Gana

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Ganesha umgeben von Ganas

Das Wort Gana entstammt dem Sanskrit (Devanagari: गण : 'Gruppe, Horde, Truppe oder Schar'). Es taucht schon in den Veden auf und bezeichnet dort eine Versammlung von Kriegern unter ihrem Anführer ganadhipati, aus dem viel später Ganapati, d. h. Ganesha wurde.

Shiva in Begleitung mehrerer Ganas

Ikonografie

Seit dem 5. Jahrhundert werden Ganas als zweiarmige drollige musizierende oder tanzende Figuren dargestellt. Sie finden sich in der Frühzeit als Begleiter Rudras oder an Shiva-Tempeln, und sie hatten auch wächterähnliche Funktionen an Portalen oder als Atlanten, verschwanden aber beinahe völlig aus dem Repertoire der Bildhauer.

Aus den manchmal als mehrköpfig beschriebenen unbändigen Gestalten wurden allmählich Gottheiten niederen Ranges, die mit der Herausbildung der Trimurti - Götter nur noch dienende oder begleitende Aufgaben wahrzunehmen hatten.

Das Wort Gana bezeichnet inzwischen zwergenhaft und dickbäuchig dargestellte Begleitschar des Gottes Shiva. Als ihr Anführer gilt der elefantenköpfige und ebenfalls dickbäuchige Gott Ganesha, der auch als gaṇa-īśa('Herr der Ganas') oder gaṇa-pati bezeichnet wird.
Die bevorzugten Aufenthaltsorte der Ganas sind abseitige, verborgene Orte wie Höhlen und manchmal auch abstoßende und unreine Orte wie Verbrennungsplätze. Die Ganas werden auch mit uralten Baum- oder Waldgottheiten (yakshas) in Verbindung gebracht.

Die tamilische Sangam-Literatur beschreibt die Opfergaben für Ganas. Das Silapathikaram, eines der fünf tamilischen Epen von Ilango Adigal, beschreibt das Opfer für achtzehn Arten von Ganas.

Mahabharata

Eine detaillierte Analyse der Ganas findet sich in Kapitel 108 des Shanti Parva, in dem Yudhishthira Bhishma nach den Ganas fragt: Wie nehmen sie zu, wie verteidigen sie sich gegen die Teilungspolitik der Feinde, was sind ihre Techniken, um Feinde zu erobern und Freunde zu machen, wie verstecken sie ihre geheimen Mantras? Bhishmas Antworten auf diese Fragen wurden in Form von Shlokas (Versen) von 16 bis 32 in Shanti Parva aufgezeichnet.

Veden

Ganas wurden in den Veden in Form von Versammlungen von Kriegern erzählt, wie aus den folgenden Sutras von Rigveda (RV 3-26-6) hervorgeht: व्रातं गणम् गणम् Vrātam Vrātam gaṇam gaṇam)

In der Namaka - Hymne des Rudra Prashna der Vajasaneyi-Samhita des Yajurveda) treten sie als Beleiter Rudras auf.

Ganatantra

Das Wort Ganatantra (Republik) bezeichnet einen von Versammlungen geführten Staat. Die repräsentativen Mitglieder der Clans waren als Ganas und ihre Versammlung als Sanghas bekannt, ihr Führer als Ganadhipati oder Ganesha und Ganapati. Die buddhistische Mahabagga zeigt an, dass ein Offizier die Anzahl der Ganas und ihrer Koram in der Rajasabha (Staatsversammlung) gesehen hat. Andere buddhistische Schriften wie Pali-Pitaka, Majjhamnikaya, Mahabagga, Avadana Shataka erwähnten Ganas und Sanghas. Zur Zeit Buddhas hatte Indien 116 Republiken oder Ganasanghas. Die Gaṇas waren Versammlungen der Sanghas, frühe demokratische Republiken, bekannt als Gaṇa-rājyas('Regel der Versammlung'). Der Begriff wurde in Bhārata Gaṇarājya, dem offiziellen Namen der Republik Indien, wiederbelebt.

Weblinks