, Phlegethon und Lethe einmünden, der den acherusischen See bildet. Er gilt neben der Styx als Totenfluss, über den der düstere greise Fährmann Charon die Toten für eine Münze(Obolus unter der Zunge) in einem Binsenboot in den Hades bringt (oft werden auch die Flüsse Lethe und Styx genannt).
Im Phaidon beschreibt Platon die Toten, die einen mäßigen Wandel geführt haben. Sie gelangen über den Acheron zu einem See, wo sie sich reinigen und ihre Verfehlungen abbüßen können bevor sie wiedergeboren werden.