Dharmakaya

Trikaya : Diese Gewänder sind : Nirmanakaya, Sambhoga-Kaya und Dharmakaya, das glorreichste Kleid. (HPB : Die Stimme der Stille, S.45)

Der Begriff des Trikaya(3 Körper) wurde vom Yogacara entwickelt. Es wird auch als Gankyil[1] dargestellt, welches die Ur-Energie symbolisiert. Heutzutage bestehen in den verschiedenen Linien unterschiedliche Auffassungen über die einzelnen Kayas und es gibt eine Reihe von eräuternden Interpretationen und Ergänzungen. Eine ähnliche Entwicklung erfuhr die Lehre von der Buddhanatur.

Trikaya

Trikaya

Die drei Körper dharmakaya, sambhogakaya und nirmanakaya eines Buddha bilden im Mahayana das Trikaya. Ansätze der Trikaya-Lehre lassen sich bereits vor der Entstehung des Mahayana nachweisen.[2]. Voll entwickelt zeigt sich das Konzept aber erst in der Yogacara - Schule. Asanga beschreibt sie in seinem Abhisamayalankara. Das Lankavatara Sutra nennt den Sambhogakaya einen Dharmatma-(Nisyanda)-Buddha und hat den Audruck Svabavikakaya für das Dharmakaya. Ein weiterer diesbezüglicher Text ist das Trikayasutra.

Die höchsten primordialen - Trikaya - Körper sind aus universeller Sicht energetisch mit den hinduistischen Devas der Trimurti vergleichbar und damit im spirituellen Bereich des Tapaloka. Diese Körper gehören in Wirklichkeit zusammen :

  • Dharmakaya - Shiva mit Feuer und Äther(Mahāmāyā)
  • Sambhogakaya - Vishnu (Polaritäten) mit göttlichen Wasser(Ananda)- und Luft - Elementen
  • Nirmanakaya - Brahma (Form) mit Erdelement, dessen Licht(Gayatri) in Zusammenwirkung mit der Maya die Formwelten(Rupa) der Prakriti erschafft

Allerdings werden hier nur die Kräfte und dazugehörigen Körper beschrieben, während der Hinduismus daraus Götter macht, die als kosmische Kräfte ein spezifisches Bewusstsein und auch eine geheime allegorische Bedeutung haben. Im Hinduismus hat der Aspirant Körper auf jeder Bewusstseinsebene, die auf den unteren Ebenen mit sog. Koshas(Hüllen der Maya um den Purusha) in Beziehung stehen.

Im Buddhismus stehen an Stelle der hinduistischen kosmischen Götter Buddhas, Bodhisattvas, Yoginis und Dakinis, die jeweils einem Kaya zugeordnet werden.

Die Trikaya werden im Buddhismus oft unterschiedlich interpretiert. Beispielsweise gibt es auch ein nirmanakaya des dharmakaya, evtl. vergeichbar mit Brahma-Bhairava[3] etc..

Sambhogakaya und Nirmanakaya werden dem übergeordneten rupakaya(Form-Kaya) zugeordnet. Allerdings sind alle Welten unterhalb der Trimurti Formwelten, mit denen noch andere Körper verbunden sind.

In der Mahayoga - Praxis des Narak Dongtruk (Wyl. na rak skong bshags; 'Entleeren der niederen Breiche von ihren großen Tiefen') - Tantra gibt es sogar fünf Kayas (Skt. pañcakāya; Tib. ku nga; Wyl. sku lnga): dharmakaya, sambhogakaya, nirmanakaya, vajrakaya (Wyl. mi 'gyur rdo rje'i sku) des unveränderlichen natürlichen Zustandes und abhisambodhikaya (Vollkommenes kaya des vollständigen Erwachens).

Dharmakaya

Das Dharmakaya [4] steht im Mahayana für die ursprüngliche erleuchtete allumfassende Einheit und Leerheit des Geistes. Es ist die ultimative unerschaffene Natur oder das Wesen des erleuchteten Geistes (tib. byang-Döbel sems), frei von den Grenzen konzeptioneller Ausarbeitung, leer von inhärenter Existenz (rang-bzhin-gyis stong-pa), natürlich strahlend, jenseits der Dualität und geräumig wie der Himmel, die primordiale Natur der Phänomene.

Im Pali Kanon (Digha Nikaya) sagt der Buddha zu Vasettha, dass der Tathagata ein Dhamma-kaya ist, der Wahrheitskörper oder die "Verkörperung der Wahrheit so wie Dharmabhuta, "Wahrheit-geworden", d.h. "Jemand der Wahrheit geworden ist".

Der Mahayana-Buddhist entwickelt einen Dharmakaya-Körper (Körper der Leerheit des Geistes) im Vergleich zum hinduistischen Paramatma-Purusha.
Manchmal wird dem Dharmakaya mehr die Weisheit und dem Rupakaya als Form-Kaya das Mitleid zugeordnet.

Eine Äusserung wie Der Dharmakaya des Nirmanakaya ist Amitabha ist dann genauso unverständlich wie daß Shiva als Zerstörer Formen in Form von Lingams(symbolische Bedeutung) hat. Es gibt diesbezüglich auch einen Brahma-Bhairava.

Nach Rudolf Steiner werden Buddhas, die den Dharmakaya repräsentieren, im Buddhismus seit dem 6-7. Jahrhundert als Adibuddhas oder Dhyani-Buddha (tib. sku lnga rgyal po) bezeichnet.

Sambhogakaya

Das Saṃbhoga-kāya (Skt. saṃbhogakāya; Tib. longku; Wyl. longs sku) bezeichnet den vollendeten Freudenkörper oder auch den spirituellen Körper der Glückseligkeit(Skt. Ananda - das im Hinduismus dem Bereich Vishnus zugeordnet wird ; es führt in der Ebene darunter zur Ananda-Maya - Kosha). Es ist eine direkte Emanation des Dharmakaya und wird auch als dem Rupakaya zugehörig betrachtet. Sambhogakaya erscheint nur Bodhisattvas und ist die Grundlage für die Entstehung des Nirmanakaya. Nach Sogyal Rinpoche [5] ist er die Dimension der vollständigen Freude, das Feld der totalen Fülle, jenseits der dualistischen Grenzen und jenseits von Raum und Zeit.

Dargestellt wird er als Mandala mit den fünf transzendenten Buddhas (Dhyani-Buddhas, Jinas, Tathagatas) Vairocana, Akshobhya, Ratnasambhava, Amitabha und Amoghasiddhi.

Thrikheb(Bhutan)

Nirmanakaya

Nirmāṇa-kāya, die Dimension der unaufhörlichen Manifestation, bezeichnet den Manifestationskörper oder Emanationskörper auf der Ebene der Wahrnehmung gewöhnlicher Wesen(damit sind nicht wir als Menschen gemeint) in Raum und Zeit und gehört somit dem Rupakaya an. Nirmāṇa-kāyas wie Buddha Shakyamuni manifestieren sich für uns aufgrund von allumfassendem Mitgefühl und erscheinen in Form erleuchteter Lehrer, die gelobt haben, alle fühlenden Wesen aus dem Leidenkreislauf des Samsara zu befreien.
Er wird z.B. im Kagyu auch als der physische Körper des Buddha angesehen und wäre damit ein Illusionskörper. Rudolf Steiner bezeichnet den 'voll zu Manas umgewandelten Astralleib', der nach dem Tod keine Reste im Kamaloka zurücklässt, als Nirmanakaya. Auch ein Ätherleib, der sich nach dem Tod vollständig erhält, kann nach ihm als Nirmanakya bezeichnet werden[6]:

Im Vajrayana wird auch unterschiedlich zwischen vier Arten unterschieden [7][8]:

  1. Höchstes nirmanakaya (Skt. uttamanirmāṇakāya; Wyl. mchog gi sprul sku), dessen Personifikation ein in der Welt erleuchteter Buddha ist
  2. Nirmanakaya durch Geburt, wie beim zehnten bhūmi bodhisattva Śvetaketu im Tuschita - Himmel, der als Buddha Śākyamuni geboren wird, Dampa Tok Karpo.
  3. Vielfältiges nirmanakaya (Skt. janmanirmāṇakāya; Wyl. skye ba sprul sku) , eine Manifestation um verschiedene Wesen von Indra bis zu einem jungen Mädchen zu zähmen.
  4. Kunst - Nirmanakaya (Skt. śilpinnirmāṇakāya; Wyl. bzo bo sprul sku) wie die Manifestation der Laute - Spieler, um die Gandharva Rabga zu zähmen, und für gutes Essen, Brücken, Lustgärten und Inseln, sowie geformte Formen, Gemälde, gewebte Bilder und gegossene Metall-Statuen.

Im Nyingma gibt es ein natürliches Nirmanakaya (Wyl. rang bzhin sprul pa'i sku) oder Natur - Nirmanakaya oder auch 'Refletions - Sambhogakaya' (Wyl. gzugs brnyan longs sku) bzw. 'Halb-Nirmanakaya Halb-sambhogakaya' (Wyl. phyed sprul longs sku). ‘Natürlich’ oder 'Natur’ bezieht sich dabei auf die kognitive Natur, die sich als Sambhogakaya auf der Ebene des Weges manifestiert.

Nirmanakaya der natürlichen Wahrnehmung

Um das Durcheinander zu vervollständigen soll noch das 'natürliche nirmanakaya' (Wyl. rang bzhin sprul pa'i sku) als 'Reflektion des sambhogakaya' (Wyl. gzugs brnyan longs sku) oder auch halb-nirmanakaya halb-sambhogakaya (Wyl. phyed sprul longs sku) der Nyingma- Lehren Erwähnung finden[9].

Svabhavikakaya

Ein viertes Kaya ist das svābhāvikakāya (Skt. svābhāvikakāya; Tib. ngowo nyi ku; Wyl. ngo bo nyid sku), welches nicht eine weitere Manifestation darstellt, sondern das höchste Buddha-Kaya ist als Essenz der anderen Kayas[10](Buddha-Natur). Sein Weisheitsapekt ist das Jnanakaya( Skt. jñānadharmakāya; tib. yeshe chöku; Wyl. ye shes chos sku). Es verfügt über natürliche Reinheit (Wyl. rang bzhin rnam dag gi ngo bo nyid sku) und Unbeflecktheit.

Es ist daher vergleichbar mit dem hinduistischen Sabda des Ishvara, der die Trimurti umgibt und dort aus der Mahamaya hervorgeht. Das spirituelle OM, der Vajra-Nada, ruft den Dharmakaya hervor.[11] .

Vereinzelt wird auch in 5 Kayas aufgeteilt(Dharmakaya - chos sku / choe ku ; Svabhavakaya ngo bo nyid sku / ngo wo nyi ku ; Jnanakaya - ye shes chos sku / ye she choe ku ; Sambhogakaya - longs sku / long ku ; Nimanakaya - sprul sku / truel ku) [12].

Alice Bailey

Nach Alice Bailey lässt ein Adept oder Buddha, sobald er einen Dharmakaya-Körper hat, jede mögliche Beziehung zur Erde oder jeden Gedanken an sie hinter sich. Um also der Menschheit helfen zu können, muss ein Adept, der das Recht zum Nirvana erworben hat, auf den Dharmakaya-Körper verzichten, wie man das in mystischer Sprache ausdrückt.[13] Woher ein Adept das Recht zum Nirvana benötigt ist ebenso unverständlich wie dass er auf seinen Körper verzichten muss. Man sollte daher ihre Äusserungen zum Buddhismus mit Vorsicht übernehmen.

Siehe auch

Literatur

Referenzen

Weblinks



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