Bodhicharyavatara

Das Bodhisattvacharyāvatāra ('Den Weg des Bodhisattva gehen') oder Bodhicaryāvatāra ist ein bekanntes Werk von Shantideva. Es gehört zu den 11 großen Texten, die von den meisten Shedras verwendet werden. Der Text liegt in Sanskrit, in tibetischen, chinesischen, mongolischen und englischen Übersetzungen vor[1]. Heute liegen eine Version mit 9 Kapiteln und eine längere Version mit 10 Kapiteln vor, die in Tibet als die authentische angesehen wird. Die kürzere Tun-Huang - Rezension wurde im frühen 9ten Jahrhundert in die tibetische Sprache übersetzt. Die authentische tibetische Übersetzung ist daher in 10 Kapitel unterteilt.

Kapitel

Der Text widmet sich der Entwicklung von Bodhichitta(Erleuchtungsgeist) durch die Praxis der zehn Vollkommenheiten (Skt. Pāramitās).

  1. Bodhicittānuśaṃsaḥ(die Vorteile des Bodhichitta)
  2. Pāpadeśanā(Reinigung von schlechten Taten)
  3. Bodhicittaparigraho(Erlangung des Erleuchtungsgeistes)
  4. Bodhicittāpramādo (Gewissenhaftigkeit)
  5. Saṃprajanyarakṣaṇaḥ(Schutz des Bewusstseins)
  6. Kṣāntipāramitā (Nachsicht, Geduld)
  7. Vīryapāramitā(unaufhörliche Anstrenung)
  8. Dhyānapāramitā(Vollkommenheit der Meditation)
  9. Prajñāpāramitā
  10. Pariṇāmanā(Hingabe,Übertragung von Verdiensten)

Shantideva betont zu Punkt 6 , dass der Purusha und die Prakriti, die primordialen Substanzen des Samkhya, unlogische Konzepte seien, da etwas nicht Bedingtes nicht im Kausalbereich funktionieren kann und daher weder für das Leiden noch für die Phänomene verantwortlich sein könne.
Zu seiner Zeit war allerdings schon ein Samkya mit dem übergeordneten Ishvara im Umlauf. Der Purusha als statisches Element war allerdings unerklärt, da er ja in Zusammenwirkung mit der illusionsbehafteten Maya entstand, was im Samkhya genauso wenig enthalten war wie die Entstehung der Prakriti über ein Zusammenwirken des Atman mit der Maya. Später traten noch die 5 Koshas (Kanchukas) um den Purusha erläuternd hinzu.
Neben Ju Mipham war Prajñakaramati ein bedeutender Kommentator des Bodhicharyavatara, einer der sechs Torhüter von Vikramashila.

Die Oxford-Übersetzung von Kate Crosby und Andrew Skilton verweist auf einige Widersprüche in der Überlieferung.

Erst Abhinavagupta gelang ein umfassendes Weltenmodell, welches das Samkya erläuternd einschließt.
Hier hat selbst der spätere Buddhismus Defizite, der von den Dhatu - Welten Maras spricht und evtl. noch das Paramanu und das Trikaya kennt.

Literatur

Referenzen

Weblinks