Buddhistische Ethik
Der 'Buddhistische Ethik'(dhamma-cariyâ - 'normgemäßes Leben') umfasst Sittlichkeitsregeln und moralische Leitlinien. Sie alle Lebewesen ein. Grundlage der buddhistischen Ethik sind die 'vier Edlen Wahrheiten' mit dem 'edlen Achtfachen Pfad'. In diesem Zusammenhang steht auch der Medizinbuddha, der von Haß, Gier und Zorn reinigt, die auch als geistige und körperliche Krankheit angesehen werden wie auch die Kleshas [1] und die Tanhas(Durst)[2]
Gut und Böse
Die auch im hinduistischen Purva Mimamsa[3][4] bekannten Termini für "gut" und "schlecht" sind in diesem Zusammenhang zunächst einmal puòya(Pâli: puñña) und pâpa.
Puòya wird häufig mit 'verdienstvoll"' wiedergegeben bedeutet aber eher 'günstig'. Das gilt sowohl für die Handlung wie auch die unsichtbare Wirkkraft, die sie für den Täter hinterläßt und ursprünglich auch für die himmlische Welt, in die man dadurch zu gelangen hofft.
Ähnliches gilt auch für pâpa ('böse', 'übel'), womit aber auch ein beliebiges Übel, das einen trifft, bezeichnet werden kann.
Typischer für die buddhistische Terminologie als 'puòya und pâpa sind jedoch die Begriffe kusala und akusala [5]für heilsame bzw. unheilsame Taten.
Ethik
Die drei übergeordneten Bereiche buddhistischer Ethik werden auch als 'Dreifache Übung' bezeichnet: 5 Shilas(Korrektes Verhalten), Sammlung (Samadhi), Weisheit (Panna).
Die fünf Shilas(Panchasila[6] ) sind grundlegend :
- nicht töten
- nicht stehlen
- nicht unkeusch leben
- nicht lügen
- kein Genuss geistiger Getränke
Anderwärts wird (Anguttara) von zehn unheilsamen Akten gesprochen, welche vermieden werden müssen (Mord, Diebstahl, Unzucht, Lügen, Schimpfen, Verleumden, ununterbrochenes Geschwätz, Begehren, böse Absicht, Irrglaube).
Tugenden
Die 'vier Erhabenen Verweilzustände' (Brahmavihara) Übungen zu den Tugenden: Güte (Metta), Mitgefühl (Karuna), Mitfreude (Mudita) und Gleichmut (Upekkha).
Unter dem Begriff 'Paramita'(Pāramī) werden noch weitere Übungsbereiche zu transzendenten Tugenden wie Freigebigkeit (Dana) und liebevolle Güte (Metta) zusammengefasst. Sie soolen das Bestreben ans andere (para) Ufer (mita) der Weisheit zu gelangen unterstützen.
Man spricht, vor allem in der Mahayana Tradition, von sechs Pāramitā, manchmal, vor allem im Theravada, auch von zehn Pāramī[7].
Die sechs Tugenden im Lotus-Sutra des Mahayana sind:
- Freigebigkeit (Dāna paramita)
- ethische Richtlinien (Śīla paramita)
- Geduld (Kṣānti (kshanti) paramita)
- energisches Bemühen (Vīrya paramita)
- Meditation (Dhyāna paramita)
- Weisheit (Prajñā paramita)
Im Theravada sind zehn Pāramī bekannt:
- Dāna Pāramī: Gebefreudigkeit, Freigebigkeit,
- Sīla Pāramī: ethisches Verhalten, Sittlichkeit,
- Nekkhamma Pāramī: freiwilliger Verzicht, Entsagung,
- Paññā Pāramī: Weisheit,
- Viriya (auch Vīriya) Pāramī: Willenskraft,
- Khanti Pāramī: Geduld,
- Sacca Pāramī: Wahrhaftigkeit,
- Adhitthana Pāramī: Standhaftigkeit, Entschlossenheit,
- Mettā Pāramī: Mitfühlende Güte, liebevolle Güte,
- Upekkhā Pāramī: Gleichmut.
Literatur
- Grundbegriffe buddhistischer Ethik PDF
- Sulak Sivaraksas Buch: SEEDS OF PEACE, A Buddhist Vision for Renewing Society, Berkeley, 1992
Referenzen
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Klesha Kleshas
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Tanha Tanhas
- ↑ http://wiki.yoga-vidya.de/Purva_Mimamsa
- ↑ http://www.jainworld.com/jwgerman/jainworld/education/juniors/junles12_ende.htm
- ↑ http://www.panyasara.de/kusala-akusala.html
- ↑ http://www.buddhanetz.org/texte/sulak1.htm
- ↑ Berzinarchiv : Die zehn weitreichenden Geisteshaltungen in Theravada, Mahayana und Bön
Weblinks
- Wiki zur buddhistischen Ethik
- Wikikategorie : Tugenden
- Buddhistische Ethik und Gesellschaft
- Theosophie zu den Paramitas
- Detachment and Compassion in Early Buddhism
- Vergeben im Buddhismus