Corpus Hermeticum

Das Corpus Hermeticum ist eine zwischen 100 und 300 n.Chr. entstandene Sammlung von hermetischen Büchern, die auch als Die siebzehn Bücher des Hermes Trismegistos bekannt sind. Die Bücher enthalten Traktate über die Entstehung der Welt, über die Gestalt des Kosmos und über menschliche und göttliche Weisheit. Als Verfasser gilt seit jeher der sagenumwobene Hermes Trismegistos.

Entstehung

Das Corpus Hermeticum enthält ein Mixtur antiker Lehren des vorderen Orients. Es hatte Einflüsse auf die christliche Gnosis des 3. und 4. Jahrhunderts.
Im Mittelalter waren Auszüge des Corpus Hermeticum außer durch Lactantius (Div. inst. I, 6, 1–5; De ira Dei XI) auch durch die Kirchenväter Augustinus (De civ. Dei VIII, 23–26) und Clemens von Alexandria (Stromata VI, 4, 35–38) bekannt.
Der vollständige Text wurde allerdings erst gegen 1460 durch einen Mönch im Dienst des Cosimo de’ Medici zugänglich, der ein griechisches Manuskript nach Florenz brachte (Biblioteca Medicea Laurenziana, Codex Laurentianus LXXI 33 (A)).

Marsilio Ficino's verfasste eine lateinische Übersetzung in 14 Abschnitten, von der 8 Ausgaben vor 1500 und weitere 22 um 1641 erschienen. Später erfolgten weitere englische Übersetzungen.

Texte

Die Reihenfolge der Texte variiert je nach Übersetzer

  1. Poemandres, der Schafhirte der Menschen
  2. An Asclepius
  3. Die heilige Predigt
  4. Obwohl unmanifestiert Gott ist sehr manifestiert
  5. In Gott allein ist Gott und nirgends sonst
  6. Die größte Krankheit der Menschen ist die Unkenntnis Gottes
  7. Dass nichts von den wesentlichen Dingen vergeht
  8. Über Gedanken und Sinn
  9. Der Schlüssel
  10. Gedanken über Hermes
  11. Über den allgemeinen Geist(Gemüt)
  12. Das Geheimnis der Bergpredigt
  13. Ein Brief des dreimal großen Hermes an Asclepius
  14. Die Definitionen des Asklepios an König Ammon
  15. Von Asclepius an den König
  16. Die Laudatio der Könige
  17. Asklepios : die vollkommene Predigt

Literatur

  • F. Yates: Giordano Bruno and the hermetic tradition, S. 3.
  • Carsten Colpe, Jens Holzhausen: Das Corpus Hermeticum, Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 1997ff. (Übersetzung des griechischen Textes von A. D. Nock in der Budé-Ausgabe Festugières)

Referenzen

Weblinks