Gesetzbuch des Manu: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gesetzbuch des Manu (''Manusmriti'' oder ''mānavadharmashāstra'') entstand zwischen etwa 200 vor und 200 nach Christus. Es wird Dharmasutras und Dharmashastras zugeordnet und beinhaltet indische Offenbarungen und Abhandlungen über das angemessene Verhalten. Es entstand zwischen etwa 200 vor und 200 nach Christus.
Das Gesetzbuch des Manu (''Manusmriti'' oder ''mānavadharmashāstra'') entstand zwischen etwa 200 vor und 200 nach Christus. Es wird Dharmasutras und Dharmashastras zugeordnet und beinhaltet indische Offenbarungen und Abhandlungen über das angemessene Verhalten. Es entstand zwischen etwa 200 vor und 200 nach Christus.


Die in ihnen niedergelegten Verhaltensregeln für die vier Varnas steuerten die sozialen und politischen Prozesse innerhalb des Subkontinents über einen langen Zeitraum und sind nur als Regeln im normativen Sinne zu verstehen.
Die in ihnen niedergelegten Verhaltensregeln für die vier Kasten(Varnas) steuerten die sozialen und politischen Prozesse innerhalb des Subkontinents über einen langen Zeitraum. Sie sind aber nur als Regeln im normativen Sinne zu verstehen.


== Gesellschaftsmodell ==
== Gesellschaftsmodell ==

Version vom 27. Januar 2013, 14:11 Uhr

Das Gesetzbuch des Manu (Manusmriti oder mānavadharmashāstra) entstand zwischen etwa 200 vor und 200 nach Christus. Es wird Dharmasutras und Dharmashastras zugeordnet und beinhaltet indische Offenbarungen und Abhandlungen über das angemessene Verhalten. Es entstand zwischen etwa 200 vor und 200 nach Christus.

Die in ihnen niedergelegten Verhaltensregeln für die vier Kasten(Varnas) steuerten die sozialen und politischen Prozesse innerhalb des Subkontinents über einen langen Zeitraum. Sie sind aber nur als Regeln im normativen Sinne zu verstehen.

Gesellschaftsmodell

Das Werk des Manu ist ein sog. metrisches Gesetzbuch und mit durchgängigen Shlokas (vierzeilige Strophen) geschrieben. Die Dharmashastra sind selbstständige und umfangreiche Rechtsbücher mit einer vorgerückten Phase des Rechtsstudiums. Das Gesetzbuch des Manu wird der Blütezeit des klassischen Sanskrit im Mittelalter zugerechnet. Manu gilt als mystischer Urvater der Menschheit. Er ist der Sohn des Hauptgottes Brahma und wird bereits im ältesten Dharmasutra, dem Gautamasmriti, als Autorität zitiert.

Die Definition von gutem bzw. schlechtem Verhalten obliegt seinem Gesetzbuch. In diesem Werk wird das hinduistische gesellschaftliche Leben geregelt. Es verkündet die Pflichten der Priester und der übrigen Klassen und ist somit von enormer Bedeutung für das indische Kastenwesen. Es legitimiert die in Indien immer noch praktizierte Ungleichheit der Menschen im indischen Kastenwesen.

Moderne Grundsätze wie „Gleiches Recht für alle" sind ihm völlig fremd. Die grundlegende Ausgangsprämisse des Manusmriti ist die Ungleichheit unter den Menschen. Je nachdem welcher Kaste (varna) der Betreffende angehört wird unterschiedliches Recht angewendet. Essentiell ist die Wiedergeburtslehre nach der ein Mensch je nach Verhalten in seinem früheren Leben in eine bestimmt Kaste hineingeboren oder als Tier oder Pflanze wiedergeboren wird. Alle Menschen müssen aus dem Grunde versuchen sich positiv zu verhalten.
Den zweimalgeborenen Kasten der Brahmanen (Priester), Kschatryas (Krieger), Vaishyas(Bauern und Gewerbetreibende) steht die Masse der Shudras(Handwerker) gegenüber, die den oberen Ständen dienen sollen. Die niederste Kaste[1] ist die Gruppe der Unberührbaren(Pancamas,Dalits). Sie führen unehrbare Arbeiten aus wie Straßenkehrer oder Reinigungskräfte.

Literatur

  • Max Müller: The Sacred Books of the East, Vol.25, Georg Bühler: The Laws of Manu, Motilal Banarsidass, Delhi, 1993 (first published by Oxford University Press, 1886)
  • Hillebrand,Alfred/ Holtzmann, Adolf/ von Schroeder, Leopold. Der Hinduismus. Einführung in das

Gesetzbuch des Manu Paderborn.: Voltmedia GmbH, S. 326

  • Hillebrand,Alfred/ Holtzmann, Adolf/ von Schroeder, Leopold. Der Hinduismus. Auszüge aus dem Gesetzbuch des Manu. 102 Shloka S. 340 Paderborn.: Voltmedia GmbH


Weblinks