Brahmavidya Upanishad

Die Brahmavidya - Upanishad ('Geheimlehre der Wissenschaft des Brahman') zählt zum Krishna Yajurveda. Sie gehört zu den kleinere Upanishaden und wird den Yoga - Upanishaden zugerechnet. Der Text behandelt in 110 Versen Themen wie Hamsa - Yoga, Nada - OM - Yoga und Kundalini Shakti.
Der Telugdruck der Ausgabe der 108 Upanishaden ist fast zehnmal umfangreicher als die 14 Verse der Deussen-Ausgabe, der sie dem Atharvaveda zuordnet.

Die Deussen-Ausgabe besteht aus den Kapiteln

  • Einleitung
  • I. Der Leib (çarîram) des Om-Lautes
  • II. Der Standort (sthânam) des Om-Lautes
  • III. Der Endpunkt (kâla) des Om-Lautes
  • IV. Das Hinschwinden, Ausklingen (laya) des Om-Lautes

Inhalt der Deussen-Ausgabe

Die Brahmavidyâ-Upanishad besteht in unserer Rezension nur aus 14 Çloka's , im Telugudrucke hat sie etwa das achtfache dieses Umfangs.
Nachdem aber schon in den ältern Upanishad's die völlige Unerkennbarkeit des Brahman gelehrt worden war ( neti! neti! – yato vâco nivartante, – avijñâtam vijânatâm, usw)., konnte eine eigentliche Wissenschaft von Brahman nicht mehr aufgestellt werden, es wäre denn als die Wissenschaft von dem Symbole, unter welchem man das unerkennbare Brahman anschaute und verehrte. Als solches Symbol dient, schon seit Kâṭh. 2,15, die alte Opfersilbe Om, bestehend aus den drei Moren (mâtrâ's) a + u + m, wozu sich noch als dreieinhalbte Mora der summende Nachhall (nâda) des m gesellte, der zugleich mit diesem durch den über die Silbe gesetzten Punkt (bindu) des Anusvâra bezeichnet wird.

Diese Silbe Om als Symbol des Brahman hatte den Vorzug, vermöge ihrer vollkommenen Bedeutungslosigkeit alle Prädikate der Sinnenwelt von Brahman fern zu halten, aber den Nachteil, dass sie einer zügellosen Phantastik keine Schranken zu ziehen vermochte.

Die Einleitung (v. 1-3) verkündet die Absicht, die Brahmanlehre mitzuteilen, in welcher man den Ursprung und Vergang aller Dinge aus Brahmán, Vishṇu und Çiva und in dieselben erkennt (V. 1).
Namentlich ist es die Geheimlehre des Vishṇu und seiner Menschwerdungen, welche in der Brahmanlehre als das Dhruva-Feuer gepriesen wird. Dhruva (beständig) ist, wie Aksharam (unvergänglich, Silbe) eine Bezeichnung des höchsten Wesens (dhruvam Vishṇu-samjñitam, Maitr. 6,38) und somit auch des Lautes Om (vgl. Râmatâp. Up. ed. Weber p. 335,14 und Mahâbh. 1,2430 dhruva-aksharam).
Der Om-Laut nämlich ist, wie V. 3 erklärt, das Brahman, dessen Wissenschaft hier gelehrt werden soll, und dieselbe besteht darin, 1) çarîram, den Leib, 2) sthânam, den Standort, 3) kâla, die Zeit, d.h. hier den Endpunkt, 4. laya, das Hinschwinden des Om-Lautes zu erkennen.
Hiermit sind die vier Teile der Upanishad (v. 4-7. 8-10. 11-12. 13-14) voraus bezeichnet; Paul Deussen

Literatur

Weblinks